"Punish a Muslim Day"

12 Jahre Haft nach Aufruf zu Gewalt gegen Muslime

In Großbritannien verschickte ein Rechtsextremist Briefe, die zu Gewalt gegen Muslime aufrufen. Nun wurde er zu 12 Jahren Haft verurteilt.

05
09
2019
Aufruf zu Gewalt gegen Muslime
Punish a Muslim Day

Ein Rechtsextremist, der im vergangenen Jahr März Briefe an Menschen und Einrichtungen verschickte, in denen zu Anschlägen gegen Muslime und Einrichtungen, wurde nun wegen 14 Fällen zu zwölf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Wie das Gericht mitteilte, wird der 36-jährige David Parnham seine Strafe zunächst im Krankenhaus absitzen, bis sich sein Gesundheitszustand verbessert.

Parnham ernannte den 03. April 2018 zum „Punish a Muslim Day“. In seinen anonym verschickten Briefen listete er eine Reihe von Taten auf, die von verbalen Übergriffen auf Muslime bis hin zu Brandanschlägen reichen. Je nach Angriffsart werden zwischen 10 und 500 Punkten vergeben. Das Kopftuch einer muslimischen Frau herunterreißen, sie zu schlagen, oder sie mit einer Waffe zu töten sind einige von diesen Angriffsarten.

Verdächtige Pakete an Abgeordnete

Außerdem verschickte der 36-jährige Pakete mit einer weißen Substanz an muslimische und nichtmuslimische Parlamentsabgeordnete. Eins davon war an die muslimische Labour-Abgeordnete Rupa Huq adressiert, wie die Abgeordnete mitteilte. Einer ihrer Mitarbeiter, der die Substanz im Paket berührt habe, wurde im Krankenhaus untersucht.

Mehr Übergriffe auf Muslime

Seit dem Brexit-Votum haben fremden- und islamfeindliche Straftaten in England und Wales deutlich zugenommen. So zeigen Polizeistatistiken, dass die Zahl rassistisch oder religiös motivierter Übergriffe im Vergleich zu 2016 drastisch gestiegen seien.

Leserkommentare

A.F:B. sagt:
Was hat der Brexit mit Islamfeindlichkeit zu tun? Vermutlich geht es den Tätern darum, ihren Frust an den Angehörigen einer ungeliebten Minderheit abzureagieren.
07.09.19
22:28