Magdeburg

Muslime trauern mit Opfern und verurteilen Anschlag auf Weihnachtsmarkt

Einen Tag nach dem tödlichen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden bekannt. Doch vieles ist noch unklar.

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12
2024
Innenstadt von Magdeburg - Polizeiabsperrungen @ Anadolu Ajans, bearbeitet by iQ.
Innenstadt von Magdeburg - Polizeiabsperrungen @ Anadolu Ajans, bearbeitet by iQ.

Ein Auto ist am Freitagabend auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg in eine Menschenmenge gefahren. Die Behörden gehen von einem Anschlag aus, der Fahrer wurde festgenommen. Unklar ist, wie das Fahrzeug trotz der Absperrungen und des Sicherheitskonzepts auf den Weihnachtsmarkt gelangen konnte.

Nach aktuellen Berichten von WDR und NDR wurden mindestens vier Menschen getötet und rund 200 weitere, teils lebensgefährlich, verletzt. Die Stadt steht unter Schock, Trauer und Entsetzen bestimmen das Geschehen.

Muslime verurteilen Anschlag

Islamische Religionsgemeinschaften trauern mit den Angehörigen der Opfer des Anschlags am Magdeburger Weihnachtsmarkt und beten für die Verletzten und die Verstorbenen sowie für deren Angehörige. Der Koordinationsrat der Muslime spricht sein Mitgefühl. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern, den Verletzten und ihren Angehörigen“, heißt es in einer Mitteilung.

Der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş, Kemal Ergün, äußert ebenfalls seine Trauer und sein Einsetzen zum Angriff. „Die Nachrichten aus Magdeburg erschüttern mich zutiefst. „Mein Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Familien, den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung“, so Ergün. Er verurteile den Angriff aufs Schärfste.

Für den DITIB-Bundesverband seien die Bilder aus Magdeburg unfassbar. „Ein solcher Terroranschlag ist ein Angriff auf unsere Freiheit, unsere Werte und unsere Vielfalt. Es ist der Versuch uns zu spalten“, erklärt die DITIB in einer Mitteilung. In diesen schwierigen Zeiten stehen alle Menschen, unabhängig ihrer Religionen.

Angreifer als Islam-Gegner bekannt

Der mutmaßliche Täter hinter der Todesfahrt vom Magdeburger Weihnachtsmarkt ist als Islam-Gegner bekannt. Der 50-jährige Arzt Taleb A.,der seit 2006 in Deutschland lebt, bezeichnet sich selbst als Ex-Muslim und hatte sich in Sozialen Medien und auch in Interviews islamfeindlich geäußert. Außerdem hatte er mehreren Medienberichten zufolge den deutschen Staat kritisiert, vor einer Islamisierung des Landes gewarnt und die AfD sowie Elon Musk gelobt. Viele der Posts seien inzwischen gelöscht. Die Polizei kennt nach eigenen Angaben noch keine Hintergründe zur Tat – geht aber von einem Einzeltäter aus. (KNA, dpa, iQ)

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Vieles ist noch unklar. Wieder mal ein Einzeltäter, ein angeblicher Islam-Gegner und Ex-Muslim, sogar ein AfD-Lobredner, ein Kritiker des deutschen Staats. Ein bunter Mix, wie hier zu lesen ist. Über den verhafteten mutmaßlichen Todesfahrer Taleb Al Abdulmohsen (geb. 05.11.1974), Facharzt für Psychiatrie aus Saudi-Arabien, der barmherzig Asyl erhielt - das er wohl besser nicht bekommen hätte - schreibt die 'Bild'-Redaktion: "Nach nur vier Monaten bekam er Asyl." Vielleicht ist dieser Mörder Taleb A. auch selber ein Fall für die Psychiatrie? Ein Irrer oder ein Schläfer? Ist Taqiyya im Spiel? Hamed Abdel-Samad ließ verlauten: "Nach meiner Einschätzung ist dieser Mann entweder ein Verwirrter oder ein Maulwurf. Dass er Atheist ist, kann ich seinen Nachrichten nicht wirklich entnehmen." >> Ein Maulwurf ist übrigens ein Agent. Die Zahl der Todesopfer stieg bislang auf 5 getötete Personen. Mehr als 200 Verletzte, mit zum Teil Schwerstverletzten, sind zu beklagen. Kanzler Scholz dazu: "Fast 40 sind so schwer verletzt, dass man große Sorge um sie haben muss." Der unter Drogen stehende Amokfahrer und möglicherweise langfristig planende Hardcore-Islamist bzw. angebliche Islamfeind Taleb A. (50) griff nicht eine Moschee an, sondern überwiegend christlich orientierte Menschen, die einen öffentlichen Weihnachtsmarkt als Grundpfeiler einer urchristlichen Tradition besuchten - und das um damit möglichst viele Besucher barbarisch zu ermorden. Was für ein entsetzliches Gemetzel. Was für eine wahnsinnige Terror-Aktion. Der arabische Attentäter hatte klare Drohungen und Ankündigungen auf X gepostet: "Ich versichere Ihnen: Wenn Deutschland Krieg will, werden wir ihn haben. Wenn Deutschland uns töten will, werden wir sie abschlachten, sterben und voller Stolz ins Gefängnis gehen." Es stellt sich zudem die Frage, wie kann es sein, daß ein Ex-Muslim und Islamgegner IS-Kontakte unterhalten kann, wie ihm ja zugeschrieben wird. Tollhaus Islam...oder was? Wenn nun gar von Seiten der Politik lediglich von einer "Unzufriedenheit als mögliches Motiv" die Rede sein soll, dann hört sich das für mich schon sehr bizarr, befremdlich und wirklich grotesk an. Soll damit der Bevölkerung Sand in die Augen gestreut werden?
22.12.24
1:01