









Seit Jahren wird in Bayern über die Lockerung der Sargpflicht diskutiert. Ein Ende scheint nicht in Sicht. Am Donnerstag wurden zwei Gesetzesentwürfe abgelehnt.
Aktuell gibt es in Bayern eine Sargpflicht. SPD und Grüne fordern im Landtag die Abschaffung zugunsten der Muslime. Nach jahrelanger Ablehnung zeigt sich die CSU gesprächsbereit.
In Hamburg besteht keine Sargpflicht bei Bestattungen. Muslime finden daher immer öfter ihre letzte Ruhe in der Hansestadt. Im vergangenen Jahr gab es 308 Beisetzungen von Muslimen.
In einigen Städten in Rheinland-Pfalz sind Bestattungen im Tuch statt im Sarg möglich. Muslime hoffen auf noch mehr solcher Orte.
Eingewickelt in ein Leinentuch, das Gesicht Richtung Mekka: So beerdigen Muslime ihre Toten. In Bayern ist das ein Problem, denn hier herrscht Sargpflicht – ein Gesetz, das islamische Bestatter immer wieder vor eine große Herausforderung stellt.
Der demografische Wandel und der Trend zu Urnenbestattungen machen Hessens Friedhöfe zunehmend leerer. Muslimische Bestattungen könnten diese Entwicklung bremsen. Denn immer mehr Muslime sind bereit, sich in Deutschland bestatten zu lassen.
Die SPD im Bayerischen Landtag fordert die Abschaffung der Sargpflicht zugunsten der Muslime in Bayern. CSU lehnt ab. Eine Sargpflicht stehe der Verwendung eines zusätzlichen Leichentuchs nicht entgegen.
Die schwarz-rot-grüne Landesregierung in Sachsen-Anhalt plant ein Burkaverbot und das Bestattungsrecht zu erweitern. Eine entsprechende Vorlage soll im Kabinett besprochen werden.
In Bayern wünschen sich Muslime, dass die Sargpflicht für Bestattungen aufgehoben wird. Politiker, Experten und Kirche sprechen sich für eine Aufhebung aus. Nur die CSU stellt sich quer.
Integration bis ins Grab – immer mehr Muslime wollen in Deutschland bestattet werden. Dass sie hier angekommen sind, spiegelt sich auch in der Grabgestaltung wider.