Ditzingen

Bäckerei verweigert Frau mit einem Gesichtsschleier den Eintritt

Ein Streit um einen Gesichtsschleier in einer Ditzinger Bäckerei eskaliert – die Polizei ermittelt, nachdem ein Video des Vorfalls im Netz für Aufsehen sorgt.

17
02
2025
Symbolbild: Bäckerei © Shutterstock, bearbeitet by IslamiQ.

Was als verbale Auseinandersetzung zwischen einem Bäckermeister und einer Kundin begann, beschäftigt nun die Kriminalpolizei. In einer Bäckerei in Ditzingen kam es Ende vergangener Woche zu einem heftigen Streit, nachdem eine Kundin mit einem Gesichtsschleier den Laden betreten hatte.

Der Bäckermeister forderte die Muslimin mehrfach auf, ihren Gesichtsschleier abzulegen, was sie verweigerte. Die Kundin wiederum wirft ihm vor, von Anfang an aggressiv aufgetreten zu sein.

Ein von der Kundin aufgenommenes Video des Vorfalls verbreitete sich im Internet und sorgt für Diskussionen. Im Video ist zu hören wie der Bäckermeister sagt: „So läuft man doch nicht rum, wird sind doch nicht im Mittelalter.“Die Kriminalpolizei prüft den Fall, da laut einer Sprecherin des Staatsschutzes nicht ausgeschlossen wird, dass sich rassistische Beleidigungen im Hintergrund des Videos befinden. 

Der Streit hat weitere Folgen: Der Bäckermeister gibt an, Morddrohungen erhalten zu haben. Zudem wurde eine Fensterscheibe der Bäckerei eingeschlagen – ein Zusammenhang mit dem Vorfall ist jedoch unklar. Die Polizei ermittelt sowohl gegen den Bäckermeister als auch gegen die Kundin und prüft zudem, ob strafrechtlich relevante Kommentare im Netz gepostet wurden.

Der Bäckermeister betont, er fühle sich unwohl mit vollverschleierten Kunden und wolle diese nicht in seinem Geschäft dulden.  Gleichzeitig weist er Vorwürfe des Rassismus zurück und verweist auf die Vielfalt in seiner Belegschaft. Während der Geschäftsbetrieb weiterläuft, sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Die Polizei sicherte Videos und Kommentare und prüft mögliche rechtliche Konsequenzen für alle Beteiligten.

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Eine total verhüllte Kundin in einem Ladenraum in einer ländlichen Kleinstadt mit 25.000 Einwohnern in Deutschland kann schon unheimlich und bedrohlich wirken. Unter einer ungewöhnlichen Ganzkörper-Verschleierung könnte sich auch ein Mann verstecken, der einen Überall durchführen will. Schließlich sind wir hier nicht in einem orientalischen Islam-Scharia-Land. Die verhüllte Kundin startet danach auch gleich einen Video-Medien-Hype um Aufsehen zu erregen und sich dabei in den Mittelpunkt zu stellen. Die Folge sind Morddrohungen gegen den Bäckermeister und das Einschlagen einer Fenster-Glasscheibe. Auf mich wirken derartige Ganzkörper-Verhüllungsauftritte in der Öffentlichkeit etwas bedrohlich und wie aus der Zeit gefallen. An den Karnevalstagen hätte ich dafür mehr Verständnis. Eine tiefere und echte Religiosität und Frömmigkeit zeigt sich für mich auf andere Weise. Die verhüllte Person hätte auch ohne Tam-Tam und Aufruhr ganz einfach und demütig den Laden verlassen können.
17.02.25
18:05
Antifaschist sagt:
Ein skandalöser Vorgang. Ich war jahrelang Kunde in der Bäckerei Montagnese in Ditzingen. Jetzt nicht mehr! Es gibt genügend Bäckereien bei uns, in denen Brötchen gekauft werden können, ohne dabei einen Rassisten zu unterstützen. Respekt, Akzeptanz und Toleranz sind die Basisbausteine für eine funktionierende Gesellschaft. Wer in diesen charakterlichen Basics blank ist, der muss sich - zumal selbst mit Migrationshintergrund - einen neuen Lebensmittelpunkt suchen. Deutschland ist kein Platz für Rassisten!
26.02.25
17:29