Zum 29. Mal öffneten Moscheen bundesweit ihre Türen – mit Führungen, Vorträgen, Begegnungen und kulinarischen Angeboten. Dabei erhielten die Besucher direkte Einblicke und Antworten auf ihre Fragen.

Hunderte Moscheen in Deutschland haben an diesem Feiertag wieder ihre Pforten für Nichtmuslime geöffnet. Menschen aus der Nachbarschaft und andere Interessierte waren damit bereits zum 29. Mal eingeladen, sich am Tag der Deutschen Einheit ein Bild der Moschee und muslimischen Gemeindearbeit vor Ort zu machen.
Der diesjährige Tag der offenen Moschee stand unter dem Motto „Glaube als Kompass der Menschlichkeit“. Das diesjährige Motto betont, dass gelebter Glaube zur Verantwortung im Alltag motivieren kann – für sich selbst, die Mitmenschen und die Umwelt.
Von Nord bis Süd bot der Tag der offenen Moschee ein vielfältiges Programm: In hunderten teilnehmenden Moscheen konnten Besucherinnen und Besucher Führungen durch die Gebetsräume erleben, an Vorträgen teilnehmen oder Ausstellungen über den Islam besuchen. In Hamburg boten einige Gemeinden sogar geführte Moscheetouren durch die Stadt an, während andernorts kulinarische Entdeckungen warteten. Zuvor hatten die Moscheen auf ihren Webseiten und über Social-Media-Kanäle über das jeweilige Programm informiert, sodass für jeden Geschmack und jede Neugier etwas geboten war.
Viele Besucherinnen und Besucher zeigten sich nach ihrem Rundgang durch die Moschee positiv überrascht. So berichtete eine Teilnehmerin, dass sie zum ersten Mal eine Moschee betreten habe und dabei viel über den Alltag von Muslimen gelernt habe – eine Erfahrung, die sie als sehr bereichernd empfand.
Ein anderer Gast hob hervor, wie beeindruckend die Offenheit gewesen sei, mit der über Religion, Werte und das Zusammenleben gesprochen wurde. Wiederum ein Besucher erklärte, der Tag habe gezeigt, dass es weit mehr Gemeinsamkeiten gebe, als er zuvor gedacht habe, und dass die Gespräche mit Gemeindemitgliedern echte Brücken gebaut hätten. Besonders genossen habe er auch das leckere Essen, das vor Ort angeboten wurde.
Auch die Ehrenamtlichen in den Moscheen berichteten von ihren Erfahrungen: „Es ist toll zu sehen, wie neugierig die Besucherinnen und Besucher sind und wie viele Fragen sie stellen. Für uns ist der Tag der offenen Moschee eine wunderbare Gelegenheit, unsere Moschee zu zeigen und direkt mit unseren Nachbarn in Austausch zu kommen.
„Der Tag der offenen Moschee ist für uns ein besonderer Anlass, unseren Mitmenschen Einblicke in den Alltag unserer Moscheen zu geben“, erklärte Ali Mete, Sprecher des Koordinationsrat zum heutigen Tag. Muslime möchten zeigen, wie vielfältig das Leben in einer Moschee sei, Begegnungen ermöglichen und Vorurteile abbauen. „Es geht uns darum, einander besser zu verstehen und Brücken des Vertrauens zu bauen“, so Mete weiter.
Der Tag der offenen Moschee sei ein Zeichen der Offenheit, des Austauschs und des respektvollen Zusammenlebens in einer vielfältigen Gesellschaft. Besonderen Dank richtete Mete an die zahlreichen Ehrenamtlichen in hunderten Moscheen, die mit großem Engagement den Tag vorbereitet haben. Ohne ihren Einsatz wäre eine solche bundesweite Aktion nicht denkbar, so Mete abschließend.
Der Tag der offenen Moschee findet seit 1997 jährlich am 3. Oktober statt und wird seit 2007 unter dem Dach des KRM koordiniert. Ziel ist es, den Austausch zu fördern, religiöses Leben sichtbar zu machen und Dialog zu fördern.