Magdeburg

Verfassungsschutzpräsident verortet Magdeburger Täter im rechtsextremen Spektrum

Der Thüringer Verfassungsschutzpräsident ist sich sicher: Die Todesfahrt von Magdeburg war kein islamistisch motivierter Anschlag. Bei Taleb A. sieht er eine Radikalisierung in eine andere Richtung.

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2024
Innenstadt von Magdeburg - Polizeiabsperrungen @ Anadolu Ajans, bearbeitet by iQ.
Innenstadt von Magdeburg - Polizeiabsperrungen @ Anadolu Ajans, bearbeitet by iQ.

Der Todesfahrer von Magdeburg ist nach Einschätzung des Thüringer Verfassungsschutzpräsidenten Stephan Kramer in den vergangenen Jahren zunehmend ins rechtsextreme Spektrum abgedriftet. „Selbst wenn sich eine psychische Störung herausstellen sollte, lässt sich an den Beiträgen des mutmaßlichen Täters im Internet eine gewachsene Radikalisierung mit Extremismusbezügen nach rechts in den letzten Jahren feststellen“, sagte Kramer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Insofern sei es zwar widerwärtig, aber nicht überraschend, dass sich während der Trauerfeier im Magdeburger Dom Hunderte von Rechtsextremisten in der Stadt versammelt und Hass und Hetze verbreitet hätten. „Denn sie sind wohl mitverantwortlich, wenn man sich die Radikalisierung auch des Täters anschaut“, so Kramer. Taleb A. war am Freitagabend mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast. Fünf Menschen wurden getötet, bis zu 235 verletzt.

Täter war länger bekannt

Die Frage, was den Mann zu der Tat trieb, haben die Ermittlungsbehörden bisher noch nicht beantworten können. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr, verdichten sich die Hinweise auf eine psychische Erkrankung des 50-Jährigen, der sich zuletzt in sozialen Medien zuletzt zunehmend wirrer und radikaler geäußert hatte.

Kramer unterstrich: „Die Motive des Täters müssen erst weiter aufgeklärt werden, deshalb sind Schlussfolgerungen mit aller Vorsicht zu ziehen.“

Den Informationsaustausch der Behörden bezeichnete er als „an vielen Stellen verbesserungsbedürftig“. Nach den vorliegenden Informationen sei der Täter wohl sowohl Bundes- als auch Landesbehörden seit längerem bekannt gewesen. „Es bleibt aufzuklären, wer, wann, was gewusst und gegebenenfalls nicht weitergegeben oder selbst nicht angemessen gehandelt hat“, so Kramer. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Begehen in Zukunft vermehrt muslimisch sozialisierte Personen ggfs. rechtsextreme Aktionen und Mordtaten gegen christliche Einrichtungen und Weihnachtsmärkte & dergleichen? Wird die AfD langsam auch zu einem Sammelbecken für unzufriedene oder auch gestörte Muslime? Nach meiner Ansicht kann sich auch ein Verfassungsschutzpräsident irren. Seine Worte müssen keinesfalls der Weisheit letzter Schluß sein. Vielleicht war der Amokfahrer vom Berliner Weihnachtsmarkt 2017 mit vielen Toten und Verletzten in Wahrheit ein versteckt agierender Rechtsextremer? Denn der friedliche Islam bringt ja nur Frieden hervor und sonst nichts. So will man ja der Welt schon immer weismachen.
25.12.24
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