Antimuslimischer Rassismus Report 2020

Bericht verzeichnet Anstieg von Islamfeindlichkeit

Die Dokustelle Islamfeindlichkeit verzeichnet in Österreich für das Jahr 2020 mindestens 1402 islamfeindliche Vorfälle. Ein Anstieg von über 33 Prozent.

21
05
2021
Islamfeindlichkeit
Antimuslimischer Rassismus Report 2020 @ Dokustelle Islamfeindlichkeit AT

In Österreich sind im Jahr 2020 ein Drittel mehr islamfeindliche Vorfälle gemeldet worden als im Jahr davor. Das zeigt ein am Mittwoch präsentierter Bericht. Mit 1402 gemeldeten Fällen verzeichnet die „Dokumentations- und Beratungsstelle Islamfeindlichkeit & antimuslimischer Rassismus“ die höchsten Fallzahlen für das Jahr 2020. Das seien 351 Meldungen mehr als im Vorjahr und ein Anstieg von über 33 Prozent.

Besonders viel antimuslimischen Rassismus habe es demnach nach dem Terroranschlag in Wien im November gegeben. 74 Prozent der Betroffenen seien Frauen. Vor allem Kopftuchträgerinnen seien somit häufig Ziel von rassistischen Übergriffen. Diese Zahlen zeigten jedoch nur die gemeldeten und beobachteten Fälle. Es sei von einer höheren Dunkelziffer auszugehen.

„Mediale Aufhetzung wird in die Tat umgesetzt“

Das intensivierte Online-Monitoring der Dokustelle habe besonders Korrelationen zwischen politischen Ereignissen und deren Anstiftung zu verbaler Gewalt im Internet beobachtet. „Zum Beispiel hielt Norbert Hofer, Bundesparteiobmann der FPÖ, im Juni letzten Jahres auf einer Protestkundgebung gegen Corona-Maßnahmen eine Rede. Darin behauptete er, dass der Koran gefährlicher als Corona sei“, heißt es in dem Bericht. Dies sei nur eines von vielen Beispielen.

„Die mediale Aufhetzung im Internet hat in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass diese Handlungen nicht mehr im Internet bleiben, sondern in die Tat umgesetzt werden“, sagte Rumeysa Dür-Kweider von der Dokustelle Islamfeindlichkeit in einer öffentlichen Meldung.

Kritik am Vorgehen der Polizei

„Wien, Juni 2020: Frau K. – trägt Kopftuch – wird in der Nähe der Station Stephansplatz von einer fremden Frau beschimpft und mit einer Zeitung auf den Kopf geschlagen. Im Zuge des tätlichen Angriffs fällt das Kopftuch der Frau seitlich herunter. Der Vorgang ereignet sich vor einem Schanigarten. Für die betroffene Person ist es besonders schmerzlich, dass ihr niemand hilft und alle nur zuschauen. Sie hält drei Polizist*innen auf und erzählt ihnen von dem Vorfall. Dabei bekommt sie den Vorschlag, sie hätte doch einfach zurückschlagen sollen“, geht weiter als ein Beispiel aus dem Bericht hervor.

Kritik kommt von der Dokustelle Islamfeindlichkeit vor allem am Vorgehen der Polizei nach dem Terroranschlag in Wien im November und am sogenannten Anti-Terror-Paket der Regierung. „Das Antiterrorpaket greift unverhältnismäßig in die Rechte von Menschen in Österreich ein“, äußerte sich Dunia Khalil von der Dokustelle.

Die Dokustelle fordert zudem in die Umsetzung des lange geplanten nationalen Aktionsplans gegen Rassismus eingebunden zu werden.

Leserkommentare

Johannes Disch sagt:
2021 wird man Anstieg der Judenfeindlichkeit feststellen, und zwar Judenhass seitens muslimischer Migranten. Das zeigten die "Solidaritätsbekundungen" für Palästinenser. Das waren keine Demonstrationen gegen die Politik Israels. Das war unverhüllter Antisemitismus.
21.05.21
18:16
Dilaver Çelik sagt:
Das ist nicht verwunderlich bei der rassistischen Regierung Österreichs. Die muslimischen Österreicher müssen die Regierung abwählen und sich bis dahin gegen die Regierung zur Wehr setzen. Bei rassistischen Übergriffen im Alltag, wie im Artikel dargestellt, ist es im Rahmen des Notwehrrechts rechtens, dass der rassistische Täter windelweich verprügelt wird, bevor er der Polizei übergeben wird. Das wird dem Täter eine ordentliche Lektion sein, dass Rassismus nicht geduldet wird.
21.05.21
18:58
Dilaver Çelik sagt:
Johannes Disch, die Antisemitismus-Keule zieht nicht. Damit können weder Sie noch sonst jemand irgendwen einschüchtern. Im Gegenteil. Unterlassen Sie Ihre zionistische Propaganda und Hetze gegen Muslime. Die ist hier unerwünscht. Palestine will be free. From the river to the sea. 💪
23.05.21
15:27
Fakhri sagt:
Die antimuslimische Politik der österreichischen Regierung ist die Hauptursache für die Islamfeindlichkeit in Österreich aber ebenfalls in Deutschland, weil diese höchst antihumanistisch und antidemokratische Behandlung von Muslimen im deutschsprachigen Raum diesen Hass seit Jahrzehnten nähert. Nicht zu schweigen sind die Zitate seitens hochgradiger deutscher Politiker, welche immer wieder Zündstoff für diesen Islamhass geliefert haben. Und die Mehrheit schaut zu! Das ist Christentum und Demokratie? Wow? Ich bin entsetzt! In Österreich geht es dem Kanzler an den Kragen sowie vielen Mitgliedern seiner Regierung. Am 12.05.21 gab es ein Interview mit Kanzler Kurz über Ermittlungen gegen ihn und seine Kabinettsmitglieder. Ein Ausschnitt davon ist bei YouTube zu sehen. Die antimuslimische „Politik“ vom Penathenkanzler oder dem Mini-Adolf scheint ihm ja viel Lob und göttlichen Segen eingebracht zu haben. Mini-Adolf muss sich vor Gericht verantworten und hat Akten und Beweismittel unterschlagen. Mini-Adolf und Nethanjahu scheinen dieselbe kriminelle Energie zu besitzen, sehen es allerdings nicht als notwendig ihr Amt niederzulegen. Machtgieriger Größenwahn wird uns aktuell at it‘s Best geliefert. Netanjahu, Kurz, Lukaschenko, Orban, Putin, Kim Jon un usw. alles dasselbe… Da brauchen wir in Europa nicht mehr mit erhobenem Zeigefinger auf andere zu zeigen.
25.05.21
16:22
SalamJan sagt:
Antimuslimischer und durch die Politik geförderter Rassismus kommt immer dann zum Tragen wenn es darum geht Wahlen zu gewinnen oder wenn Regierungschefs in arger Not sind und durch eine antimuslimische Gesetzgebung, wie etwa in Österreich (Justiz ermittelt gegen Kanzler Kurz wegen Falschaussage vor dem Urausschuss) und Kopftuchverbot für Beamtinnen in Deutschland (verschiedene Wahlen und die miserablen Umfrageergebnisse der Union) oder der Beschuss des Gazastreifens durch die Isrealis (Korruptionsvorwürfe vor Gericht Regierungschef) der Mehrheit der Bevölkerung einen Sündenbock präsentieren. Aktuell sind es die Muslime auf der Welt. Wobei diese Zeit auch vergehen wird bis anstelle dieser eine andere Gruppe dran glauben wird. Irgendwann kommen die Faschos auch dran und dann wird einfach nur noch drauf gedroschen. Ich bin dafür, dass wir diesen Wunsch einfach sofort umsetzen. Wer ist dabei?
25.05.21
19:57
grege sagt:
Wer wirklich hetzt und auch Hetze gewalttätig reagiert, haben die Ausschreitungen auf Propalidemos gegen Polizisten und gegen Juden gezeigt. Studien haben zweifelsfrei erwiesen, dass Hass auf Juden unter Muslimen anteilig am höchsten ausfällt. Daher sollten die Vorkommentatoren ihren Unmut zunächst gegen ihre eigenen Glaubensbrüder richten. Damit wäre sie schon genug ausgelastet.
29.05.21
18:08