Interelligiöser Dialog

Sonderbriefmarke zum Treffen von Franziskus mit Sultan

Mit einer Sonderbriefmarke erinnert das Bundesfinanzministerium an das Treffen des heiligen Franz von Assisi mit Sultan Al-Kamil Muhammad al-Malik vor 800 Jahren.

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2019
Sonderbriefmarke 1219 - Franziskus und der Sultan © Association Marie-Claire, Jongny/Chardonne, Suisse

Zum 800-Jahr-Gedenken an das Sultan-Treffen von Franziskus von Assisi gibt das Bundesfinanzministerium eine Sonderbriefmarke heraus. Das 95-Cent-Wertzeichen mit dem Titel „1219 – Franziskus und der Sultan“ mit einer Ikonendarstellung der beiden Religionsvertretern ist ab Donnerstag erhältlich, wie das Ministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte. Die Begegnung sei ein frühes Beispiel des Kulturdialogs gewesen, in dem Respekt und der Wille zum Frieden im Vordergrund gestanden habe.

Bei der Vorstellung des Postwertzeichens am Donnerstag in Berlin nannte es der Vorsitzende der Unterkommission für Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing, eine „Ermutigung für den Interreligiöse Dialog zwischen Muslimen und Christen, aber auch zwischen anderen Konfessionen“. Dies sei besonders wichtig in Zeiten, in denen Teile der Politik und Gesellschaft die Berechtigung des Dialogs öffentlich anzweifelten.

Die Sonderbriefmarke erinnere an die Begegnung des Ordensgründers Franziskus von Assisi (1181/1182-1226) mit Sultan Al-Kamil Muhammad al-Malik (um 1180-1238) im Jahr 1219 in der ägyptischen Hafenstadt Damiette. Vor 800 Jahren, zur Zeit der Kreuzzüge, war Franz von Assisi dorthin gereist, um vor dem damaligen politischen und geistlichen Oberhaupt der Muslime zu predigen und ihm die friedliebende Seite des Christentums zu vermitteln. Der muslimische Herrscher sei so sehr von den Worten des Ordensmannes beeindruckt gewesen, dass er ihm wohlwollend zugehört habe, berichteten Zeitgenossen.

Im März hatte bereits Italien eine Briefmarke in Erinnerung an den Besuch herausgebracht. Sie zeigt ein Detail des Frescos von Giotto die Bondone (um 1267-1337), das die Begegnung des Heiligen mit dem Sultan darstellt. Das Originalfresco ist Teil des bekannten Giotto-Zyklus‘ zum Leben des Heiligen in der Oberkirche der Franziskus-Basilika von Assisi. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Emanuel Schaub sagt:
Beim Anblick der Marke ist man versucht, sich regelrecht einem `heimeligen/religiösen" Gefühl hinzugeben, wenn nicht ...ja wenn nicht die Erkenntnis folgt ,dass kurze Zeit später der "Hexenhammer" (das Machwerk der beiden Dominikaner Mönche erschienen wäre; mit all den entsetzlichen Folgen über Jahrhunderte hinweg. So heili..kann ein "Heiliger" gar nicht sein ,wenn aus seinem Glaubensschatz so viel UN_HEIL entstehen kann. Von den Kreuzügen ganz zu schweigen. "DER Glaube ist eine Gefahjr ,die unter allen Umständen vermieden werden muss2 (J.Krishnamuti) Ich würde ergänzen ; jede `religiöse Überzeugung`ist in der Gefahr in Organisationen zu Wirtschafts/Politik Strukturen zu enden!! und ihre "wahrheit".. zu verlieren! gruß emanuel
14.10.19
12:55