Der Soziologe und Religionspädagoge Rauf Ceylan sieht den Islam in Deutschland vor gleichen Säkularisierungsprozessen wie das Christentum. Auch Moscheen droht langfristig, das Fernbleiben der Gläubigen.
In Tirana will die Diyanet-Stiftung die größte Moschee des Balkans bauen. Der Gebäudekomplex soll Platz für über 4.500 Gläubige bieten und nach Erlaubnis der Behörden binnen zwei-drei Jahren fertiggestellt werden.
Ist ein drogensüchtiger Krimineller 32-Jähriger ohne Migrationshintergrund für zwei Anschläge auf Moscheen in Bielefeld verantwortlich? Die Polizei sagt ja und sieht die Fälle als abgeschlossen an. Die muslimische Community äußert aber Zweifel an den Darstellungen zu den Tathergängen.
Über 300 Personen nahmen an einer Mahnwache vor der Bad Salzufler Vahdet-Moschee teil. Vergangene Woche war die Moschee Opfer eines Brand- und Mordanschlags geworden. Islamratsvorsitzender Ali Kızılkaya rief bei der Mahnwache zu mehr Solidarität mit Muslimen auf.
Im Kampf gegen Extremismus seien Moscheen Teil der Lösung und nicht Teil des Problems. Dies sagt der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime (ZMD), Aiman Mazyek, und will muslimische Gemeinden in der Präventionsarbeit gegen Extremismus stärken.
Die Schura Bremen warnt vor einer Zunahme anti-muslimischer Ressentiments in der Gesellschaft. Die Religionsgemeinschaft ruft Medien und Politik zu mehr Verantwortung und der Absage an „fortwährende Schmähungen“ auf. Gleichzeitig fordert die Schura eine separate Erfassung anti-muslimischer Straftaten.
Ein weiterer Brandanschlag auf eine Moschee und ein Wohnhaus erschüttert die muslimische Community in Deutschland. In Schötmar (Bad Salzuflen) wurde die Eingangstür eines Gebäudekomplexes in Brand gesteckt. 9 Menschen konnten von der Feuerwehr gerettet werden.
In einer gemeinsamen Erklärung haben Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) und der DITIB-Vorsitzende Yılmaz Kılıç, die jüngsten Anschläge auf Moscheen verurteilt. Kılıç sagte, es sei nun die „Zeit der Solidarität und des Hinschauens.“
Eigentlich wollte man feiern. Doch erneut wurden drei Moscheen in Deutschland Opfer islamfeindlicher Angriffe. In Delmenhorst wurde ein Schweinskopf abgelegt. In Alzey ein blutverschmierter Puppenkopf hinterlassen, ebenso wie in Stadthagen.
Der Tag der offenen Moschee ist noch in vollem Gange. Michael Merten (KNA) hat bereits die Şehitlik Moschee in Berlin besucht und berichtet von seinen Eindrücken. Er betont: Muslime wollen als Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden.