Stuttgart

Ausstellung zu Hass in Gesellschaft und Geschichte

Es wird bedroht, bedrängt und beleidigt, mal offen und meist anonym. Eine Stuttgarter Ausstellung beleuchtet das Phänomen „Hass“ und schaut dabei auch zurück.

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2021
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Ausstellung zu Hass © Haus der Geschichte BaWü, bearbeitet by iQ.
Ausstellung zu Hass © Haus der Geschichte BaWü, bearbeitet by iQ.

Hass scheint zu einem der zentralen Phänomene der Gesellschaft geworden zu sein. Er äußert sich in antisemitischen Attacken, Angriffen auf Polizisten und Aggressionen gegen Geflüchtete. Das Internet ist dabei inzwischen ein zentrales Mittel geworden, um Hass und Hetze zu verbreiten.

Unter dem Titel „Hass. Was uns bewegt“ will das Haus der Geschichte Baden-Württemberg anhand von rund 200 Objekten aus 200 Jahren dem Gefühl nachforschen, das sich aus Abneigung und Feindseligkeit, aus Angst, Neid und Verachtung speist. Die Ausstellung ist von diesem Freitag (17. Dezember) bis zum 24. Juli 2022 zu sehen, sie ist der zweite Teil einer Trilogie.

„Hass gehörte und gehört zum Alltag“, meinen die Ausstellungsmacher. Er äußere sich in Rassismus und Sexismus, er richte sich gegen angeblich „Ungläubige“ und gegen „das System“. Die Ausstellung soll aber auch den Hass in der Geschichte beleuchten. Sie erinnert dabei an Angriffe auf Juden und Muslime, und an die Morde der Rechtsextremen in der Weimarer Republik der 1920er Jahre und dem jüngeren Deutschland. Das Haus der Geschichte will nach eigenen Angaben allerdings auch Beispiele dafür zeigen, wie Hass überwunden werden kann. Als Vorbild dafür dient ihm die „Erbfeindschaft“ zu Frankreich.

Im ersten Teil der Trilogie hatte sich das Haus der Geschichte mit dem Phänomen der Gier auseinandergesetzt und dem Verlangen nach Geld, nach Wohlstand und auch nach Besitz. Zum Abschluss widmet sich ab Ende des kommenden Jahres eine weitere Ausstellung der Liebe. (dpa, iQ)