Schwarz-Rot

Aydan Özoğuz künftige Integrationsministerin

Bekannte Gesichter, einige Newcomer und Abgänge. Die Überraschung dieser neuen schwarz-roten Koalition dürfte jedoch sicherlich Aydan Özoğuz sein. Die Hamburger SPD-Politikerin wird die erste Staatsministerin mit türkischen Wurzeln. Sie ist designierte Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

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2013
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Aydan Özoğuz (SPD) wird neue Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Dies wurde am heutigen Sonntag durch die Koalitionsparteien offiziell bestätigt. Die Hamburgerin Özoğuz tritt die Nachfolge von Maria Böhmer (CDU) an, welcher sie mangelndes Engagement vorgeworfen hatte. Sie ist die erste Politikerin mit türkischen Wurzeln in einem Amt als Staatsministerin.

Özoğuz wurde 1967 als Kind türkischer Kaufleute in der Finkenau/Hamburg geboren. Sie machte 1986 ihr Abitur und ließ sich 1989 einbürgern. Sie studierte Anglistik an der Universität Hamburg und schloss 1994 mit einem Magister ab. Seit 1994 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber Stiftung, wo sie unter anderem auch das Projekt „Hamburger Tulpe“ für interkulturellen Gemeinsinn betreute.

Engagement für Muslime

Aydan Özoğuz ist auch bei muslimischen Einrichtungen engagiert. Unter anderem war sie zwischen 2004 und 2009 Kuratoriumsmitglied des Islamisch-Wissenschaftlichen Bildungsinstituts in Hamburg (IWB). Im gleichen Jahr ist sie auch Kuratoriumsmitglied der Muslimischen Akademie in Deutschland geworden.

Sie wechselte bereits 2001 in die lokale Politik und war zwischen 2001 und 2008 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. Özoğuz war Fachsprecherin der SPD für Integration und Zuwanderung. Ihre Arbeitsschwerpunkte waren Soziales, Inneres, Jugend und Eingaben/Härtefälle. 2009 wechselte sie in die Bundespolitik. Sie ist seit Dezember 2011 stellvertretende SPD-Vorsitzende.

Für Aufsehen sorgte Özoğuz mit scharfen Angriffen auf die Politik von Schwarz-Gelb. Unter anderem kritisierte sie die Deutsche Islam Konferenz (DIK) unter Innenminister Hans-Peter Friedrich und forderte die Muslime zu einem Boykott der Konferenz auf. Hintergrund war die Forderung des Innenministers nach einem „Präventionsgipfel“. Zu Friedrich sagte Özoğuz im Jahr 2011: „Ich halte ihn für die absolute Fehlbesetzung in seinem Amt.“

Aydan Özoğuz ist verheiratet mit dem Hamburger Innensenator Michael Neumann (SPD) und Mutter eines Kindes.