Freitagspredigten 11.04.2014

Gelehrte, Koran, Prophet, Abschiedspredigt, Islamic Finance

Der Prophet Muhammad (s) überwiegt als Thema in dieser Woche in den Freitagspredigten der Religionsgemeinschaften. Die Aufgabe der Gelehrten, das Verhältnis zwischen Prophet und Koran und die Abschiedspredigt werden behandelt.

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Woran erkennt man wahre Gelehrte? Wer war der erste Adressat des Koran und wie rezitierte der Prophet (s) den Koran? Was sagte der Prophet (s) in der sogenannten Abschiedspredigt? Was ist unter „Islamic Finance“ zu verstehen? Antworten wie immer in den Predigten und Programmen.

Die Gelehrten sind die Erben der Propheten

Der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) spricht in der heutigen Freitagspredigt über die „wahren Gelehrten“ (Ulemâ) im Islam. Gelehrte sind die Erben der Propheten. „Ohne Zweifel sind jene, die Allâhu Teâlâ am besten kennen auch die, die am meisten Ehrfurcht vor der überwältigenden Allmacht Allâhs haben“, erklärt der VIKZ. Keine andere Ordnung oder Institution auf der Welt messe dem Wissen und seinem Träger, dem Gelehrten, soviel Wert bei, wie es der Islam tue.

Der Verstand sei verantwortlich dafür, Allah zu finden. Aber die Begrenztheit des Menschen erlaube es ihm nicht, alles mit dem Verstand zu erfassen, so der VIKZ. Dies sei auch der Grund, weshalb Allah Menschen auserwählt und sie zu seinen Gesandten gemacht habe. Sie sollen den Weg zur Glückseligkeit zeigen. Und die Gelehrten sind die Erben der Gesandten. Sie führen diese Aufgabe weiter.

Der VIKZ weist in seiner Predigt auf einige Eigenschaften und Zeichen hin, anhand derer man die Gelehrten erkennen könne. Fünf davon werden laut VIKZ im Koran erwähnt: „Takvâ, das ist die Ehrfurcht vor Allâh; Huşû, also weit mehr als Takvâ, nämlich wenn das Herz vollständig umhüllt ist mit der Ehrfurcht und dem tiefen Respekt gegenüber Allâh; dann tiefe Bescheidenheit und Demut; des Weiteren eine perfekte Ahlâk und schließlich die Verschmähung der Welt.“

Koran und Prophet

Auch die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) widmet sich in ihrer Freitagspredigt dem Wissen und dem Propheten des Islam, Muhammad (s). Dabei zeigt die DITIB das nähere Verhältnis zwischen der Offenbarung und dem Propheten (s) auf. So war Muhammad (s) der erste Adressat des Koran. Er war der erste Mensch, der direkt von ihm angesprochen wurde, mit dem Vers: „Lies im Namen deines Herrn“, womit auch die Herabsendung begann.

Der Prophet (s) war Analphabet. Der Koran wurde wörtlich vorgetragen. Über die Aufforderung des Korans an den Propheten (s), wie er diesen vortragen sollte, erklärt die DITIB anhand des Koran: „Langsam, ein Wort nach dem anderen und nicht überstürzt sollte er also vortragen. Selbst nachdenkend über das, was er gerade vorträgt und erläuternd.“

Der Prophet (s) veränderte je nach Inhalt die Tonlage seiner Stimme. „Trug er Verse vor über die Hölle, überkam ihn Kummer und er musste weinen. Er suchte dann Zuflucht bei Allah. Trug er Verse vor, die vom Paradies handelten, so war er erfreut und dankte Allah“, sagt die DITIB. Und der Prophet (s) empfand große Verantwortung gegenüber dem Koran. „Denn er wusste, dass ihm damit eine Verantwortung auferlegt war, die zu übernehmen selbst Erde und Himmel sich schwergetan hatten.“

Abschiedspredigt

Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) dokumentiert in ihrer heutigen Freitagspedigt Teile der sogenannten Abschiedspredigt des Propheten Muhammad (s). Diese hielt der Prophet (s) im Jahre 631 auf dem Berg Arafat vor 120.000 Gefährten. Sie wird Abschiedspredigt genannt, weil Muhammad (s) knapp 3 Monate nach dieser Predigt verstarb.

In der Predigt rief der Prophet (s) die Muslime zum festhalten an der Religion auf und warnte sie vor den Gefahren der Zwietracht und des Neids: „Wisst, dass drei Dinge keine Zwietracht und Neid in die Herzen der Muslime pflanzen: die Erfüllen der religiösen Pflichten, den Machthabern Ratschläge erteilen und die aufrichtige Glaubenspraxis. Alle Bräuche aus den Tagen der Dschahiliyya sind abgeschafft. Der Zinshandel aus der Zeit der Dschahiliyya ist abgeschafft.“

Und der Prophet (s) rief die Gläubigen dazu auf, ihre Frauen gut zu behandeln: „Allah hat euch die Frauen anvertraut, und mit ihnen zu heiraten wurde euch durch die Worte Allahs erlaubt. Eure Frauen haben gewisse Rechte über euch, und ihr habt gewisse Rechte über eure Frauen. Hört auf meinen Rat und behandelt die Frauen gut, denn sie sind euch anvertraut.“

Und der Prophet (s) bestätigte: „Und ich habe euch etwas hinterlassen, wodurch ihr niemals mehr fehlgehen werdet, so ihr daran festhaltet: das Buch Allahs, die Sunna seines Gesandten, meine Familie, die Ahl al-Bayt.“

Islamic Finance

Forum am Freitag Moderatorin Nazan Gökdemir setzt sich mit dem Thema „Islamic Finance“ auseinander. Ein detaillierter Einblick mit einer Expertin zum Thema, die am Schluss mit falschen Vorstellungen aufräumt.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.