Wesel

Versuchter Anschlag auf Al-Rahman-Moschee

In der Nacht zum Dienstag haben unbekannte Täter versucht einen Brandanschlag auf die Al-Rahman-Moschee zu verüben. Der Staatsschutz ermittelt.

03
01
2020
Polizeisperrung - Moschee
Symbolbild: Polizei © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Am vergangenen Dienstag (31. Dezember) haben unbekannte Täter in der Nacht versucht, auf den islamischen Kultur- und in Bildungsverein in Wesel an der Pastor-Boelitz-Straße einen Anschlag zu verüben. Wie die Polizei mitgeteilt hat, meldete der Hausbesitzer der Polizei von einer zerborstenen Fensterscheibe an der Moschee. Er ging zunächst von einem Einbruch aus. Nachdem die Polizei einen Brandsatz sichergestellt hatte, gehen sie jetzt von einem versuchten Brandanschlag aus.

Nach dem versuchten Brandanschlag hat der Staatsschutz der Duisburger Polizei die Arbeit aufgenommen. Die Beamten ermitteln jetzt, wer als Verdächtiger oder tatverdächtige Gruppe infrage kommt und ob es sich um eine politisch motivierte Tat oder um persönliche Beweggründe handelt.

Hinweise deuten auf Brandstiftung hin

Die Polizei war am Silvestermorgen in die Weseler Innenstadt zur Moschee gerufen worden. Zunächst gingen die Einsatzkräfte aufgrund einer beschädigten Scheibe im ersten Geschoss von einem Einbruch aus. Bei der Aufnahme des Tatortes fanden die Polizisten auf einem Garagendach im Innenhof Hinweise, die auf eine versuchte Brandstiftung hindeuteten. Sie stellten zudem außerhalb des Gebäudes einen Lappen, Glasflaschen, einen Flaschenhals und ein Feuerzeug sicher. Verletzte gab es keine. Am Gebäude entstand aufgrund der beschädigten Scheibe ein geringer Sachschaden.

Die Kripo der Duisburger Polizei bittet daher die Bevölkerung um Hinweise, verdächtige Personen in den vergangenen Tagen oder Wochen in der Nähe des Vereinsheims beobachtet zu haben. In den kommenden Tagen werden die Einsatzkräfte der Polizei in Wesel den Bereich verstärkt ins Visier nehmen.

Fast jede Woche eine Moschee angegriffen

Im Jahr 2018 sind in Deutschland 48 Moscheen Ziel von islamfeindlichen Angriffen geworden. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor. Demnach handelte es sich bei 41 Taten um politisch rechts motivierte Straftaten. Insgesamt hat es bundesweit 910 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben.

In diesem Jahr sind neun Moscheen wegen Bombendrohungen geräumt und durchsucht worden. Iserlohn, Köln, München, Mannheim, Duisburg, Mainz, Villingen-Schwenningen. In weiteren Moscheen kam es zu Angriffen und Koranschändungen. Erst am Mittwochabend setzte ein Mann vor der Selimiye Moschee in Hannover ein Koranexemplar in Brand. Die aktuelle Bedrohungslage werde sehr unterschätzt. Den Aufrufen zu mehr Schutz für Moscheen wurde somit nicht nachgekommen. Politik und Sicherheitsbehörden hüllen sich in Schweigen.

Leserkommentare

Narod Niki sagt:
Die Pogromstimmung gegen Muslime wird von den Behörden heruntergespielt und von den Leitmedien geschürt während die Geheimdienste in Gladio-Tradition Nazistrukturen aufbauen. Letztlich zielt die ganze hetze auf die Spaltung der Bevölkerung, die nicht mehr dazu in der Lage ist, für ihre sozialen Interessen einzutreten. Beschämend. Wir kämpfen gegen Windmühlen, aber werden zusammen stehen!
05.01.20
23:02