Terror in Belgien

Muslime verurteilen Terror in Brüssel

Heute morgen ereigneten sich in Belgien drei Explosionen. Belgische Behörden sprechen von Terroranschlägen. Vertreter islamischer Religionsgemeinschaften haben ihr Beileid für die Opfer ausgesprochen und verurteilen die Anschläge aufs Schärfste.

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03
2016
Der Brüsseler Flughafen © Matthias Ripp auf flickr, bearbeitet by IslamiQ.

Der Vorsitzende des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland, Burhan Kesici, verurteilte in einer Pressemitteilung die Anschläge am Flughafen und in der U-Bahn in Brüssel: „Die menschenverachtenden Anschläge in Brüssel zeigen erneut, dass die Terroristen keinen Respekt vor dem Leben haben und bewusst die Menschen in Angst und Schrecken versetzen.“ Die Anschläge seien „ein Akt gegen die Menschlichkeit“. Die Gesellschaft dürfe sich nicht von Gewalt und Terror spalten, „Gerade in solchen Zeiten müssen wir zeigen, dass wir gemeinsam am friedlichen Zusammenleben festhalten und entschiedenen gegen jegliche Art von Extremismus und Gewalt sind.“

Kesici führte weiter aus: „Die Terroranschläge von Ankara, Istanbul und jetzt Brüssel zeigen deutlich, dass der Terror keine Grenzen kennt. Unsere Solidarität und unser Beileid gilt den Angehörigen der Terroropfer.“

Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat sich erschüttert über die Terroranschläge in Brüssel gezeigt. „Wir stehen solidarisch an der Seite Belgiens“, erklärte er am Dienstag in Berlin. Die Taten seien „feige Anschläge auf unschuldige Bürger“, die Täter „Verbrecher und Massenmörder“. Die Terroristen wollten „Angst und Schrecken verbreiten und die Gesellschaft spalten“, so Mazyek weiter. Dazu dürfe es nicht kommen. Es gelte, „allen Terroristen – egal welcher Couleur“ zu entgegnen: „Euch wird der Zorn Gottes und der gesamten Menschheit treffen. Diese Schandtaten werden niemals Erfolg haben.“

Die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) äußerte sich ebenfalls in einer Pressemeldung über die „niederträchtige Anschlagsserie durch kaltblütige Terroristen“ in Brüssel.

Der Vorstand der DITIB ist sich einig, dass die Täter ohne Werte handeln: „Unabhängig davon durch wen es auch verursacht sein mag, Terror ist stets ein Vergehen gegen die Menschlichkeit. Die in Brüssel, Istanbul, Ankara und davor in Paris verübten Terrorakte bedrohen die Menschheit als Ganzes, den Frieden sowie unser Zusammenleben, welches auf gemeinsame Werte und Ideale aufbaut.“ Die „schändlichen Terroranschläge“ haben bei den Gemeindemitgliedern und Muslimen deutschlandweit „tiefe Trauer ausgelöst.“ Dem belgischen Volk hat die DITIB ihr Beileid ausgesprochen und bringen ihre Hoffnungen zum Ausdruck, „dass solche Anschläge nicht noch einmal vorkommen.“

Am Dienstagmorgen hatten sich am Brüsseler Flughafen zwei Explosionen und eine weitere Detonation in der Metrostation Maelbeek in der Innenstadt ereignet. Belgische Behörden sprechen von Anschlägen. Schätzungen gingen am Nachmittag von mindestens 34 Todesopfern aus. (KNA, iQ)

 

Leserkommentare

grege sagt:
"das hat nichts mit Islam zu tun" der Spruch wird früher oder später wieder fallen. Von Selbstkritik wieder mal keine Spur.
22.03.16
19:57
Ute Fabel sagt:
Auf den Zorn Gottes, der laut Aiman Mazyk alle Terroristen treffen soll, kann sich die Menschheit leider nicht verlassen. Wo ist dieser beschworene Zorn Gottes nach den Paris-Attentaten im November 2015 geblieben? Die Menschheit muss das Krebsgeschür des Terrorismus daher selbst in den Griff bekommen.
23.03.16
11:20
Düsselbarsch sagt:
@ grege Welche Art Selbstkritik sollten Ihrer Meinung nach deutsche Moslemorganisationen üben? @ Ute Fabel "... der Zorn Gottes und der gesamten Menschheit..." steht im Text. Herr Mazyek fordert also das Selbe wie Sie.
24.03.16
16:52
Johannes Disch sagt:
@grege Von wegen keine Selbstkritik. Was erwarten Sie denn von Mazyek?? Hat etwa Aimam Mazyek die Anschläge von Brüssel zu verantworten??? Es muss sich auch kein deutscher Funktionär am laufenden Meter für die Taten des NSU entschuldigen, um zu zeigen, dass die Mehrheit der Deutschen nix mit dem Rechtsradikalismus am Hut hat. lg Johannes Disch
25.03.16
0:27
Gedanke sagt:
Es ist nicht schön, dass unschuldige Menschen in Belgien, Frankreich etc. sterben müssen, weil einige Menschen ihren Verstand verlieren. Genau so unschön ist es, wenn unschuldige Menschen (Frauen, Kinder, Ältere) in Islamischen Ländern durch Westliche Mächte ermordet werden. Es sind alle Menschen, doch bei einigen ist der Aufruf groß, bei anderen wird weg guckt.
26.03.16
1:04
Manuel sagt:
Selbstkritik wäre zum Beispiel sich endgültig von der Scharia zu distanzieren oder diese gleich abzuschaffen, das Kopftuch nicht mehr als gottgegeben zu betrachten, die mittelalterliche Sexualmoral und den Jungfrauenwahn zu überdenken, den Schwertvers, die als Rechtfertigung für den islamistischen Terror gilt zu streichen, Mohammed kritisch hinterfragen und nicht als unantastbar sehen, er war ein Mensch und kein Gott, wäre schon mal was oder?
27.03.16
14:17
Gedanke sagt:
Der Herr der Welten, hat uns den Islam nicht gegeben um diese Religion zu verändern, denn wenn wir anfangen Dinge neu zu erfinden, wäre es keine Religion mehr und für viele Menschen auf dieser Welt ist diese Religion, dass wahre im leben. Ist es etwa keine Unterdrückung, wenn man eine Frau zwingt Ihren Kopftuch, den Sie gerne anzieht und sich damit wohlfühlt abzunehmen? Wir sehen unseren Propheten nicht als Gott, wir sehen Ihn als Propheten, als den edelsten aller Geschöpfe, der für die gesamte Menschheit gesandt wurde. Aber wir sollten geduldig sein, auch wenn einige Menschen meinen müssen, einen Propheten zu beleidigen. Ich finde man sollte tote nicht beleidigen und sich nicht über sie lustig machen aber das haben diese Menschen in ihrer Kindheit wohl nicht gelernt. Schade.
30.03.16
0:16
Gedanke sagt:
@Manuel Kein Muslim sollte sich für diese Anschläge rechtfertigen und erst recht nicht der Islam, diese Anschläge sind nicht der Islam.
30.03.16
0:33
Johannes Disch sagt:
@Manuel --- "Mohammed....er war ein Mensch und kein Gott..." (Manuel) Das sieht jeder Muslim so. Mohammed hatte nie göttliche Eigenschaften, wie etwa Jesus Christus. Er gilt als "Rasul" ("Gesandter") und als "nabiy" ("Prophet"). That`s all. So, Muslime sollen den Schwertvers streichen??? Da würden sich auch einige Stellen in der Bibel anbieten. Die Scharia abschaffen??? Dann sagen sie das mal den Saudis. Und den Ayatollahs im Iran. Etc. Es ist manchen im Westen offenbar schwer zu vermitteln, dass es Gesellschaften gibt, die anders ticken als der Westen. Wir können Prozesse in diesen Ländern kaum beeinflussen. Und wenn wir versuchen, Demokratie herbei zu bomben, wie im Irak, dann endet das im Desaster. Sie scheren in ihrem Posting mal wieder alles über einen Kamm: Schwertvers, Scharia, ein (angeblicher) Jungfrauenwahn, etc. Wie wäre es denn, wenn der Westen mal seinen Anteil an den Zuständen in der islamischen Welt eingestehen würde?? Und wie wäre es denn, wenn er mal die wirtschaftlichen Beziehungen zu Saudi-Arabien auf gewissen Feldern -- bsp. dem Waffenhandel-- einstellen würde?? Dann wären seine Bekundungen hinsichtlich der Menschenrechte etwas glaubwürdiger. Wie gesagt: Wir können die Zustände in anderen Ländern kaum beeinflussen. Wofür wir sorgen müssen, das ist dem Radikalismus in Europa / In Deutschland entgegen zu wirken. Und da wäre ein erster Schritt, dass man Leute wie den konvertierten Salafisten Pierre Vogel nicht mehr auf deutschen Marktplätzen auftreten lässt. lg Johannes Disch
30.03.16
15:04
Manuel sagt:
@Gedanke: Ach und was ist mit dem Schwertvers? Solange die Scharia mit Hadd-Strafen, das Kopftuch und Mohammed selbst nicht krisisiert werden darf, dann hat das alles sehr wohl etwas damit zu tun.
31.03.16
16:45
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