Rechtsextremismus

Jugendlicher nach Mordaufruf gegen Muslime angeklagt

Gegen einen 15-Jährigen ist Anklage erhoben worden. Er soll einen Anschlag vorbereitet und zum Mord an Muslimen und Juden aufgerufen haben.

04
11
2020
Anklage Mordaufruf gegen Muslime
Morddrohung im Chat gegen Muslime (©)shutterstock, bearbeitet by iQ

Gegen einen inzwischen 15-Jährigen ist Anklage wegen versuchter Anstiftung zum Mord an Muslimen und Juden erhoben worden. Der Jugendliche stehe im Verdacht, aus rechtsradikalen Motiven gehandelt zu haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Mittwoch mit. Das Landgericht Dortmund sei nun für den Fall zuständig.

Der Jugendliche soll im vergangenen Dezember einen anderen Jugendlichen per WhatsApp aufgefordert haben „mit einer Schusswaffe oder einem Messer in einer Synagoge oder Moscheen Menschen jüdischen oder muslimischen Glaubens anzugreifen und zu töten“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers in Düsseldorf. Außerdem soll er noch bis Februar diesen Jahres Chemikalien und Feuerwerkskörper beschafft haben, um Sprengsätze zu bauen.

Er sei mit der Auflage, in einer betreuten Wohneinrichtung für Jugendliche zu wohnen, von der Untersuchungshaft verschont worden, erklärte die Behörde. Der Leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers hatte den Fall bereits vor einigen Wochen bekannt gemacht. Zur Tatzeit war der Beschuldigte 14 Jahre alt. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Vera Praunheim sagt:
Das Verfahren wird sicherlich näher aufklären, wieso ein 14-jähriger solche bösen WhatsApp-Nachrichten verschickt hat. Aufzuklären sind auch radikale Umtriebe in Berliner Klassenräumen. "Der Tagesspiegel" fragt aktuell: "Wieso manche muslimische Schüler die Enthauptung eines Lehrers gutheißen"? Lehrer sind besorgt, wenn Schüler den Tod des französischen Pädagogen Paty begrüßen. Ein Lehrer in Reinickendorf berichtete: Ein muslimischer Schüler der achten Klasse habe die Schweigeminute gestört und erklärt, Samuel Paty..."Der gehörte hingerichtet. Er hatte den Propheten beleidigt." Weitere Kollegen berichten ähnliche Erfahrungen mit muslimischen Schülern. Ein Lehrer in Schöneberg erzählt, ein muslimischer Schüler habe gesagt: "Dass jemand umgebracht wird, ist doch nicht so schlimm." Der Pädagoge ist überzeugt, daß dieses Denken an seiner Schule weit verbreitet ist. Bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) melden sich verunsicherte Lehrkräfte, die Angst haben, daß ihnen was ähnliches wie in Frankreich droht. Die Schulleiterin an einem Kreuzberger Gymnasium sagt: "Die Schüler kommen aus einer Paralellgesellschaft, die gehen neben der Schule noch in die Moschee, die werden dann mit einer Demokratie konfrontiert, die sie in ihrer Parallelwelt nicht kennen." Ein anderer Pädagoge erzählt: "Wenn man im Geschichtsunterricht das Dritte Reich behandelt, dann sagen muslimische Schüler: Ey, das ist doch gut, dass die Juden ausgerottet wurden." Im Vorstand des Berliner Geschichtslehrerverbands wird von Lea Hagen gesagt: "Wir müssen wissen: Wann radikalisiert sich ein Schüler? Wann müssen wir den Verfassungsschutz einschalten?"
05.11.20
13:17