Wesel

Ermittlungen nach Brandanschlag auf Moschee

Nach einem versuchten Brandanschlag auf eine Moschee in Wesel, ermittelt die Staatsanwaltschaft Duisburg weiterhin wegen schwerer Brandstiftung.

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01
2020
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Polizeisperrung - Moschee
Symbolbild: Polizei © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Am 31. Dezember.2018 hatten unbekannte Täter in der Nacht versucht, auf den islamischen Kultur- und in Bildungsverein in Wesel an der Pastor-Boelitz-Straße einen Anschlag zu verüben. Wie die Polizei damals mitgeteilt hatte, meldete der Hausbesitzer der Polizei von einer zerborstenen Fensterscheibe an der Moschee. Er ging zunächst von einem Einbruch aus. Nachdem die Polizei einen Brandsatz sichergestellt hatte, gingen sie anschließend von einem versuchten Brandanschlag aus.

Nach dem Anschlag ermittelt die Staatsanwaltschaft Duisburg weiterhin wegen schwerer Brandstiftung. Ein Brandschaden sei bei der Tat in der Silvesternacht nicht entstanden, teilte jetzt die Staatsanwaltschaft dem NRW-Innenausschuss laut einer am Dienstag (14.01.2020) veröffentlichten Vorlage mit. Die betroffenen Räumlichkeiten des islamischen Kultur- und Bildungsvereins dienten unter der Bezeichnung „Al Rahman Moschee“ auch als Gebetsstätte. Zur Tatzeit sei ein Fenster im Obergeschoss eingeworfen worden. Reste von zwei „Mototov-Cocktails“ seien vor dem Gebäude gefunden worden.

Übergriffe gegen Muslime und Moscheen

2018 hat es bundesweit 813 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben. Die Zahl der Verletzten lag bei 54. Dabei sind 48 Moscheen Ziel von islamfeindlichen Angriffen gewesen. 2017 verzeichneten Behörden 1075 islamfeindliche Straftaten mit insgesamt 32 verletzten. Die Bundesregierung verwies darauf, dass die endgültigen Zahlen noch höher liegen dürften.

Bei fast allen Straftaten gehen die Behörden davon aus, dass es sich bei den Tätern um Rechtsextremisten handelt. Es sei dabei um Nazischmierereien, Drohbriefe, Beleidigungen, Sachbeschädigung und Volksverhetzung gegangen. Über die Höhe des Schadens konnte das Ministerium keine Angaben machen. (dpa/iQ)