









Der Präsident von Caritas international hält nichts von einer Unterscheidung von Flüchtlingen nach Religion oder Herkunft. Über seine geistlichen Kollegen in Ungarn und Polen, die die Aufnahme muslimischer Flüchtlinge kritisch sehen, wolle er jedoch nicht urteilen.
Der Präsident von Caritas international, der philippinische Kardinal Luis Antonio Tagle, hält nichts von einer Unterscheidung von Flüchtlingen nach Religion oder Herkunft. „Wenn ich in Flüchtlingslagern bei der Verteilung von Lebensmitteln und Wasser helfe und mit den Flüchtlingen spreche, vergesse ich jede Eingruppierung“, sagte Tagle am Sonntag im Bayerischen Rundfunk (BR): „Vor dir steht ein Mensch, der Hilfe braucht, Zuwendung.“ Caritas international ist der Dachverband von 165 nationalen Caritasverbänden und anderen katholischen Wohlfahrtsverbänden.
Angesprochen auf die teils kritische Haltung von katholischen Bischöfen in Polen und Ungarn zur Aufnahme muslimischer Flüchtlinge sagte Tagle, er wolle nicht über seine Brüder im Amte urteilen. Er sprach aber von einer verpassten Gelegenheit für Christen, Zeugnis von der universalen Liebe abzulegen, die Jesus gelehrt habe. „Auch die aufzunehmen, die anders sind als wir, wäre deshalb ein gutes Zeugnis in einer Welt, die sich immer mehr fragmentiert“, sagte der Kardinal dem BR. (dpa, iQ)