Bochum

Auto auf Parkplatz einer Moschee in Brand gesetzt

Auf dem Parkplatz der Bochumer Moschee setzten Unbekannte am Freitag ein Fahrzeug in Brand. Die Polizei ermittelt.

09
12
2021
Moschee
Auto auf Moschee-Parkplatz angezündet © Facebook, bearbeitet by iQ

Auf dem Parkplatz der Bochumer Moschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) setzten Unbekannte am Freitag gegen 02:50 Uhr ein Fahrzeug in Brand. Ein weiteres Fahrzeug in unmittelbarer Nähe wurde ebenfalls in Brand gesetzt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Auch ein möglicher politischer Hintergrund werde geprüft.

Durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten beide Brände gelöscht werden. Die Fahrzeuge wurden durch das Feuer erheblich beschädigt. Bei dem Halter des Fahrzeugs auf dem Parkplatz der Moschee handle es sich um einen Mann mit türkischen Wurzeln. Bei dem Vorfall wurde niemand getötet oder verletzt. Vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte bemerkten Zeugen zwei dunkel gekleidete Personen. Eine nähere Beschreibung der Unbekannten liegt noch nicht vor, so die Bochumer Polizei in einer Mitteilung.

Nach Angaben des Vorsitzenden der Bochummer Moschee, Adnan Akçay, sei von der Überwachungskamera gegen 2:50 Uhr ein Unbekannter aufgezeichnet worden, der Benzin auf das am Parkplatz der Moschee stehende Fahrzeug goss und anschließend anzündete.

Im Rahmen der sofortigen Ermittlungen werde derzeit geprüft, ob ein möglicher Tatzusammenhang zwischen den beiden Fahrzeugbränden bestehe. Zudem sei ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen.

901 Angriffe auf Muslime und Moscheen

Im vergangenen Jahr hat es Bundesweit mindestens 901 islamfeindliche Übergriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen wie Moscheen in Deutschland gegeben. Behörden registrierten demnach ein Plus von knapp zwei Prozent gegenüber dem Jahr 2019 mit 884 Übergriffen. Die endgültigen Zahlen für 2020 dürften laut Experten noch höher liegen, weil erfahrungsgemäß noch etliche Nachmeldungen dazukämen und ein Großteil der Übergriffe von Betroffenen aus Scham oder Scheu vor den Behörden gar nicht erst zur Anzeige brachten.

Zu den erfassten Straftaten zählen etwa Hetze gegen Muslime oder muslimische Flüchtlinge im Netz (sogenannte Hasskommentare), Drohbriefe und Angriffe auf Kopftuch tragende Frauen oder erkennbar muslimische Männer auf der Straße. Zudem gehören auch Sachbeschädigung und Nazi-Schmierereien an Häusern und Moscheen dazu. Über die Höhe der Schäden hatten die Behörden keine Erkenntnisse.

Leserkommentare

IslamFrei sagt:
Liebe Leser, Per Zufall kam ich als Radfahrer an einem brennenden Auto vorbei. Ich sieg ab und der Fahrer berichtete, dass sein Auto spontan angefangen hat zu brennen. Früher fuhr ich ein Moped, marke Viktoria, Model " Viky " Das Ding fing während der Fahrt spontan an zu brennen. Ich konnte noch absteigen und ein freundlicher Autofahrer löschte den Brand. Einige Kabel waren verschmort aber als Ing. Student konnte ich die selber ersetzen. Danach hat Viky, bis ich mir ein BMW Motorrad leisten konnte nie mehr gebrannt. (die BMW auch nicht. ) Was ich damit sagen will? Sie raten's Benzin-Kraftfahrzeuge fangen manchmal an zu brennen, auch ohne auf dem Parkplatz einer Moschee zu stehen. Gruss, IslamFrei
09.12.21
21:34
Vera sagt:
Zu dem hier geschilderten Fahrzeug-Brand auf einem Autoparkplatz in Bochum wird ja noch ermittelt. Natürlich kann es auch sein, dass der von einer Überwachungskamera aufgezeichnete Unbekannte, der nachts ein parkendes Fahrzeug anzündete, aus Rache oder irgendwelchen Vergeltungsmotiven heraus gehandelt hat. Voraussetzung ist natürlich, dass dies die entsprechenden Aufzeichnungen auch hergeben und zeigen. Da diese Auto-Brandstiftung auf dem Parkplatz einer Moschee stattfand, ist durchaus eine Vergeltungaktion innerhalb des muslimischen Milieus bzw. der islamischen Szene möglich. Es muß nicht zwangsläufig als Attacke gegen den Moschee-Betrieb gemeint gewesen sein. Die weiteren Ermittlungen bringen hoffentlich Aufklärung über den wahren Sachverhalt.
10.12.21
22:15