Chemnitz

Brand an Moschee – Innenräume nicht mehr nutzbar

Nach einem Feuer an der Chemnitzer Fatih-Moschee der DITIB untersucht die Polizei den Fall nach vorsätzlichem Handeln. Gemeinde und Vertreter zeigen sich besorgt.

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01
2022
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Moschee
Moschee nach Feuer in Chemnitz unbrauchbar © Facebook, bearbeitet by iQ

In der Nacht auf Sonntag hat es in der Chemnitzer Fatih-Moschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) einen Brand gegeben. Es liege ein „erheblicher“ Schaden vor. „Ob es sich dabei um eine fahrlässige oder vorsätzliche Brandentstehung handelt, werden die andauernden Ermittlungen zeigen“, teilte die Polizei am Samstag mit. Geprüft werde auch ein Zusammenhang mit politisch motiviertem Hintergrund.

Der Brand entstand beginnend an einem Sperrmüllcontainer. Anschließend seien die Flammen zur Moschee übergriffen. „Aus bislang unbekannter Ursache geriet ein Sperrmüllcontainer in Vollbrand“, so die Polizei. Menschen sollen sich demnach nicht in der Moschee aufgehalten haben. Ein Wohnhaus, auf das die Flammen ebenso übergriffen, wurde rechtzeitig evakuiert, wie die Polizei mitteilt. Die Feuerwehr habe in der Nacht zum Sonntag Schlimmeres verhindert. Fassaden und teils Innenräume der beiden Häuser seien erheblich beschädigt, aber niemand verletzt worden.

Moschee nicht mehr nutzbar

Der DITIB-Generalsekretär Abdurrahman Atasoy zeigt sich in einer Mitteilung sehr besorgt. „Es kam zu erheblichem Sachschaden. Deswegen wird unsere Moschee für eine längere Zeit zum Verrichten der täglichen Pflichtgebete und Gottesdienste nicht zur Verfügung stehen können. Verletzt wurde glücklicherweise niemand“, so Atasoy weiter.

Sachsens Ministerpräsident, Michael Kretschmer, habe die angegriffene Moschee in Leipzig besucht, um seine Solidarität zu bekunden und „ein Zeichen zu setzen. Angriffe auf muslimisches Leben ist trauriger Alltag. Unsere Bundesregierung versprach, das muslimische Leben zu schützen. Wir erwarten deshalb Aufklärung und Konsequenzen“, so Atasoy weiter.

Gemeinde besorgt über zunehmende Angriffe

Vorstandsvorsitzender der Moschee, Enis Sezgin, zeigte sich traurig und besorgt. „Als Gemeinde sind wir  zutiefst traurig und verletzt über ein so tragisches Ereignis in unserer Moschee. Seit 1994 ist unsere Moschee in Betrieb und trägt zum friedlichen Leben in Chemnitz bei. Im Namen unserer Gemeinde danken wir den Feuerwehrleuten und Polizisten, die bei dem Brand eingegriffen haben“, so Sezgin.

„In Anbetracht der zunehmenden Angriffe auf Moscheen in den letzten Jahren und der Feindseligkeit gegenüber dem Islam“ sei der Vorfall als ein vorsätzlicher Angriff nicht auszuschließen.