Frankfurt/Main

Initiative will Schwimmbad für Muslime eröffnen

Es gibt Muslime, die schwimmen gerne, aber selten – weil Männer und Frauen nicht getrennt schwimmen können. Eine private Initiative will ein Schwimmbad für Muslime eröffnen.

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12
2019
Schwimmbad für Muslime
Symbolbild: Schwimmbad für Muslime © Facebook, bearbeitet by iQ.

Abdullah Zeran hat einen Traum – von einer Schwimmbadwelt, in der muslimische Männer und Frauen getrennt schwimmen können. Ein Schwimmbad für Muslime in Frankfurt, das erste in Deutschland überhaupt, ist sein Ziel. Die Nachfrage sei da – bundesweit und flächendeckend, ist der 39-jährige Frankfurter überzeugt. „Ich will, dass eine Alternative geschaffen wird für muslimische Kinder“, sagt er. „So etwas sollte bundesweit geschaffen werden, nicht nur für Frankfurt.“ Im November ging er mit seinen Plänen an die Öffentlichkeit.

Zeran erzählt, Ausgangspunkt seiner Initiative sei der Schwimmunterricht für seine Tochter gewesen, die damals in der dritten Klasse war. Nachdem er vergeblich versucht hatte, sie vom Schwimmunterricht befreien zu lassen, sei er schließlich auf die Idee zu einem Schwimmbad für Muslime gekommen, in dem Männer und Frauen getrennt schwimmen. Er sei aber durchaus dafür, es an bestimmten Tagen auch Menschen anderer Religionen zu öffnen, versichert er.

Spenden sollen das Projekt ermöglichen

Vorläufig müsste man das Bad allerdings erst einmal bauen und das könnte noch dauern – Zeran hat nach eigenen Angaben „ein paar Hundert Euro“ Spenden erhalten für das Projekt, nötig sind nach seinen Schätzungen bis zu drei Millionen Euro. Aber es gebe immer mehr, die an die Sache glaubten.

Und wie sehen das junge muslimische Frauen? Nabeela Khan aus Frankfurt etwa war mehrfach in gemischten Schwimmbädern – im Burkini. „Ich fühlte mich da aber nicht gut und auch nicht willkommen“, erinnert sie sich. Sie sei daraufhin zum Frauenschwimmen gegangen. „Ich dachte, das ist ein geschützter Raum. Aber ich wurde da rassistisch beleidigt und im Becken von anderen Frauen angegangen.“ Eine ihrer Freundinnen ergänzt: „Ich schwimme sehr gerne, aber viel zu selten – wegen der wenigen Angebote zum Frauenschwimmen.“

Hoher Bedarf an Schwimmbad für Muslime

„Der Bedarf ist da, die Nachfrage ist da, aber es gibt keine Angebote“ resümiert Saba-Nur Cheema, Leiterin der Bildungsabteilung der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank. Aus der Arbeit mit Schulen sehe sie Schwimmangebote nur für Frauen und Mädchen durchaus als Thema. Allerdings ist auch sie skeptisch gegenüber einer Privatinitiative. „Das Bedürfnis könnte doch auch von der Stadt gelöst werden, nicht von außen“, meint sie.

Doch ungeachtet vom „Wohlfühlcharakter“ eines geschützten Raums für Frauen, erklärt Zeran: „Wir möchten ein islamisch geführtes Schwimmbad bauen, in der die religiösen Vorschriften und Werte respektiert und eingehalten werden.“ (dpa, iQ)

Leserkommentare

Sinan sagt:
Ich finde es sehr unverschämt wie manche hier antworten. Ich habe schon davon gehört, dass Christen so viel Sünden können wie sie wollen, weil ihr das Blut Jesu vergossen habt, aber das ist im Islam nicht der Fall. Nennt uns von mir aus sexistisch aber im Islam gibt es den Mann und die Frau. Der Mann darf die Frau nicht beäugen und die Frau nicht den Mann. Dass ihr euch davon gestört fühlt zeigt, wie der Teufel die Kontrolle über euch hat. Ob der Herr Zeran ein Schwimmbad nur für sich selbst eröffnet oder das Schwimmbad für seine Glaubensgeschwister eröffnet hat euch nichts anzugehen. Ich verstehe nicht warum euch das stört. Gönnt es uns doch. An eurem Alltag soll dies nichts hindern, denn in dieses Schwimmbad werden Leute rein gehen die ihr so oder so in den öffentlichen Schwimmbädern nicht zu Gesicht bekommen werdet. Ich bin ein junger Mann und gehe schon seit Jahren nicht mehr ins Schwimmbad. Zum einen um nicht die eine oder andere Frau im attraktiven Bikini anzustarren und auch um selbst nicht von Frauen angestarrt oder verführt zu werden. Jemand hat hier gesagt, dass es diskriminierend gegenüber Deutschen sei, was völliger Stuss ist. Ihr wollt modern sein? Dann öffnet eure Augen. Ich sehe in meinem Umfeld auch mehr Deutsche die den Islam lernen und annehmen und sich ebenfalls so ein Schwimmbad wünschen. Unsere Gottesfurcht hat nichts mit Integration zu tun. Ich behandle meine Mitmenschen immer so gut ich kann, halte mich an das Grundgesetz, studiere und zahle meine Steuern. Wo bin ich nicht integriert? Gott hat die ganze Welt erschaffen und nicht nur den nahen Osten. Ich bin überall Muslim. Überall bete ich und gebe mir Mühe mich an Gottes Gebote zu richten. Deutschland war auch mal gottesfürchtig, jedoch habt ihr euch von euch selbst distanziert. In der Schule gab es keine Lektüre von Grundschule bis Abitur in der es keine Nackt- oder Sexszenen gab. Man muss kein Muslim sein um sowas zu hinterfragen. Ich bin definitiv integrierter Deutscher. Jedoch übersteigen meine Moralwerte die der euren. Ich muss mir viel mehr Mühe geben um ein guter Mensch zu sein und dennoch werde ich dafür beleidigt. Gönnt mir wenigstens dieses Schwimmbad.
07.02.24
3:26
Yunus sagt:
Die deutschen kommentieren hier nur um zu zeigen wie blöd sie die Idee finden. Allgemein sind sie nur hier um ihren Unmut gegen muslimische Mitmenschen bestätigt zu bekommen. Sehr schade. anstatt Verständnis dafür zu zeigen oder nachvollziehen zu können was der Gedankengang ist wird nur gehetzt und Distanz geschaffen.
08.02.24
3:53
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