Angriff auf muslimische Frau in Heilbronn

Mir wird schon nichts geschehen, stimmt’s?

Eine muslimische Frau in Heilbronn wird mit einer Schreckschusswaffe angegriffen. Das Tatmotiv soll laut der Polizei nicht Islamhass gewesen sein. IslamiQ-Redakteurin Kübra Layik hat trotzdem Angst.

21
07
2018
Eine Kamera hat die Straftat in Heilbronn aufgenommen © Facebook, bearbeitet by iQ.
Eine Kamera hat die Straftat in Heilbronn aufgenommen © Facebook, bearbeitet by iQ.

„Mir wird schon nichts geschehen“, dachte sich wahrscheinlich auch die muslimische Verkäuferin in der Bäckerei. Ihr wurde eine Schreckschusswaffe vor die Nase gehalten und abgefeuert. Ein Glück, dass die Waffe nicht scharf geladen war. Doch so viel Glück hatte Marwa El Sherbini nicht. Auch sie hätte nicht damit gerechnet, dass sie in einem Gerichtssaal mit 18 Messerstichen von ihrem Angreifer brutal hingerichtet werden würde. Die Brandopfer in Solingen, die in ihrer Wohnung saßen und qualvoll verbrannten, oder die NSU-Opfer, die wie jeden Tag ihrer Arbeit nachgingen und auf offener Straße ermordet wurden. Alle haben sich sicher gefühlt. Doch es kam anders. Sie mussten sterben. Die Motive der Täter: Rassismus und Islamhass.

Warum ist es so weit gekommen?

Warum ist es so weit gekommen? Wenn man sich die Berichterstattung anschaut, sieht man nur wenige Nachrichten über den Angriff auf die Verkäuferin in der Bäckerei. War es ein Rachezug? Beate Zschäpe wurde für ihre NSU-Morde in der vergangenen Woche zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Neun Morde. An Menschen, die mein Vater oder Großvater sein könnten. Alle hatten einen Migrationshintergrund, größtenteils muslimisch geprägt und haben hart für ihr Geld gearbeitet. Vielleicht will man sich dafür rächen, dass die Leitfigur der NSU nun im Gefängnis sitzt? Was hat den Mann dazu bewegt, in einen Laden zu stürmen und eine Waffe abzufeuern? Auf eine wehrlose muslimische Frau. Weil sie ein Kopftuch trägt? Weil sie eine sichtbar Muslimin ist? Weil sie arbeitet?

Laut der Polizei habe der Täter keinen rassistischen Motive gehabt. Wenn man bedenkt, dass mehr als 950 muslimische Menschen im Jahr 2017 Opfer Angriffe islamfeindlicher Motive wurden, fällt es schwer dies zu glauben. Der Hass auf Muslime entsteht vor allem an fehlenden Begegnungen mit Muslimen. Auch die Berichterstattung stellt ein großes Problem da. Es muss öfter mit Muslimen gesprochen werden anstatt nur über sie zu berichten. Wir müssen weg von den sogenannten Islamexperten. Nein, mich vertreten sie in den Medien nicht, sondern nur die eigenen Interessen.

Mir geschieht schon nichts, stimmt’s?

Jeden Tag verlasse ich das Haus, ohne mit dem Gedanken zu spielen, dass ich wegen meines Aussehens angegriffen werden könnte. Mein Kopftuch, nur ein Stück Stoff, mit dem ich meine Haare aber nicht mein Gehirn verdecke. Ansonsten unterscheidet mich doch nichts von den Menschen, die kein Kopftuch tragen. Muss ich mir jetzt immer Sorgen machen, dass ich die Nächste sein könnte? Dass ich irgendwann im Krankenhaus aufwache und der Beamte mir erzählt, dass ein psychisch verwirrter Mann mich zusammengeschlagen hat? Wie lange kann das die Politik noch tolerieren? Der Gedanke, dass mir oder meinen Geliebten solch schreckliche Taten passieren könnte, ruft in meiner Brust eine undefinierbare Angst auf.

Nein, nein.. mir wird schon nichts geschehen, oder?

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Meine Mutter trägt auch Kopftuch. Derjenige aber, der es wagen sollte, sie deswegen anzugreifen, sollte lieber vor mir Angst haben als vor dem Kopftuch meiner Mutter, weil ich weiß, was ich dann mit ihm machen werde. Er wird es ein Leben lang bereuen, dass er meine Mutter angefasst hat.
23.07.18
16:00
Frederic Voss sagt:
Die Waffe, mit der abgefeuert wurde - wie es hier heißt - war eine Luftdruckpistole, die lediglich Knallgeräusche erzeugt. Damit kann man Leute erschrecken und verunsichern, mehr aber nicht. Die Studentin, die den Text hier formulierte, sollte auch nicht übersehen, daß in Deutschland islamisch motivierte Täter unterwegs sind und Jagd auf homosexuelle Menschen machen. Messerattacken, Prügel und Mißhandlungen müssen unschuldioge Menschen über sich ergehen lassen, weil Islamfanatiker für ein heteronormatives Weltbild selbstgerecht und gewaltsam agitieren. Das deutsche Justizsystem aber ist kein Scharia-Gericht und wird entsprechende Straftaten zu würdigen wissen. Denn in Europa gehen die Uhren anders als in islamischen Gottesstaaten.
27.07.18
0:37
Kritika sagt:
An Kübra Layik « Dass ich irgendwann im Krankenhaus aufwache und der Beamte mir erzählt, dass ein psychisch verwirrter Mann mich zusammengeschlagen hat? » Psychisch verwirrt?? weshalb?? Eher war es ein wohl denkender, höher gebildeter als die meisten Muslims, der genug hat vom Islam und dessen Streben zur Weltherrschaft. Kritika kann sich das gut vorstellen. Um gegen den Islam zu sein, kann man auch wohldenkende Besorgnis über die Zukunft von Europa haben. Um Sicher zu gehen, lassen Sie doch das Kopftuch im Schrank. Wenn nicht, jammern Sie nicht, wenn es auch Sie einmal treffen sollte. Danach werden Sie weiser sein und das verfluchte Kopftuch zuhause lassen. Weshalb also erst auf eine Belästigung warten? Erwarten Sie kein Mitleid von Kritika
03.08.18
1:48
Kritika sagt:
L.S. " Mir geschieht schon nichts, stimmt’s? " Nein, leider stimmt das nicht. Der Islam hat gegen sich - - zurecht und verdient - - dermassen viel Feindschaft angesammelt, dass es einigen Kritikern Zuviel wird. Sicherer ist es deshalb nur, das Kopftuch im Schrank hängen zu lassen. Wenn Sie, liebe - - aber unvorsichtige - - Kübra Layik " in cognito" spazieren gehen, nur dann brauchen Sie keinerlei Angst vor IslamKritiker zu haben. Gruss, Kritika. Besser wäre allerdings, der Islam würde sich ab jetzt nur noch so friedlich verhalten wie Die Mormonen Jehova Zeugen Die Bramanen Die Hundu's Die Budisten usw. usw. aller dieser Sekten gehen frisch-Fröhlich auf der Strasse, Würden Sie das auch nicht gerne tun? Keine Angriffe auf Mitglieder irgend einer dieser Sekten ist bekannt geworden Deren Gotteshäuser, Tempel, KönigsSäle werden nie angegriffen. Es sind eben friedliche Sekten. Gruss, Kritika
03.08.18
12:28
Kritika sagt:
L.S. Natürlich müssen auch Sie zu jeder Zeit mit einem ein Angriff rechnen. Sie machen sich ja bewusst so auf wie die bereits belästigten KopftuchMädchen. Wenn Sie das nicht schlimm finden. behalten ihr Kopftuch ruhig auf, Falls Sie das aber nicht mögen, lassen Sie Ihr Kopftuch im Schrank. The choice yours, the consequences also. Also machen Sie Ihre Wahl. Und jammern Sie nicht, falls Sie für Kopftuch gewählt haben und belästigt werden. Nicht alle Menschen hier mögen das Koptuch. Kritika hofft sehr, dass Sie weise genug sind "ohne Kopftuch" zu wählen und konsequenterweise nie belästigt werden Gruss, Kritika
05.08.18
1:26
Frank sagt:
@Dilaver Çelik Sie wissen aber schon, dass Selbstjustiz in Deutschland nicht zulässig ist!? Damit zeigen Sie einmal mehr, wo Sie und andere Moslems stehen und was Ihnen unser Rechtssystem gilt. Genau deswegen sind Moslems bei uns unerwünscht und sollten einfach in die Herkunftsländer gehen, wo sie sich anscheinend ja sowieso wohler fühlen.
15.08.18
15:58