Integration

Kulturrat fordert gemeinsame Regeln des Zusammenlebens

Laut dem Kulturrats-Chef Olaf Zimmermann ist es wichtig gemeinsame Regeln für das Zusammenleben auszuhandeln. Der Begriff „Leitkultur“ sei schon abgenutzt.

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2017
Symbolbild: Einzigartiger Studiengang "Interfaith Studies" © Facebook Universität Luzern, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: Einzigartiger Studiengang "Interfaith Studies" © Facebook Universität Luzern, bearbeitet by iQ.

Eine breite Debatte über gemeinsame Regeln und Werte fordert der Geschäftsführer des Kulturrats, Olaf Zimmermann. Der Begriff Leitkultur sei „verbrannt, weil er politisch missbraucht worden ist“, sagte er am Mittwoch bei Zeit Online. Die Debatte darüber, was die Gesellschaft zusammenhalte, sei jedoch wichtig. „Was meinen wir mit kultureller Integration? Darüber müssen wir sprechen und streiten.“

Wichtig sei beispielsweise die Frage nach den Lehren aus der Geschichte, so Zimmermann. „Auch diejenigen, die hinzukommen, übernehmen ein Stück Verantwortung für die deutsche Geschichte.“ So könne kein Einwanderer sagen, „in seiner Heimat gehöre Antisemitismus zu den kulturellen Werten und das bringe er auch mit nach Deutschland. Da gibt es klare Grenzen.“

Der Experte betonte zudem den Wert von religiöser Toleranz. Es sei „kein Gnadenakt“, wenn Muslime sichtbare Moscheen bauen dürften; dieses Recht „leitet sich aus unserem Grundgesetz ab“. Die Grenze verlaufe dort, „wo Menschen versuchen, fundamentale Werte auszuhebeln, die wir uns gegeben haben“. Es sei zugleich falsch, so zu tun, „als gäbe es keine Differenz zwischen der christlichen und der muslimischen Kultur. Umso wichtiger ist es, gemeinsame Regeln auszuhandeln.“

Im Zusammenleben von Religionsgruppen habe sich eine Menge zum Positiven verändert. Dies sei allerdings in der jüngsten Vergangenheit anders gewesen, mahnte Zimmermann. Wenn eine katholische Familie in ein protestantisches Dorf kam, sei dies noch vor 50 Jahren „ein Kulturschock“ gewesen, „so wie heute für viele Christen, wenn Muslime ihren Glauben leben wollen“. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Schön und gut. Aber ohne Einbeziehung der islamischen Dachverbände (allen voran DITIB) funktioniert das nicht. Wenn der Kulturrat es ehrlich meint.
28.12.17
20:35
Johannes Disch sagt:
Der Begriff "Leitkultur" ist nicht abgenutzt. Er wird von vielen nur bis heute nicht richtig verstanden. Und zu denen gehört auch der Kulturratschef Zimmermann. Die Regeln unseres Zusammenlebens sind längst bekannt und stehen in unserer Verfassung. Dafür braucht es keinen "Runden Tisch" und auch keine Dachverbände. Das Rad muss nicht neu erfunden werden.
29.12.17
20:54
Mareike sagt:
Die islamistischen Dachverbände sind keine Hilfe, wenn es darum geht, Regeln für das Zusammenleben festzulegen. Die Regeln werden nämlich von der deutschen Bevölkerung (egal welcher Religion) aufgestellt und nicht vom türksichen Staat (der von der Ditib repräsentiert wird).
02.01.18
18:16
Frederic Voss sagt:
Hilfreicher Kommentar von Ayaan Hirsi Ali, Politikwissenschaftlerin: "Der Islam ist keine Friedensreligion, er ist eine politische Eroberungsideologie, die die Weltherrschaft will. Unter Einsatz aller zur Verfügung stehenden Mittel." Soll diese Ideologie integriert werden?
03.01.18
0:30
Johannes Disch sagt:
@Frederic Voss Ayan Hirsi Ali ist keine Islamkritikerin, sondern eine Propagandistin, und zwar eine der übelsten Sorte. Man lese nur ihre Rede zur Verleihung eines Preises durch den Axel-Springer-Verlag im Jahre 2012. Dort nimmt sie den norwegischen Wirrkopf und Massenmörder Anders Breyvik in Schutz. Nur einer ihrer vielen Aussetzer.
04.01.18
22:50