In Bremen wurden erstmals muslimische Gefängnisseelsorger ausgebildet. Das Modellprojekt wurde gemeinsam von der SCHURA Bremen und dem Bremer Justizsenator organisiert.
In einem nach Angaben der Organisatoren bundesweit einmaligen Modellprojekt sind in Bremen zehn Musliminnen und Muslime zu Gefängnisseelsorgern ausgebildet worden. Sie absolvierten einen 52 Stunden umfassenden Kurs, wie der Senat der Hansestadt am Montag mitteilte. Er sei gemeinsam von der Schura Bremen und dem Justizsenator organisiert worden. Beteiligt gewesen seien auch Dozenten des Instituts für islamische Theologie der Universität Osnabrück. Laut Schura-Vorsitzendem Murat Celik wurden damit erstmals in Deutschland muslimische Seelsorger ausgebildet.
Die muslimischen Gemeinden übernähmen mit der Ausbildung von Gefängnisseelsorgern und der Seelsorge im Justizvollzug echte Verantwortung, sagte Sebastian Schulenberg, Abteilungsleiter Justizvollzug beim Justizsenator. Die gemeinsame Gestaltung des Curriculums von Schura und Senat habe „eine echte Leuchtturmfunktion“.
Inhalte des Ausbildungskurses waren nach Angaben der Behörde juristische Themen wie das deutsche Strafrecht und die Justizvollzugsgesetze sowie Themen der islamischen Theologie, darunter persönliche Rechte und Rechte anderer im Islam. In der Justizvollzugsanstalt Bremen sind laut Senat rund 150 Gefangene muslimischen Glaubens inhaftiert. (KNA/iQ)