Schweiz

Umfrage: Skepsis gegenüber Islam wächst

Eine aktuelle Umfrage hat gezeigt, dass die Mehrheit der Schweizer eine Zunahme der muslimischen Bevölkerung befürchten. Grund dafür sei die mediale Berichterstattung über Muslime.

21
12
2017
Umfrage in der Schweiz
Schweiz © by Martin Abegglen auf flickr.com (CC BY 2.0), bearbeitet IslamiQ

Einer neuem Umfrage zufolge wäre für 70 Prozent der Schweizer eine Zunahme des muslimischen Bevölkerungsanteils problematisch. Dies gelte umso mehr, je älter die Befragten seien. Das geht aus einer Studie des Verlagshauses Tamedia hervor, über die der „Tages-Anzeiger“ (Mittwoch) berichtete.

Gegenüber dem Islam zeigten viele Befragte eine große Skepsis. Zwar betrug laut der Volkszählung von 2015 der Anteil muslimischer Gläubiger an der Gesamtbevölkerung lediglich 5,1 Prozent. Die Teilnehmer der Studie bezifferten den Anteil hingegen im Durchschnitt auf 17,2 Prozent. Dieses Phänomen zeige sich auch in anderen Ländern Europas, so die Zeitung weiter. Dies werde von Politikwissenschaftlern damit erklärt, dass Muslime in der medialen Berichterstattung überrepräsentiert seien.

Die Umfrage ergab zudem, dass Glaube und Religion im Leben vieler Schweizer eine untergeordnete Rolle spielen. Obwohl knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) an eine höhere Macht glaubt, beten 57 Prozent nie, bei den unter 34-Jährigen sind es 65 Prozent. 52 Prozent der Befragten besuchten im vergangenen Jahr nie eine Glaubensstätte wie eine Kirche oder Moschee. 34 Prozent taten dies weniger als einmal pro Monat. Für die Tamedia-Umfrage wurden am 5. und 6. Dezember 17.143 Personen online befragt. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Der Glaube an eine höhere Macht muß nicht zwingend Beten bedeuten oder Besuche von errichteten Gebetsräumen, in denen einzelne Personen als Redner den Besuchern erzählen, wie diese gefälligst zu leben haben. Persönlich gelebter Glaube ist vielgestaltig möglich - ohne vorgestanzte Handlungsmuster oder autoritär aufgezwungene Handlungs- und Denkschemata von selbsternannten Weltrettungs-Gruppen aller Art. Wenn intolerante, selbstgerechte Religionsanbieter für sich selber alle Freiheiten dieser Welt fordern - weil sie ja meinen, sie vertreten Gottes Auftrag ganz alleine - gleichzeitig aber dies anderen vorenthalten wollen, muß das ganz selbstverständlich zu wachsender Skepsis und zu Unmut führen. Die logische Konsequenz: Keine Toleranz bei Intoleranz. So einfach ist das.
21.12.17
23:01
Johannes Disch sagt:
@Frederic Voss -- "Keine Toleranz der Intoleranz." (Frederic Voss) Ja, das gilt aber auch für intolerante Religionsskeptiker und intolerante Atheisten. Religion ist nun mal eine Tatsache, und Weltreligionen ein Faktum der Geschichte. Und so lange Religiosität liberal gelebt wird, ist auch alles okay. Religionsfreiheit ist ein Grundrecht. Und pauschale Skepsis oder gar Feindschaft gegen "Den Islam" oder "Das Christentum" etc. sind nicht in Ordnung.
23.12.17
17:22
Kritika sagt:
L.S. « 70 Prozent der Schweizer [sehen] eine Zunahme des muslimischen Bevölkerungsanteils problematisch » Kritika übersetzt: Die Schweizer sehen Muslims lieber gehen als kommen. Geerd Wilders fragte einst seinen Zuhörern: « Willen jullie meer of minder Marokkanen?» sinngemäss übersetzt: Wollt ihr mehr oder weniger Muslims ? Bekanntlich lautete die Antwort 'weniger' Also, die Niederländer sehen Muslims ebenfalls lieber gehen als kommen. Nimmt jemand Wetten an, wie die Antwort auf diese Frage lauten würde in Österreich Deutschland Frankreich - - - ? Keiner der 100 Sekten in Deutschland und Europa hat es geschaft in wenigen Jahre die publike Meinung dermassen gegen sich aufzubringen wie der Islam. Kritika vermutet 3 HauptUrsachen dafür: 1) Selbstmord Anschläge sind zum Markenzeichen des Islam geworden. Die Prévention dagegen bindet enorme PolizeiKräfte, kostet enorme Geldsummen und verursacht enorme Belästigung für den Bürger. Dennoch; Kritikas vielfach hier geäusserte Vorhersage: «Der nächste Anschlag kommt bestimmt, Allah weiss auch schon wann und wo» ist leider schon oft in Erfüllung gegangen. 2) Die Schändung des neutralen Erscheinungsbildes in Verkehrsmittel Schwimmbäder Städte durch Kopftuch- cq BurkiniSturheit, weckt Ablehnung bis Feindschaft. In einigen Fällen wird diese Belästigung mit Belästigung der Täterin beantwortet. Wieweit die Belästigung der Täterin zum Rückgang der KopftuchSturheit geführt hat, ist Kritika nicht bekannt 3) Die furchtbaren, abschreckenden Zustände in vom Islam beherrschten Ländern, fördern die Auffassung: "Wehret den Anfängen"; Den Anfängen einer Islamisierung. Kritika würde es begrüssen, wenn die Muslims sich genauso unauffällig verhalten würden wie die anderen aber friedlichen 100 Sekten in Deutschland. Dann würde die Aversion allmählich abgebaut und der Islam würde einmal so eingestuft wie alle andere 100 Sekten hier. Aber, ist das übehaupt das Ziel der Mufties? Gruss, Kritika
02.01.18
0:07
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Religionskritik ist im Sinne der Meinungsfreiheit auch ein Grundrecht!
04.01.18
13:06