Schlagzeilen

DITIB verurteilt die tendenziöse Berichterstattung der BILD-Zeitung

Die DITIB kritisiert die jüngste Berichterstattung der BILD-Zeitung aufs Schärfste und kündigt an, dagegen vorzugehen. Damit reagiert die Religionsgemeinschaft auf eine Schlagzeile, bei der die Kölner Zentralmoschee abgebildet wurde.

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2018
Moschee DITIB Zentralmoschee
DITIB Zentralmoschee Köln © shutterstock, bearbeitet by iQ.

In einer Pressemitteilung verurteilt die islamische Religionsgemeinschaft DITIB die „tendenziöse“ Berichterstattung der Bild-Zeitung im Hinblick auf Muslime und Moscheen aufs Schärfste. Die Religionsgemeinschaft nimmt dabei Bezug auf eine Schlagzeile der Bild-Zeitung, bei der die Kölner Zentral-Moschee mit dem Begriff „Terror“ abgebildet wurde  „Die Abbildung der Kölner Zentralmoschee, die als ein Symbol für Toleranz, Transparenz, Frieden und des Miteinanders in und für Köln steht, unter einer Schlagzeile mit dem Begriff ‚Terror‘ abzubilden, setzt dem Islam- und DITIB-Bashing der letzten Zeit die Krone auf“, heißt es in der Pressemitteilung.

Muslime seien zwar bereits aus der Vergangenheit eine unsachliche und undifferenzierte Berichterstattung über ihre Religion und ihre Gemeinden gewöhnt. Die aktuelle Berichterstattung der Bild-Zeitung habe allerdings eine „neue Qualität der Verunglimpfung“ erreicht, die „weder als Meinungs-, noch als Pressefreiheit durchgehen“ könne.

„Hier wird bewusst eine unzumutbare Wahrnehmung bei Leser/innen über DITIB und Moscheen allgemein erzeugt, die geeignet ist, den gesellschaftlichen Frieden in Deutschland zutiefst zu gefährden, die Menschen gegen Muslime aufzustacheln und Hass und Zwietracht zu säen“, erklärt die DITIB weiter. Deshalb fordert DITIB von der Bild-Redaktion eine Korrektur der Falschdarstellung an prominenter Stelle des Magazins. „Weiterhin fordern wir die BILD-Redaktion auf, nicht weiter Wasser auf die Mühlen von Radikalen, Extremisten und insbesondere der Islam- und Migrationsfeinde sowie der Populisten zu gießen.“

Stattdessen solle sich die Bildredaktion stärker die „Wahrung der Journalisten- und Berufsethik“ und des Pressekodex auf die Fahnen schreiben. „Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse“, wird die erste Ziffer des Pressekodex zitiert. Die Religionsgemeinschaft sieht eben diesen Kodex verletzt, weshalb sie nicht nur Beschwerde beim Presserat ankündigt, sondern auch ein juristisches Vorgehen wegen Rufschädigung gegen das Magazin.

Islamrat solidarisiert sich mit DITIB

Auch der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland solidarisiert sich mit DITIB und kritisiert die Berichterstattung der BILD-Zeitung aufs Schärfste. „Der gestrige Bericht inklusive seines Framings mit der DITIB-Zentralmoschee in der Onlineversion der BILD ist Hetze und Aufstachelung. Er muss auch gerichtlich geahndet werden. Mit Meinungs- und Pressefreiheit hat das nichts mehr zu tun“, so der Vorsitzende des Islamrates, Burhan Kesici. Kesici fordert ebenfalls den Presserat auf die BILD-Zeitung zu rügen und empfiehlt der DITIB juristisch gegen das Magazin vorzugehen. Dabei garantiert er der Religionsgemeinschaft die Unterstützung des Islamrates.

„Die BILD-Zeitung hat sich in puncto islamfeindliche Aufmachung in der eigenen Berichterstattung selbst übertroffen. (…) Durch diese Art der hetzerischen Berichterstattung hat die islamfeindliche Berichterstattung in Deutschland einen neuen Tiefpunkt erreicht: Sie macht Moscheen, die ohnehin regelmäßig angegriffen werden offen zur Zielscheibe, setzen Moscheebesucher unter Generalverdacht und vergiften somit den gesellschaftlichen Frieden. Das ist nicht mehr nur geistige Brandstiftung“, erklärt Kesici weiter.

Leserkommentare

Emanuel Schaub sagt:
Es war eine Antwort auf Herrn Hoffmann .der offensichtlich "die" Religion oder noch genauer den Islam als Mithaufen metaphorisch bezeichnet hatte. Mir liegt solch eine Wortwahl fern;um ein wenig das despektierliche moment herunterzubrechen habe ich meine ironisierende gewählt . Die Schmeissfliegen wären also im Bild gesprochen die "Auswüchse" sprich Untaten der.. Religion.. Die... Religion als solche ist immer noch besser... als die Gülle also der totale Natur Krieg aller gegen alle (ungezügelt von der .. Religion ) Das biologische "Düngen " wäre wohl ein ethisch/biologisches Verhalten von MENSCHEN ,die keiner Ideoligie/Religion etc. dazu bedürfen! Aufklärung geglückt? gruss emanuel
07.01.19
12:17
Hans Mustermann sagt:
Ich finde es auch unglaublich was die Ditib sich raus nimmt. In Deutschland predigen türkische Imame, das muss man sich mal vorstellen! Oft können die kein Deutsch, wissen nichts über Deutsche Kultur oder Probleme in ihrer Gemeinde. Es wird nur gepredigt wie sehr die armen Muslime doch in Europa unterdrückt werden. Und wie blöd die kuffar doch sind....(IGMG) Die Muslime stellen sich selber an den Rand der Gesellschaft, bleiben lieber unter sich. Kein Wunder, das dass von einigen als Bedrohung verstanden wird. Es muss Schluss sein mit der ausländischen Finanzierung von Glaubenseinrichtungen, egal welcher Religion sie angehören.
07.01.19
13:10
Johannes Disch sagt:
Von wegen, die Kölner DITIB-Moschee steht für Toleranz und Transparenz. Erst gestern wurde im "heute-journal" wieder deutlich, wie problematisch die DITIB inzwischen ist. Die DITIB veranstaltete dort eine eigene "Islamkonferenz", wo einige bekannte Islamisten Teilnehmer waren, die auch vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Der Tenor dieser "Islamkonferenz": Identifiziert euch nicht mit westlichen Werten. Spätestens nach dieser denkwürdigen Konferenz gehört die Zusammenarbeit des deutschen Staates mit der DITIB endgültig auf den Prüfstand. Ich bin sicher kein Freund der "BILD." Aber der permanent gepflegte Opferstatus steht der DITIB schon lange nicht mehr zu. Erst der "Moschee-Report" von Constantin Schreiber, der radikale Predigten in Moscheen aufdeckte. Und nun eine "Islamkonferenz" mit Teilnahme von Islamisten. Der deutsche Staat sollte hinsichtlich der DITIB endlich seine Blauäugigkeit aufgeben und einsehen, dass dieser Verband ein ungeeigneter Ansprechpartner ist.
10.01.19
13:08
Kritika sagt:
An Emanuel Schaub und andere Leser. Danke für die Erläuterung. Ihr Gedankengang ist nun schon viel durchsichtiger geworden. Übrigens - Den Ausdruck " Schmeissfliegen " erinnert mich an den schillernden CSU-Politikers Frans Josef Straus, der stets als FJS eingedampft wurde. FJS führte " SchmeissFiegen " ein für Journalisten, die einen weniger Positiven Eindruck von FJS hatten, als er höchst selber von sich hatte. Falls Sie, verehrter Emanuel Schaub, Ihr Praktikum in einem Hospital absolviert hätten, hätten Sie dann an Stelle die ähnlicheBegriffe 'Pest' und 'Cholera' verwendet? Aber auch dann hätte Kritika nicht gewusst, welchen der Begriffe sie der AfD und welcher Sie den Islam zuordnen. Gruss, Kritika
10.01.19
23:16
grege sagt:
@ Herr Disch, sehr treffender Beitrag
13.01.19
19:49
Johannes Disch sagt:
Die Kernproblematik der DITIB kann man ganz einfach auf den Punkt bringen: Sie setzt bezüglich der Loyalität den falschen Schwerpunkt: Sie glaubt, sie müsste die Interessen der Türkei und die Interessen Erdogans vertreten. Das ist aber falsch. Sie hat die Interessen der hier lebenden Türken zu vertreten. Man kann halt nicht 2 Herren dienen. Die DITIB hat sich offenbar entschieden-- und zwar für die falsche Seite!
14.01.19
15:06
Johannes Disch sagt:
@grege (13.01.19, 19:49) Danke. Freut mich sehr. Ach, nachträglich: Ihnen und auch allen anderen hier en Gutes Neues Jahr.
15.01.19
23:35
grege sagt:
danke, gleichfalls
16.01.19
19:11
thomas sagt:
etwas lässt mich sehr ärgerlich und wütend machen in fast jeder negativen Diskussion und Thematik mit Muslimen kommt prof. Susanne Schröter vor wo sie sich dann irgendein problem rauspickt und sagt wie schlimm es sei komisch oder Für mich ist diese Dame inakzeptabel
17.01.19
20:41
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