Gewalt

Muslimische Frauen fordern mehr Einsatz gegen Diskriminierung

In Europa haben verbale und physische Gewalt gegen Frauen rapide zugenommen. Besonders muslimische Frauen sind davon betroffen, sagen Experten und Menschenrechtler.

04
03
2016
Symbolbild: Muslime werden angegriffen © Ron Zmiri auf shutterstock, bearbeitet IslamiQ

In Europa haben verbale und physische Gewalt gegen Frauen rapide zugenommen – besonders muslimische Frauen sind davon betroffen. Bei einer Diskussion zum Thema Frauen und Islamfeindlichkeit im EU-Parlament am Mittwoch forderten zahlreiche Organisationen konkrete Maßnahmen von den EU-Staaten, um die doppelte Diskriminierung von Musliminnen einzudämmen. „Die Diskriminierung zieht sich durch alle Bereiche: Gesundheit, Arbeit und Bildung“,
sagte die sozialdemokratische EU-Abgeordnete Soraya Post, Ko-Vorsitzende der fraktionsübergreifenden Gruppe gegen Rassismus. Auch in der breiten Gesellschaft sei auf ein Bewusstsein für muslimische Kultur hinzuarbeiten.

74 Prozent Angriffe auf Muslime richteten sich gegen Frauen, sagte Yasser Louati vom französischen Zentrum gegen Islamfeindlichkeit. Muslime würden Ziel ernstzunehmender Hassverbrechen, „nur weil sie mehr sichtbar sind“, so Louati. Allerdings beleuchteten wenige Daten zu Angriffen auf Muslime auch den Gender-Aspekt.

Die französische Laizismus-Expertin Nora Rami sagte, das Kopftuchverbot in Frankreich bringe Mädchen um ihr Recht auf Bildung. Sie verwies auf Fälle, in denen Mädchen oder junge Frauen auf den Schul- oder Universitätsbesuch verzichteten, weil sie sich dem Verbot religiöser Abzeichen in öffentlichen Einrichtungen nicht unterwerfen wollten. „Auf diese Weise wird die Situation der Frauen nicht verbessert, sondern schließt sie aus der Gesellschaft aus“, sagte Rami.

Fatima Doubakil vom muslimischen Menschenrechtsausschuss in Schweden sprach sich dafür aus, Islamfeindlichkeit als eine Form des Rassismus anzusehen. „Rassismus ist keine Frage der Einstellung, sondern strukturell bedingt“, so Doubakil. Durch die Terroranschläge in Europa gebe es einen zudem Paradigmenwechsel. Der Kampf gegen Terrorismus gehe mit „massiven Menschenrechtsverletzungen“ einher. (KNA,iQ)

Leserkommentare

Johannes Disch sagt:
@Manuel Muslime müssen in Deutschland / In Europa nur eines: Sich an die Gesetze halten. Und das tun die meisten. Und das Tragen eines Kopftuchs ist in Deutschland nicht verboten. Wir haben Muslimen nicht vorzuschreiben, wie sie sich zu kleiden haben. lg Johannes Disch
31.03.16
2:42
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Und Moslems haben uns nicht vorzusuchreiben, wie wir zu leben haben! Keine Religion steht über dem Staat!
31.03.16
12:32
Grege sagt:
Sie sehen die Ursache der Probleme der islamischen Länder in der Religion und sprechen von "Dem Islam." Die Ursachen für die Probleme der islamischen Welt sind aber wesentlich komplexer und sie sind von Land zu Land unterschiedlich. Hier stellt sich die Frage, welche Merkmale die Wertigkeit und den Zustand einer Religion charakterisieren. Wer sich ausschließlich auf das theologische und philosophische Niveau der reinen Glaubenslehre versteift, kann z.B. Zusammenhänge zwischen Christentum und den Gewaltexzessen der Kreuzzüge abstreiten. Ähnlich könnte ein Marxist die Verwicklung seiner Weltanschauung in die verübten Repressionen des real existierten Sozialimus / Kommunimus zurückweisen. Für mich stellt die existierende Realwelt einer Weltanschauung ein wesentliches Beurteilungskritierium dar. Wenn im Namen einer Weltanschauung massenhaft und global Extremismus zur Verübung von terroristischen Gewalttaten führt, tragen die Anhänger dieser Weltansuchauung logischerweise auch eine Verantwortung (nicht Schuld!!) für die Bekämpfung dieses Problem. Gerade der Islam muss sich diesem Vorwurf stellen, da diese Religion doch den Anspruch erhebt, das Leben Ihrer Gläubigen in politischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht regeln zu können. Wer dieser Verantwortung ausweicht oder diese gar negiert, trägt zur Ausweitung von Extremismus und Terror bei. Die deutschen Islamverbände in Person von Herrn Mazyek nehmen hier leider eine traurige Vorreiterrolle ein. Hoffnungsvoll ist hier hingegen die Aussage von Herrn Zaimoglu, der selbstkritisch angemerkt hat, dass wir Muslime in unserem Saustall aufräumen müssen. Bei der Gelegenheit die wiederholte Frage. Gibt es unter 1 Mrd Moslems irgendwo auf der Welt einen Staat, in dem politisch, wirtschaftlich und sozial solide Verhältnisse herrschen? Dass ich immer noch keine Antwort erhalten habe, lässt leider tief blicken…….. Und der Vergleich mit 1933 und den Nazis ist sehr beliebt, ist aber ein Kurzschluss, und zudem ein sehr gefährlicher. Damit unterstellt man, die meisten Muslime würden insgeheim mit der radikalen Auslegung des Islam sympathisieren. Das ist aber nicht der Fall. Die Zustände in der Endzeit von Weimar sind nicht mit der BRD des Jahres 2016 vergleichbar. Mehrfach haben Sie behauptet, das nur eine Minderheit der hier lebender Moslems extremistisch eingestellt sei. Diese Aussage suggeriert, dass die Vakanz eines Problems automatisch negiert werden kann, wenn nur eine Minderheit extremistische Ideen verfolgt. Der Hinweis auf die Endzeit der Weimarer Republik soll auf drastische und tragische Weise verdeutlichen, welche Bedrohung eine Minderheit darstellen kann. Selbst nach Machtergreifung durch Hitler konnte die NSDAP trotz Verbot bzw. Unterdrückung der übrigen Parteien bei den letzten Reichtagswahlen keine Mehrheit erzielen, wie in früheren Wahlen zuvor auch. Auch andere totalitäte Regime stützen sich nicht selten nur auf eine Minderheit, was insbesondere die Nachkriegsgeschichte der ehemaligen Ostblockstaaten zeigt. Inwieweit eine Minderheit ihr Unwesen treiben kann, hängt entscheidend von der Einstellung und dem Verhalten der Mehrheit ab. Diese kann beispielsweise die extremistisch gesinnte Minderheit heimlich untersützen, ihr stillschweigend zustimmen, ihr gegenüber passiv verhalten, sich in Verschwörungstheorien flüchten oder durch Zivilcourage aktiv bekämpfen. Letzteres habe ich bei den deutschen Muslimen leider bisher nur in ungenügendem Maße festgestellt. Der Auftritt der Islamverbände sowie meine persönlichen Erfahrungen mit Muslimen bestätigen leider meine kritische Haltung. Der ostdeutschen Bevölkerung wird in dieser Hinsicht ebenso vorgeworfen, dass sie sich den rechtextremistischen Tendenzen in ihrer Umgebung kaum entgegenstellt. Was wir bekämpfen müssen ist jede Art von totalitärer Ideologie, egal, von welcher Seite sie kommt. Das gilt für den Salafismus / Islamismus wie auch für den neuen Rechtsradikalismus a la NSU & Konsorten. Wenn wir aber alle Muslime und den gesamten Islam über einen Kamm scheren, dann erfüllen wir genau die Intentionen der Terroristen des IS. Die wollen nämlich genau das erreichen: Dass sich im Westen eine Anti-Stimmung gegen Muslime und ihre Religion, den Islam, aufbaut. Und sie hoffen, dass der radikale Islam dann Zulauf bekommt, weil sich Muslime hier abgelehnt und unter Generalverdacht gestellt fühlen. Und die Art von pauschaler "Islamkritik", wie sie hier im Westen-- grade in Deutschland-- von vielen praktiziert wird-- spielt den Terroristen leider in die Hände. Nach der Säkularisierung sowie insbesondere nach dem 2. Weltkrieg sind Kirche und christliche Religion in der heutigen Zeit massiver Kritik ausgesetzt, insbesondere aus dem politisch links und atheistisch orientiertem Milieu. Diese Kritik wird nicht selten in satirischer und karikativer Form zum Ausdruck gebracht, was Klerus und gläubige Christen häufig als beleidigend und schmähend empfunden haben. Nichts desto trotz können diese Kritiker heute unbehelligt und frei von Sorge um Leib und Leben Ihre Meinung und Abneigung gegenüber der christlichen Religion äußern. Zur Bekämpfung des islamischen Extremismus gehört auch die gefahrlose Äußerung von Kritik und Reformansätzen gegenüber dem Islam. Solange die Keleks, Ates, Broder, Samads oder Korchides von den Islamverbänden damänisiert und daher teilweise unter Polizeischutz leben müssen, wird dieses Vorhaben konterkariert. Auch wenn Islamkritik nicht Ihre akademischen Qualtitätsansprüchen genügt (ich sehe das wesentlich anders), rechtfertigt dies bei weiten ein Leben hier in Todesangst. Da der Islam selbstverständlich nicht gegenüber Christentum hier diskriminiert werden darf, müssen die Muslime hier in diesem Land auch kritisch, schmähende und weniger respektvolle Äußerungen gegenüber ihrer Religion hinnehmen. Auf Kritik immer wieder in Mazyekscher Manier mit dem Vorwurf der Islamfeindlichkeit zu antworten, lässt natürlich das Misstrauen der nichtmuslimischen Mehrheitsbevölkerung gegenüber dem Islam wachsen. Der stereotypisch geäußerte Vorwurf des Generalverdachts ist die typische Rassismuskeule, mit der ich jede Art von Kritik nach Belieben abblocken kann. Nennen Sie mir doch mal bitte bei der Gelegenheit aus Ihrer Sicht akzeptable Islamkritiker in diesem Land?
31.03.16
20:25
grege sagt:
ch finde es erstaunlich, wie hier die islamische Welt an den Pranger gestellt wird und gleichzeitig das Christentum über den grünen Klee gelobt. Das Christentum hat nicht verhindert, dass das Land der Dichter und Denker die größte Barbarei der Menschheitsgeschichte verursacht hat. Und auch in Rußland konnte das orthodoxe Christentum den Gulag und die Diktatur nicht verhindern. Wenn sie die Geschichte des 20. Jahrhunderts betrachten und das islamische Morgenland und das christliche Abendland vergleichen, dann kommt das islamische Morgenland eindeutig besser weg. Und auch die aktuelle Politik des angeblich ach so zivilisierten Westen ist bei genauer Betrachtung doppelzüngig und heuchlerisch. Da installiert ein angeblich "wiedergeborener Christ"-- Ex-US-Präsident G.W. Bush-- ein Lager wie Guantanamo Bay. Und Abu Ghraib geht auch nicht grade durch als Paradebeispiel christlicher Nächstenliebe. Da machen wir blendende Geschäfte mit Saudi-Arabien. Da machen wir einen schmutzigen Deal mit dem türkischen Autokraten Erdogan, der grade dabei ist, die Türkei in einen autokratischen Staat zu verwandeln, und das nur, weil wir angeblich ach so zivilisierte Europäer nicht in der Lage sind, unsere Außengrenzen zu schützen. Und wenn wir doch dabei sind, so auf die Menschenrechtsverletzungen in islamischen Ländern hinzuweisen: Wie wäre es denn mal mit einer Kritik an den Chinesen? Die haben zwar mit Religion nicht viel am Hut, sind bei Hinrichtungen aber auch in den "Top Five", knapp hinter Saudi-Arabien und dem Iran. Oder haben die Chinesen da inzwischen die Pole Position übernommen??? Aber Kritik an China? Hm.. schwierig, das man ökonomisch an China als Global Player nicht mehr vorbeikommt, zumal als Exportnation wie Deutschland. Die Liste doppelzüngiger westlicher Politik ließe sich problemlos verlängern. lg Johannes Disch Wenn Christen vermehrt nur noch formal Ihrer Religion angehören, ist das wenig lobenswert. Andererseits sind diese Menschen weniger anfällig für eine religiös motivierte Radikalisierung, wie sie leider im Islam ein globales Problem darstellt. Die von Ihnen genannten Missständen, ob nun Abu Graib, Guantanamo oder beispieltsweise Menschenrechtsverletzungen in China sind von zahlreichen Medien, Organisationen, Verbänden, politischen Parteien und parlamentarischen Kommissionen offen und kontrovers thematisiert worden. Keiner der Kritiker wird geschmäht oder mit dem Tode bedroht. Derartige Kritik an den Misständen und Verbrechen, die durch die islamische Religion hervorgerufen wird, ist hingegen lebensgefährlich, leider auch hier in Deutschland. Wenn die Lebensverhältnisse hier so unzivilisiert sind, stellt sich die Frage, wieso Millionen von Moslems sich hier in Deutschland und Westeuropa freiwillig ohne Zwangsdeportionen (Von Algerienrn in Frankreich einmal abgesehen) dauerhaft niedergelassen haben. Ob der türkische oder marokkanische Gastarbeiter, Kriegsflüchtlinge vom Balkan, oder Flüchtlinge bzw. Aylbewerber aus Syrien, Nordafrika, Pakistan oder Afghanistan waren bzw. dringen in Scharen hier nach Deutschland. Jeder hier lebende Moslem mit Migrationshintergrund hätte die Möglichkeit, in das Land seiner Abstammung mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit zurückzukehren, aber die meisten wollen nicht? Wieso nur? Aus Masochismus bestimmt nicht! Auch hier verletzten Sie wieder einmal Ihre eigenen Maßstäbe. Mit ihrem Rundumschlag gegen die "westliche Welt" stellen Sie fast eine 700 Mio Menschen unter Generalverdacht, den Sie doch gegenüber Moslems für ungerechtfertigt halten. Um Schuld und die Verantwortung der von Ihnen zahlreich genannten Misständen und Verbrechen zu klären, bedarf es zudem einer klaren Definition, welche Menschengruppe dem „Westen“ zugerechnet werden kann. Anhand welcher Kritierien soll die Zugehörigkeit zum „Westen“ definiert und abgegrenzt weden. Sind hier rassische, ethnische, religiöse oder militärische Kriterien maßgebend? Ein Moslem hat mir gegenüber einmal zu verstehen gegeben, dass hier lebende Moslems doch auch zum Westen gehören würden!
31.03.16
22:41
grege sagt:
Auch das Christentum und die Christenheit haben in ihrer Geschichte nicht immer nur Segen über die Menschheit gebracht. Und die Grundlage der Moderne ist nicht das Christentum, sondern es sind die Menschenrechte, und Dinge wie Demokratie, Gewaltenteilung, Säkularisierung. Und das alles musste gegen den erbitterten Widerstand der christlichen Kirchen errungen werden. In Indonesien lebt die größte islamische Community. Etwa 200 Millionen Muslime. Indonesien ist eine präsidentielle Republik und der Islam ist dort nicht Staatsreligion. Im Vergleich zum reaktionären Islam wahhabitischer Prägung (Saudi-Arabien) ist der asiatische Islam recht liberal. Allerdings nehmen auch dort die reaktionären Tendenzen zu, da Saudi-Arabien seine Ideologie in alle Welt exportiert. In der heutigen Zeit werden die Errungenschaften der Aufklärung von den Kirchen nicht nur akzeptiert, sondern auch unterstützt. In der Hinsicht könnte sich die islamische Religion ein Beispiel nehmen. Auch finde ich es bemerkenswert, dass die christlichen Kirchen hierzulande sich für muslimische Flüchtlinge und den Dialog mit den islamischen Glaubensgemeinschaften einsetzen. Wenn nichtmuslimische Minderheiten in islamischen Ländern eine ähnliche Zuwendung erhalten (Pakistan hat uns mal wieder das grausame Gegenteil gelehrt!!!) würden, wären wir alle wieder einaml einen Schritt weiter. In der westlichen Provinz Aceh ist von der dortigen Provinzregierung ähnlich wie in Nigeria die Scharia eingeführt worden. Als Folge sind Bekleidungsgebote und Ausgehverbote für Frauen unter bestimmten Umständen erlassen worden. Ebenso werden Angehörige nichislamischer Religionen unterdrückt. Des weiteren breiten sich in Indonesien Ableger von Al Quaida aus, wie die Anschläge auf Bali bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben. Dieses System daher als "recht liberal" zu bezeichnen, halte ich für äußerst verfehlt.
31.03.16
22:55
grege sagt:
Muslime müssen in Deutschland / In Europa nur eines: Sich an die Gesetze halten. Und das tun die meisten. Selbst von deutschen Urlaubern wird erwartet, dass sie im Ausland (zu Recht) nicht nur die Gesetze einhalten, sondern auch die dortigen Sitten und Gebräuche respektieren. Diese Einstellung auch von Moslems hierzulande zu erwarten, ist daher angemessen. In juristischer Hinsicht mag die Forderung nach Einhaltung der Gesetze ausreichend sein, mit Blick auf eine erfolgreiche Integration muss sich der Einwanderer auch mit der Leitkultur ( ich lieben den Begriff :-)) seines Gastlandes identifzieren. Ansonsten ist der Weg in die nächste Prallelgesellschaft mit der letzten Ausfahrt Moolenbeck vorgrammiert. Wenn Einwanderer der hiesigen Leitkultur ablehnend oder gar hasserfüllt gegenüberstehen, werden natürlich auch Angst und Abneigung unter der Mehrheitsbevölkerung angefacht. Dann setzt die verhängnisvolle Abwärtsspirale ein....
31.03.16
23:04
Johannes Disch sagt:
@grege Zum Westen zählen (West)Europa, die USA, Austarlien und Kanada. Der Westen definiert sich über gemeinsam geteilte Werte (Menschenrechte, Demokratie, Gewaltenteilung, Säkularisierung, Vorrang des Individuums vor dem Kollektiv, etc.). Und jeder, der diese Werte teilt, kann zum Westen gehören, völlig egal, aus welcher Kultur er kommt und welche ethnische Herkunft er hat. Und man muss von Zuwanderern natürlich erwarten, dass sie diese Werte teilen und sich an unsere Rechts-und Werteordnung halten. Und das tun die meisten (muslimischen) Zuwanderer auch. Was glauben sie, warum die zu uns flüchten?? Um hier die Scharia einzuführen?? Nein. Sie kommen, weil sie in den Ländern, in denen sie bisher lebten (Syrien, Irak, etc.) nicht mehr leben können (und wollen). Die suchen bei uns genau die Freiheiten, die sie in ihrer Heimat nicht hatten. Natürlich gibt es hier im Westen in der islamischen Community auch Extremisten, die unsere Werteordnung verachten und angreifen (Salafisten, Djihadisten, etc.). Und gegen diese gilt es sich zu wehren, und das tut der Staat ja auch. Und was die Fehler des Westens-- der westlichen Nahost-Politik-- betrifft: Da hat der Westen durchaus Grund, selbstkritisch zu sein. Ohne jetzt ins Detail zu gehen: Die Doppelmoral westlicher Nahostpolitik ist der Grund, warum viele Muslime wütend sind auf den Westen. Und nicht der "Schwertvers" oder irgend ein anderer Koranvers. lg Johannes Disch
01.04.16
13:18
Grege sagt:
Der Stellenwert des Individuums gegenüber dem Kollektiv ist in den nördlichen Anrainerstaaten des Mittelmeeres sowie den ehemaligen Ostblockstaaten eher gering ausgeprägt. Hier ergeben sich z.B. große Unschärfen, was die Zugehörigkeit zum Westen betrifft. Des Weiteren gibt es auch nur eine amerikanische, aber keine „westliche Nahostpolitik“. Sowohl während des letzten Irakkrieges als auch im Rahmen des Israel-Palästinakonfliktes fallen die Positionen der einzelnen Staaten Europas höchst unterschiedlich, sogar gegensätzlich aus. In der gesamten Nahostregion tritt die EU politisch so gut wie gar nicht in Erscheinung, abgesehen von der üblichen Entwicklungshilfe. Obwohl die Länder Skandinaviens eine israelkritische Haltung einnehmen, sind diese Staaten zum Spielball muslimischer Anfeindungen geworden. Da es keine westliche Nahostpolitik gibt, ist die Wut der Muslime diesbezüglich allenfalls vorgeschoben. Ausschlaggebend ist hier eher der Frust über den katastrophalen Zustand der eigenen Religion, sowie der Neid auf die Attraktivität einer anderen Kultur, die als dominant und sündhaft wahrgenommen wird. Diese Kultur ist so attraktiv, dass Millionen von Muslimen lieber dieser zuwandern als in andere islamische Staaten zu flüchten. Diese Tatsache stellt ein weiteres Armutszeugnis des Islams dar. Eine Mrd. Moslems sind nicht in der Lage, sind untereinander zu helfen. Meine Erfahrungen zeigen, dass viele Muslime einerseits ovn den materiellen Annehmlichkeiten hier in Europa profitieren wollen, andererseits dessen Kultur in Grund und Boden verdammen, was natürlich lachhaft ist. Aufgrund eines falschen Toleranzverständnis haben die Staaten in West- und Mitteleuropas der Ausbreitung des extremistischen und militanten Islams eher tatenlos zugesehen. Insbesondere der belgische Staat hat sich in der Hinsicht überhaupt nicht gewehrt. Die angebliche Mehrheit der Muslime außerhalb dieser radikalen Szene, allen voran die Islamverbände haben die Entwicklung durch ihre Ignoranz eher noch begünstigt, als dass sie dieseraktiv begegnet sind. Auch hier versagt die Selbstverantwortung der hier lebenden Moslems auf breiter Ebene!!!. Wie schon mehr gesagt, verhallen die Auftrufe von Korchide oder Zaimoglu leider ungehört!!. Wenn weiterhin der islamische Terrorismus und Extremismus hier in Europa unser Leben einschränken bei andauernder Ignoranz und Passivität von den meisten Muslimen und Islamverbänden, wird die Toleranz der Nichtmuslime weiter strapaziert…….. Wie bereits mehrfach durchgekaut, eine friedfertige Mehrheit ist leider noch kein Garant für ein friedliches Miteiander.
02.04.16
12:43
Charley sagt:
@Johannes Disch: Was Wirklichkeit in einer Gesellschaft generiert, ist ein komplexes Gewebe aus vielerlei Einflüssen. Sicherlich ist die Moderne entstanden aus dem Impuls der Aufklärung, der Menschenrechte. Dieser Impuls kam auch ziemlich ungeläutert mit der französischen Revolution ins Spiel, die wegen ihrer grausamen Exzesse dennoch nicht als Wirkung des Impulses von Aufklärung und Menschenrechtsbedürfnis erklärt werden kann. Woraus entstanden aber diese Ideale? Aus einem tiefem Bedürfnis des Individuums dagegen als Massen-, als Gattungs-, als Gruppenwesen definiert zu werden. Dieser Individualisierungsimpuls ist selbst eine esoterische Wirkung dessen, was im Christentum wirkt und ist im neuen Testament selbst zu finden. Und in diesem Individualisierungsimpuls, der auch heute noch gar nicht abgeschlossen ist, liegt das Wesen dieses Christentums. Dieser Impuls hat die äußerlichen christlichen Kirchen schon längst überholt. Gerade die katholische Kirche setzt sehr auf das Führen der Schafe und arbeitet mit ihrer Forderung unter das blinde Glauben ihres Dogmatismus gegen diesen Strom, inzwischen. Dass das Besinnen auf diese nur im Individuum wirkende Kraft eben auch diese Individualisierungskraft bestärken kann, liegt darin, dass - jenseits jedes Religionsbekenntnisses - in der menschlichen Individualität eine zu erweckende Kraft liegt. (Davon zeugen die Heiligen vieler Religionen in der Welt.) Das Christentum als religiöse Bewegung (damit ist durchaus der esoterische Prozess gemeint) hat diese Kraft erweken wollen und diese Kraft hat die sog. christlichen Kirchen inzwischen weitgehend verlassen (wäre genauer zu betrachten, klar) und will im Sozialen, im Kulturellen und inzwishcen auch im Wirtschaftlichen wirken. Aus dem Gedanken der Selbstliebe und der Nächstenliebe (was in gewisser HInsicht als die Essenz des kirchenunabhängigen Christentums gesehen werden kann und was zur Erweckung eben dieser Kraft des Ich führt) sind eben diese menschlichen Verhältnisse in Europa entstanden, wobei zugegeben sei, dass dieser Prozess noch längst nicht irgendwie vollendet ist. Hier geht es aber um das Potential dieses Indiviualisierungsprozesses, der von den Sokratikern bis in die Moderne hinein nachzuweisbar ist! Meine ständigen Fragen an den Islam finden keine Antworten: Wie will man die Rechte der Frauen stärken, wenn der Islam keine geschlechtsunabhängige Identität des Menschen kennt (bis ins letzte Nachtodliche hinein bleibt Mann Mann und Frau Frau, es gibt gar kein Allgemeinmenschliches! Letzteres wird übrigens noch viel mehr bestärkt werden durch den Gedanken der Reinkarnation, der sich immer mehr im Westen durchsetzt als eine Erkenntnis der Kontinuität der Individualität.) Welche Rolle kann denn bestenfalls der Moslem gegenüber seinem Gotte erlangen außer Belobigung im Endgericht für seinen perfekten Kadavergehorsam (und Buchstabenfrömmigkeit)? Da der Moslem nie das Göttliche in sich finden kann, sondern bestenfalls eine gottgefällige (ethische) Selbstformung durchführt, bleibt er doch immer dem Göttlichen fremd (vergl. Joh. 10, 34 "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter" usw.). Die Krux des Islam ist, dass er mit der Summe der äußeren religiösen Reglementierungen des Einzelnen ihm zugleich die Frucht (!) der geistigen Individualisierung abspricht. Denn was ist das Individuum, wenn alles doch nur ein Prozess ist, den Allah mit der Welt vollzieht (Kishmet)? Welchen Freiheitsbegriff und damit welchen Individualitätsbegriff kennt denn der Islam? Gerade Verantwortung ist etwas, was man nur als Individualität und nicht als Marionette des Kishmet übernehmen kann! Ich bin allerdings der Meinung, dass dasjenige Individuelle, welches das Potential hat auch ein dem Göttlichen gegenüber Souveränes zu werden, in allen Menschen wirkt, unabhängig von jeglichem religiösen Bekenntnis. Im Buddhismus, im Hinduismus gibt es dieses spirituelle Werden, welches letztlich auch diese Quelle der Liebe in jedem Menschen erweckt. Dieses ist auch im Religiösen benennbar (innere Buddha-Natur, Atma uam.). (Die Freiheit der Selbstbestimmung und Souveränität begründet auch einen ethischen Individualismus, der auch neue "Regeln" individualisieren kann. Luthers "Hier stehe ich, ich kann nicht anders" ist da nur eines von vielen Beispielen.) Der Individualitätsbegriff, den der Islam haben kann und mit dem er anknüpfen könnte an die Kultur des Individuums, ist mir bis heute nicht deutlich geworden. Warum Mohammed seine Anhänger in diesen Kadavergehorsam hinein getrieben hat, wäre eine große Frage! In dieser Einseitigkeit liegt die Gefahr (Fanatismus) des Islam. Es hat auch im Islam Menschen gegeben, die sich als Individualitäten gegen diese Massenmenschhaltung gestellt haben, aber sie konnten sich nicht durchsetzen und endeten als Ketzer. So scheint es mir zu sein, als ob der Islam (aus seiner religiösen Lehre heraus) selbst verhindert, dass der Einzelne als souveräner Mitarbeiter der Weltensinnhaftigkeit und als Quelle der Erneuerung (Liebe) sich erkennen und finden kann. (Wir hatten mal die Diskussion um den Individualitätsbegriff im Denken bei Ibn Ruschd.) Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren! (Auch wenn ich es schon sagte: Mir geht es um die Begrenzung im Selbstverständnis, die der Moslem durch den Islam erfährt. Den einzelnen Menschen sehe ich nicht definiert durch sein religöses, weltanschauliches Bekenntnis! Das kann sich verwandeln und in gewissem Sinne muss es sich verwandeln.)
04.04.16
3:37
Holger Berger sagt:
Wo steht bitte klar und deutlich gesetzlich festgelegt, daß "religiöse Symbole" - was auch immer das konkret sein könnte - im öffentlichen Raum dargestellt werden können? Wenn z.B. mein eigenes "religiöses Symbol" mein unbekleideter, natürlicher Körper ist, den ich zur Ehre meines Gottes - natürlich durch seinen persönlichen Auftrag - im öffentlichen Raum darstellen möchte, dann müßte dies ja auch lt. Ihrer Ansicht per Grundgesetz gedeckt sein. Dieser ganze Themenbereich zeigt auf, wie zum großen Teil absurd, grotesk, konstruiert und auch abwegig alle diese gedanklichen Konstruktionen, Interpretationsvarianten, Begründungsversuche im Rahmen angeblich absoluter göttlicher Endwahrheiten & Erlösungsphantasien letztlich sind. Mir ist es egal, was irgendein Prediger, Islam-Experte, Buchschreiber, Wächterrat, Imam, Hodscha, Kalif, Mufti oder Zentralrat anderen erzählen will, was der 'wahre Islam' ist oder sein soll. Dieser Absolutheitsanspruch des Islam hängt mir einfach zum Hals heraus. Er interessiert mich definitiv nicht. Zumal ich viele Jahre meines Lebens mit solchem Gedanken-Firlefanz verbracht habe - und das reicht. AyatollahMufti oder Zentralrat
25.09.16
15:48
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