Bald beginnt der Monat Ramadan. Für Muslime ist dieser Monat eine Zeit der Gemeinschaft und Besinnung. Doch was ist der Ramadan? Und warum fasten Muslime? Ein Überblick.
Am 11. März beginnt der Fastenmonat Ramadan für Millionen von Muslimen weltweit. Der Ramadan ist eine besonders segenvolle Zeit und deshalb von großer Bedeutung für Muslime. Erwachsene und gesunde Muslime verzichten 30 Tage von der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr.
Das Fasten in diesem Monat ist eine der fünf Säulen des Islams. Das Fastengebot steht im Koran folgendermaßen: „O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorge¬schrieben war, die vor euch waren – vielleicht seid ihr ja gottesfürchtig.“ (Sure Bakara 2:183) Das Fasten ist also ein Zeichen der Verbundenheit des Gläubigen zu seinem Schöpfer.
Die Fastenden lernen in diesem Monat Ruhe, Geduld, Genügsamkeit und Mitgefühl auszustrahlen und nehmen somit ihre Umwelt und ihre Mitmenschen bewusster wahr. Zudem wird das Bewusstsein der Fastenden für die notleidenden Menschen geweckt. Vom Fasten ausgenommen sind jene, die an Altersschwäche leiden, Kranke, Reisende, schwangere und stillende Frauen, Wöchnerinnen und Frauen, die ihre Monatsperiode haben. Diese sollten die verpassen jedoch nach dem Ramadan nachholen.
Muslime nutzen diesen Monaten, um sich von weltlichen Ablenkungen zu distanzieren und ihre spirituelle Verbindung zu Allah zu intensivieren. Die tägliche Fastenpraxis schafft Raum für Selbstreflexion und bewusste Spiritualität.
Neben dem Fasten gibt es viele Gelegenheiten, um innere Ruhe zu finden. Durch gemeinsame Gebete, Koranlesungen oder religiöse Vorträge wird den Fastenden viele Möglichkeiten gegeben, den Ramadan intensiver zu erleben und sich geistig weiterzuentwickeln. Aber nicht nur die gemeinschaftliche Koranrezitation (Mukâbala) ist eine Möglichkeit, um sich in der Moschee zu versammeln, sondern auch das nur an Ramadanabenden verrichtete Tarâwîh-Gebet.
Darüber hinaus fördert der Ramadan fördert ein Gefühl der Gemeinschaft und Solidarität innerhalb der muslimischen Community. Gemeinsame Gebete, gemeinsame Iftarabende und Wohltätigkeitsaktionen stärken die Bindungen zwischen Muslime. Es ist eine Zeit, in der Menschen zusammenkommen, um die spirituelle Atmosphäre zu teilen und Gemeinschaftssinn zu erleben.
Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders. Dieser richtet sich nach dem Mondkalender, der 10-11 Tage weniger hat als der Sonnenkalender. Dadurch beginnt der Monat Ramadan jedes Jahr 10-11 Tage früher als im Jahr davor. Der Monat Ramadan endet mit dem dreitägigen Ramadanfest, der dieses Jahr am 10. April gefeiert wird. Nach dem Festtagsgebet gratulieren sich alle zum Fest. Verwandte und Bekannte besuchen einander und beglückwünschen sich. Gerade für Kinder sind solche Festtage unvergesslich, denn sie werden vielfach beschenkt und genießen eine höhere Aufmerksamkeit.