









Ein etwa 100 Kilometer langer Gedenkweg führt Überlebende des Genozids von Srebrenica und Aktivisten durch Wälder, Berge und Dörfer. Der Völkermord von 1995 erschwert das Zusammenleben in Bosnien-Herzegowina bis heute.
Mit einem dreitägigen „Friedensmarsch“ gedenken ab Mittwoch mehr als 6.000 Menschen in Bosnien-Herzegowina der Opfer des Genozids von Srebrenica. Der etwa 100 Kilometer lange Weg führt Überlebende, Aktivisten und internationale Teilnehmer durch Wälder, Berge und Dörfer. Ziel ist die Srebrenica-Gedenkstätte im Ort Potocari, wo am internationalen Gedenktag (Freitag) an die Verstorbenen erinnert wird.
Die Route, ausgehend von der östlichen Stadt Tuzla, erinnert an den sogenannten Todesmarsch, bei dem vor 30 Jahren mehr als 8.000 muslimische Bosniaken ermordet wurden. Sie hatten versucht, in umgekehrter Richtung vor der serbisch-bosnischen Armee in die freie Stadt Tuzla zu fliehen.
„Wenn ich an dem Ort vorbeigehe, an dem mein Bruder getötet wurde, kommt alles wieder in Erinnerung“, berichtete ein Angehöriger dem Sender N1; „ich wollte den Marsch eigentlich verlassen – aber ich habe durchgehalten“.
Der Völkermord 1995 erschweren das Zusammenleben in dem Vielvölkerstaat bis heute. Davon zeugen Massengräber, die auch noch nach drei Jahrzehnten gefunden werden. 2024 gedachte die UNO des Völkermordes mit einem eigenen internationalen Gedenktag. (KNA, iQ)