









In der Gemeinde Weinfelden wurde kürzlich im Parlament die Einführung muslimischer Grabfelder beschlossen. Gegner des Beschlusses sammelten Unterschriften für eine Volksabstimmung, die im Mai stattfindet.
Die Weinfelder Bevölkerung wird am 18. Mai 2025 über die Einrichtung eines muslimischen Grabfeldes abstimmen. Hintergrund ist ein Beschluss des Stadtparlaments, das kurz vor Weihnachten mit deutlicher Mehrheit von 24 zu 4 Stimmen die Errichtung von bis zu 70 Gräbern bewilligte, die den Bestattungsvorschriften des Islam entsprechen.
Trotz breiter Zustimmung, auch seitens der SVP, stieß der Entscheid auf Widerstand. Markus Schär, Journalist der Weltwoche, und Lukas Madörin, EDU-Kantonsrat, sammelten in Rekordzeit die erforderlichen 400 Unterschriften für ein Referendum – sogar 1000 sollen es bei der Einreichung gewesen sein. Sie kritisieren die Sonderregelung als Bruch mit der Tradition religiöser Neutralität und sprechen teils polemisch von einer „Apartheid im Tod“.
Adem Kujovic, Generalsekretär des Dachverbands islamischer Gemeinden der Ostschweiz, zeigte sich offen für einen Kompromiss, warnte jedoch vor einer möglichen Signalwirkung des Widerstands. „Es gibt Sorgen, dass dies auf mangelnde Akzeptanz hindeuten könnte“, sagte er in der Sonntagszeitung.
Weinfelden ist nicht die erste Schweizer Gemeinde mit muslimischen Grabfeldern. Bereits seit den 1980er Jahren gibt es entsprechende Angebote in Genf, Bern und weiteren Städten. Heute ermöglichen rund 14 Friedhöfe in der Schweiz Bestattungen nach islamischen Vorschriften.