Kopftuch

Magazincover sorgt für Diskussion

Das Cover des Eltern Magazins mit einer Mutter, die ein Kopftuch trägt, sorgt für Shitstorm. Die Redaktion will sich nicht davon beeinflussen lassen und noch stärker auf die muslimische Gemeinde eingehen.

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2016
Cover der Februar-Ausgabe © Eltern

Zum 50-Jubiläum hatte das Magazin „Eltern“ die Idee, auf fünf verschiedenen Cover eine möglichst große Bandbreite an unterschiedlichen Arten von Mütten zu poträtieren. In der Februar-Ausgabe wurde mit der Schlagzeile „Warum jede Mutter die beste für ihr Kind ist“ auch ein Cover veröffentlicht, wo eine junge muslimische Mutter mit Kopftuch zu sehen ist.

Das Cover stieß in der jungen türkischen und muslimischen Community auf positive Resonanz. Es habe am Anfang nur gutes Feedback gegeben. Für den Shitstrom sorgte allerdings ein Artikel des rechtspopulistischen Blogs „Politically Incorrect“. Unter der Überschrift „Altehrwürdige Eltern mit Kopftuch-Cover“ schrieb die Redaktion einen kurzen Text, in dem sie bemerkte, dass die Zeitschrift sich „etwas ganz Vielfältiges“ ausgedacht habe. Der Artikel endet mit den Kontaktdaten der Redaktion.

Redaktion Eltern, Am Baumwall 11, 20459 Hamburg
redaktion@eltern.de

Die Kommentare zum Artikel rufen nach Boykott, auch die Telefonzentrale des Verlags Gruner + Jahr wurde mit Pöbelanrufen belästigt. Wütende Protestler riefen an und spielten minutenlang arabische Musik. In einem Gespräch mit dem Medienportal „Meedia“ sagte die Chefredakteurin über den Shitstorm: „Ich kann damit umgehen, wenn man mir an den Kopf wirft, dass ich vergast gehöre, dass ich eine Schande für mein Volk sei oder an die Wand gestellt werden sollte. Es kann aber nicht sein, dass unbeteiligte Mitarbeiter der Telefonzentrale beleidigt und angepöbelt werden. Da hört es für mich auf“. Sie wolle in Zukunft jedoch noch stärker auf die muslimische Gemeinschaft eingehen. Muslime rufen dazu auf, die Eltern-Redaktion zu unterstüzen und eine Dankesnachricht zu schicken.

Leserkommentare

Manuel sagt:
@Elif Kilic: Nochwas, die kennen die Hadd-Strafen oder, Sie wissen was dort bei Sex außerhalb der Ehe vorgesehen ist? Wie stehen Sie denn dazu?
07.03.16
18:59
Enail sagt:
Wenn ich mich da an den Beitrag im ZDF über Integration erinnere, wo eine Mitarbeiterin einer Moschee schon kleinen Kindern erzählt, dass Kinder nicht immer zusammen sein können, dass, wenn sie älter sind, nach Geschlecht getrennt werden müssen, dann frag ich mich schon, wie viel gewollte Freiwilligkeit hinter einem Kopftuch steckt, wenn mir als Kind schon erzählt wird, das ich das mal als gute Muslima tragen muss. Und selbst in dieser Runde, die Kinder waren so ca im Vorschulalter, saß schon ein Mädchen mit Kopftuch im Stuhlkreis, einfach unglaublich. Und in meiner langen Zeit im Kindergarten, habe ich auch Erfahrungen mit muslimischen Eltern sammeln können. Und irgendwie konnte man da schon erkennen, welches Mädchen später ein Kopftuch oder auch nicht trägt. Und ich werde einfach nicht müde immer wieder zu fragen, warum man seinen Glauben nicht im Herzen trägt und warum man meint, wenn man sich an eine Vorgabe hält, die von einem Mann und nicht von Gott, kommt,dass man ein besserer Mensch oder gläubiger oder was weiß ich, ist. Oder will man sich einfach dadurch von den Ungläubigen abgrenzen. Wenn es denn einen Gott gibt, hat dieser es sicher nicht nötig, irgendwelche banale menschliche Belange, sei es Kleidung, Essen, Freizeit, eigentlich das gesamte Leben, seinen Gläubigen vorzuschreiben. Was wäre das für ein Gott? Schon daran kann man erkennen, dass diese Forderungen, die ja allzu menschlich sind, von einem Menschen abstammen müssen, noch dazu von einem Mann. Ein wahrer Gott gibt sich mit solchen Nichtigkeiten nicht ab, das hat ein Gott nicht nötig. Ich denke einem Gott ist es wichtig, was man im Herzen fühlt, und nicht was man auf dem Kopf trägt, wie man zu seinen Mitmenschen ist und nicht was man isst, dass man nur Gutes in seinem Leben tun sollte, dass man mit ihm spricht oder betet, aber aus freien Stücken und aus einer inneren Entscheidung heraus, und nicht, weil es in irgendeinem Buch von irgendeinem Mann vorgeschrieben wurde. Auch das hat ein Gott nicht nötig, dass er unter den Menschen einen Mittelsmann sucht. Entweder man trägt Gott im Herzen und fühlt das auch, oder man lässt es einfach sein. Nur durch sichtbare Äußerlichkeiten, wird der Glaube auch nicht besser oder intensiver, wie gesagt, sowas hat ein wirklicher Gott nicht nötig. Und selbst wenn man Zweifel hat und es nicht immer so ist, wie man es gerne möchte, dann hat ein Gott es auch nicht nötig zu strafen und Angst zu verbreiten, er wird seinem Geschöpf helfen wieder auf den rechten Weg zu kommen. Immer voraus gesetzt, man glaubt an einen Gott. Und all ohne diese menschlichen Nebensächlichkeiten die eine Religion aus Glaubensgründen vorschreibt, wäre es um vieles friedlicher und mitmenschlicher auf der Erde. Denn ohne diese Nebensächlichkeiten wären alle Menschen gleich und es gäbe wesentlich weniger Konflikte zwischen Menschen, die diese menschlichen Bedürfnisse für sich brauchen um glauben zu können und sich dadurch gewollt oder ungewollt abheben von Menschen die an keinen Gott glauben , oder die sich auch ohne diese Zeichen mit Gott verbunden und sich ihm nahe fühlen. Amen!
08.03.16
3:29
Das Bedenklichste sagt:
Ja ich halte es für obszön, daß muslimische Männer ihren muslimischen Frauen, Töchtern, Müttern nicht zu Hilfe eilen und das tun was ihre Großväter und Urgroßväter noch taten und mancherorts sogar mit ihrem Leben bezahlten, als der unselige Vater aller Türken ihnen den Fez vom Kopf schlug und sie sich erdreisteten ihn stolz und öffentlich zu tragen. Ja ihr muslimischen Türken, damals galt nur der Bedeckte als vollwertiger Mann und Zeuge, doch ihr lasst die Schwächsten eurer Gemeinde die schlimmsten Anfeindungen alleine ausfechten. Schande! Tragt den Fez öffentlich und das Auge der öffentlichen Wutbeisser, weiß nicht mehr was ihnen schlimmer ist, der Anblick dieser Frau oder dieses Mannes, und eure muslimischen Frauen wären aus der Schusslinie.
08.03.16
19:52
Elif Kilic sagt:
@Manuel: Wenn Mädchen von kleinauf eingeredet bekommen sie müssen kein Kopftuch tragen glauben diese das auch?. Dogmatisch ist es dass eine Gruppe in der Gesellschaft diktieren darf wer ein freier Denker ist und wer manipuliert erzogen wurden. Verhaltensstrukturen eignen wir uns tatsächlich in der Kindheit an. Ich finde es auch schade über den Koran richten zu können und ein vermeintlicher Korankenner sein zu dürfen ohne sich auch nur im geringsten mit dem Koran auseinander gesetzt zu haben. Merken Sie wo das hinführt? Was denken Sie welche verhaltensstrukturen sind dogmatischer? Was denken Sie welche man hätte einem mittlerweile erwachsenen Kind in seiner Kindheit nicht diktieren sollen? Würde mich freuen wenn sie logisch schlussfolgern können.
09.03.16
5:20
Manuel sagt:
@Das Bedenklichste: Nette Satire!
09.03.16
11:35
Manuel sagt:
@Elif Kilic: Kinder sollen zu kritischen Menschen erzogen werden und nicht mit religiösen, längst vergangenen Dogmen und Vorschriften vollgestopft werden, verstehen Sie das? Rationalität und logisches Denken soll gefördert werden und nicht das Ausweniglernen von Koransuren. Und ich habe den Koran gelesen und ich habe dort keinen einzigen Hinweis gefunden, das dort stehen würde, die Frau MÜSSE ein Kopftuch tragen, sonst wäre sie keine gute Moslema, zeigen Sie mir wo das so genau stehen würde, wenn Sie schon den Mund so vollnehmen. Weiters haben Sie meine Frage nicht beantwortet, wie stehen Sie den zur Scharia und zu den Hadd-Strafen, das Frauen dort gesteinigt werden sollen, wenn sie Sex außerhalb der Ehe haben. Alleine schon dieser Jungfrauenwahn spricht Bände, dazu gab es unlängst eine sehr gute ZDF-Doku, sollten Sie sich mal ansehen oder ist das etwa haram?
10.03.16
11:57
Katrin Kramer sagt:
Habe meiner erwachsenen Tochter, die vor kurzem Mutter geworden ist, immer wieder die Zeitschrift Eltern gekauft und wollte ihr eigentlich ein Abonnement zum Geburtstag schenken. Durch das Transportieren eines mittelalterlichen Frauenbildes auf der Titelseite und falscher Toleranz gegen eine intolerante Religion hat sich dies bis auf weiteres erübrigt. So etwas akzeptiere ich nicht als Normalität, das tut mir leid.
18.03.16
15:28
bennibenedikt sagt:
@Katrin Kramer und Manuel BRAVO
29.03.16
17:26
Petra sagt:
Es erstaunt mich wirklich, wie sehr manche Menschen äußerliche Erscheinungen überbewerten. Es geht hier um ein Stück Stoff, nichts weiter. Musliminnen tragen es in der Regel nur für Gott, weil sie sich an göttliche Regeln halten wollen und fest daran glauben, dass Gott nur das Beste für die Menschen will. Genau wie alle anderen Dinge, die Muslime machen oder nicht machen sollen. Es wundert nicht, dass es Unverständnis hervorruft, wenn das Fundament (es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Gesandter) nicht geteilt wird. Solange man das nicht verinnerlicht hat, wird man natürlich nicht verstehen, warum Muslime so oder so handeln Das Glaubensbekenntnis ist der einzige Grund!
04.04.16
22:14
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