Freitagspredigten, 07.07.2023

Srebrenica, Verwandtschaft, Erziehung der Kinder

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt den Jahrestag des Genozids in Srebrenica. Am 11. Juli 1995 ereignete sich ein grauenvoller Völkermord in Bosnien. Über 8.000 Muslime, Jung und Alt, wurden innerhalb von fünf Tagen gnadenlos ermordet. Der Völkermord von Srebrenica ist ein schwarzer Tag der Menschheitsgeschichte. Tausende Menschen verloren ihre Familien, Eltern, Kinder und Freunde. Die Folgen sind heute noch spürbar, und das Leid sitzt noch immer tief.

Rassismus sei im Islam verboten. Er sei ein Verbrechen gegen die Menschheit und sei eine Respektlosigkeit gegenüber dem Schöpfer. Alle Menschen seien Kinder Adams (a) und vor Allah gleich. Rassismus habe immer wieder zu Krieg und Unterdrückung geführt. Die Folgen des Rassismus seien immer schwerwiegend. Was von Rassismus zurückbleibe, seien geflüchtete Menschen, hilflose Waisenkinder und zerstörte Menschenleben. Alle Menschen seien dazu angehalten, etwas gegen Rassismus zu tun!

Verwandtschaftsbeziehungen

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Verwandtschaftsbeziehungen. Der Islam sei eine soziale Religion und messe zwischenmenschlichen Beziehungen große Bedeutung zu. Besonders sehe der Islam das Prinzip als besonders wichtig, von den Nächsten beginnend, die Eltern – Mutter und Vater – und der Reihe nach die anderen Verwandten zu besuchen und zu beschützen. Die Pflege und Aufrechterhaltung der Verwandtschaftsbeziehungen sei eines der wichtigsten Werte, die sich von unserem Glauben auf unser soziales Leben widerspiegeln.

Menschen wissen, dass sich Kummer verringere, wenn man sie teilt, sowie sich Freude vermehre, wenn man sie teile. Heutzutage warten unzählige Eltern, Mütter und Väter, sowie Verwandte darauf, dass ein Freund, die Kinder und Angehörigen nach ihrem Wohlbefinden frage und ihren Kummer teilen. Jedoch sei es auch eine Realität, dass der Mensch mit jedem vergehenden Tage zunehmend vereinsame. Die menschlichen Beziehungen sowohl mit den Verwandten, als auch mit den übrigen Menschen werden zunehmend schwächer.

Erziehung der Kinder

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Erziehung für muslimische Kinder. Es sei für Muslime eine Pflicht, ihre Kinder nach dem Glauben und ethischen Werten zu erziehen. Denn die Kinder seien die Zukunft und seien von Allah in die Obhut der Eltern anvertraut.  Eine Erziehung, in dessen Mittelpunkt nicht die Ehrfurcht vor Allah stehe, könne niemanden zu einem besseren und vollkommenen Menschen machen.

Die Erziehung von Kindern habe drei wichtige Säulen: Familie, Schule und Gesellschaft. Schulen seien heutzutage Einrichtungen, in denen Kinder weltliche Bildung erhalten. Die Gesellschaft, besser gesagt, das Umfeld sei leider weit fern von religiöser Sensibilität; manches Umfeld sollte aufgrund schlechter Einflüsse sogar vermieden werden. Um die Natur des Kindes zu bewahren, müsse jede Familie ihrer Verantwortung nachkommen und sich darum kümmern, dass das Kind in islamischen Bildungseinrichtungen seine religiöse Bildung erhält. 

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.