Österreich

Propheten Muhammad beleidigt- Verurteilung rechtens

Das Wiener Landgericht verurteilte eine Österreicherin, die dem Propheten Muhammad beleidigte. Die Angeklagte legte Revision ein. Doch der Europäische Menschenrechtsgerichtshof bestätigte das Urteil.

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10
2018
Symbolbild: Urteil, Politiker © Shutterstock, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: Urteil © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Eine Österreicherin, die den Propheten Muhammad indirekt als „pädophil“ bezeichnet hatte, ist zurecht deswegen verurteilt worden. Das entschied am Donnerstag der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg (Beschwerdenummer 38450/12). Österreichische Gerichte hätten mit der Verurteilung nicht gegen das Recht der Frau auf freie Meinungsäußerung verstoßen.

2009 hatte die Österreicherin im Auftrag der rechten Partei FPÖ zwei Seminare zum Thema „Grundlagen des Islam“ gehalten. Darin ging sie auf die Ehe zwischen Muhammad und seiner Frau Aisha ein, die er der Überlieferung zufolge heiratete, als sie noch ein Kind war. Laut dem Straßburger Gericht sagte die Österreicherin dazu, Muhammad habe „nun mal gerne mit Kindern ein bisschen was“ und „Ein 56-Jähriger und eine Sechsjährige? […] Wie nennen wir das, wenn es nicht Pädophilie ist?“.

Ein Wiener Gericht verurteilte die Frau zu einer Geldstrafe in Höhe von 480 Euro. Die Frau legte Rechtsmittel ein, scheiterte jedoch. Sie sah dadurch ihr Recht auf freie Meinungsäußerung verletzt und beschwerte sich in Straßburg.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte folgte ihrer Argumentation jedoch nicht. Die österreichischen Gerichte hätten sorgfältig die Rechte der Frau mit dem Recht anderer auf Schutz ihrer religiösen Gefühle abgewägt. Dabei seien sie zu dem Schluss gekommen, dass die Frau die Grenzen einer objektiven Debatte überschritten habe. Ihre Angriffe bedrohten demnach den religiösen Frieden in Österreich. Sowohl Österreich als auch die Beschwerdeführerin können das Urteil innerhalb von drei Monaten anfechten. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
An Enail und andere Da wollte ich gerade Unverständnis und Ablehnung gegen das absurde Gerichtsurteil Urteil von der Seele schreiben, da lese ich den Kommentar von Enail ( 1. Nov '18) und merke: besser kann man es nicht formulieren. Respekt und Vielen Dank, Enail. Der Respekt, unmündigen Kindern gegenüber verbietet es, diese zu missbrauchen. Ein IslamFlüsterer meint, Kinder zu heiraten war schon deshalb keine Pädophilie, weil der Fall lange zurück liegt und damals wohlmöglich öfters mal Männer Kinder heirateten. Ihm ist möglicherweise die Bedeutung des Begriffs nicht so ganz deutlich. Die Bibel für Deutung von Fremdwörter, Duden, nennt Pädophilie: " die [ sexuelle ] Zuneigung Erwachsene zu kindern - - " Im diesem Sinne ist "Pädophil" der korrekte Ausdruck für einen Erwachsenen, der ein Kind zu seiner Frau nimmt, zeitlos. Kritika hält jeden Erwachsenen, der seine Finger nicht von Kinder lassen kann für geisteskrank. Und zwar unabhängig davon, ob er Muslim-Warlord oder Katholischer Priester ist. Gruss, Kritika
02.11.18
0:16
Charley sagt:
@Enail: besten Dank für Ihren Beitrag 01.11.18, 1:50. Es ist dazu noch zu stellen, dass hier islamiq sich echauffiert über die "Beleidigung" des Propheten, in keiner Weise aber sich selbst positioniert, wie denn dieser Sex des Propheten mit einer 9jährigen zu werten ist. Nun [Ironiemodus an], was der "Prophet" je machte, war sowieso die Spitze jeglicher menschlicher Ethik und Norm und per Generalabsolution von Seiten "Allahs" per se geheiligt. Insofern erübrigt sich jegliche Bewertung. Wer wagt es schon, urteilend in den Zusammenhang "Allahs" mit seinem "Lieblingspropheten" hinein zu blicken. [Ironiemodus aus] Dass dieser "Prophet" der "ewigen, letztgültigen Wahrheiten" sehr zeitbedingt war, ist zweifelsfrei, ernst zu nehmende Islamwissenschaftler zeigen das deutlich anhand mancher, eben zeitbezogener Koranstellen (Erbrecht der Frau uam.) . Insofern sind auch seine "Wahrheiten" eben (mindestens teilweise) zeitbedingt. Wenn man dann noch anfängt zu fragen, ob "Wahrheit" in einer Formulierung oder nicht viel mehr im Verständnis der Formulierung lebt, fängt das ganze auf Kadavergehorsam gegenüber "Allah" gegründete Gebäude an zu wanken. Da wird ja plötzlich jeder einzelne Moslem in eine Eigenverantwortung gegenüber seiner Religion gestellt und des "Friedens der Massenmenschexistenz" beraubt. (Das Gegenteil kann man gerade wieder in Pakistan beobachten.) Nun, wie beschönigen (,"rechtfertigen") Moslems also die Tatsache, dass ein alter Mann Sex mit einer 9-jährigen hatte?
02.11.18
10:19
Charley sagt:
Beim "Vollzug der Ehe" Mohammeds mit der 9-jährigen Aisha handelt es sich klassisch um einen Übergriff eines Erwachsenen auf ein Kind, dass in keiner Weise zur sexuellen Selbstbestimmung fähig ist. Es ist also ein Übergriff auf eine Schutzbefohlene. Dass er sie als 6-jährige heiratete, gehört in dieselbe Kategorie . Nie ist das von einer bewussten, verantwortungsvollen Zustimmung des Mädchens zum Verhältnis mit diesem alten Mann auszugehen. Der "Prophet" selbst praktiziert hier sein Muster, dass er mit dieser Selbstbestimmung der Individualität gar nicht rechnet und rechnen will. Mit dem Menschen wird getan, der Mensch wird verwaltet, eine zu achtende Individualität kommt gar nicht vor! Und der "Prophet" ist hier das "leuchtende Beispiel".
02.11.18
10:23
Charley sagt:
@ Ute Fabel: 25.10.18, 16:26: Sie zitieren: Lukasevangelium 14:26 „So jemand zu mir kommt und hasset nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein.“ Ja, das steht da, allerdings überhaupt nicht in dem Sinne, wie Sie das interpretieren. Lesen Sie doch mal vollständig! Später heißt es in dem (!) Zusammenhang: "33 So kann nun keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein." Obiger, von Ihnen zitierter Satz bedeutet nämlich, dass derjenige, der sich geistig auf den Weg machen muss, aus allen gewachsenen Zusammenhängen (Verwandschaft, kulturelle Bedingtheiten usw.usf.) heraus sortieren muss und zu seinem eigenen geistigen Ich/Selbst kommen muss (dasselbe finden Sie auch im Zen-Buddhismus wunderbar beschrieben... oder z.B. bei Ramana Maharshi). Vereinsmeierisch kann man kein Christ sein (das ist das Verbrechen der kath. Kirche am Christentum, dass sie genau das pflegt). In dem von Ihnen genannten Test heißt es dann: " 34 Das Salz nun ist gut. Wenn aber auch das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gewürzt werden?" Nun kann man sich fragen, wie soll Salz denn den Salzgeschmack verlieren, wenn dieser doch dessen Wesen ist (NaCl)? Aber wenn der Mensch sein eigenes Wesen verliert, vergisst (indem er glaubt, aus "Vererbung", Abstammung allein zu resultieren oder sich anders begründet als eben durch seine Individualität), dann verliert er seinen (Individualitäts-) Wert. Jesus fordert also mitnichten auf, irgendjemanden zu hassen, sondern sich aus dem Verwachsensein als Individualität heraus zu schälen, dieses alles "abzustreifen"! Vollkommen in diesem Sinne steht - auch bei Lukas, 9,57-62: "57 Unterwegs wurde Jesus von einem Mann angesprochen: «Ich will mit dir gehen, ganz gleich wohin.» 58 Jesus gab ihm zu bedenken: «Die Füchse haben ihren Bau, die Vögel ihre Nester, aber der Menschensohn hat hier keinen Platz, an dem er sich ausruhen kann.» 59 Einen anderen forderte Jesus auf: «Gehe mit mir!» Als dieser erwiderte: «Ja, Herr, aber vorher lass mich noch meinen Vater beerdigen», 60 antwortete ihm Jesus: «Überlass es denen, ihre Toten zu begraben, die nicht auf Gott hören und nichts vom ewigen Leben wissen wollen.2 Du aber sollst verkünden, dass Gott seine Herrschaft aufrichtet.» 61 Noch einer sagte zu Jesus: «Ich will mit dir gehen, Herr. Wenn ich mich von meiner Familie verabschiedet habe, komme ich mit.» 62 Ihm antwortete Jesus: «Wer anfängt zu arbeiten und sich dann durch irgend etwas ablenken lässt, kann Gottes Auftrag nicht ausführen.» Siehe auch: Mt 6,24-34. ... Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben.." Es ist immer eine Tragik, dass Sie das Evangelium nur im seelisch-persönlichen Assoziieren verstehen können. Das Evangelium ist eine esoterische Anweisung, den eigenen individuellen Geist wieder zu beleben.
02.11.18
17:03
Ute Fabel sagt:
@Charley: Moderne Theologie ist die Kunst, alte Texte unklarer Autorenschaft so gegen den Strich zu bürsten, dass daraus doch noch irgendwie eine geeignete Projektionsfläche für ethische Überzeugungen aufgeklärter Menschen des 21. Jahrhunderts wird. Das Markusevangelium 16:16 berichtet von folgenden Jesus-Worten: "Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden." Eine wahrlich zeitlose literarische Botschaft für Liebe und Toleranz über die Religionsgrenzen hinweg! In der Koransure 4:56 steht geschrieben: "Ungläubige werden ins Feuer gestoßen. Sooft ihre Haut verbrannt ist, wird ihnen eine andere Haut gegeben, damit sie die Strafe auskosten" Bei richtiger Auslegung eine leidenschaftliche Verteidigung der Gedankenfreiheit und ein inbrünstiges Plädoyer für ein friedliches, respektvolles Miteinander!
08.11.18
8:48
Harousch sagt:
So unmissverständlich schockierend und widerwärtig Mohammeds Verbindungen mit einem 9 jährigen Mädchen für unser heutiges Verständnis von einer ehelichen bzw. eheähnlichen Partnerschaft sein mag, so handelte es sich doch hier lediglich um ein Eheversprechen, eine Art Verlöbnis. Anscheinend vollzog Aischa die Ehe mit Mohammed erst als sie biologisch gesehen das Alter der Zeugungsfähigkeit erreichte. Entwicklungspsychologisch gesehen ist hiermit diejenige Zeit gemeint an deren Ende die körperliche, emotionale und geistige Entwicklung weitestgehend erreicht ist, auch kurz als Adoleszenz bezeichnet. Ein kurzer historischer Exkurs in den Habitus anderer Gesellschaften diesbezüglich und andernorts allerdings zeitgleich liefert zweifelsfrei einen plausibleren sowie klärenden, sachlich und faktisch differenzierteren Blick auf diesen Sachverhalt. Im europäischen Mittelalter etwa wurden Ehen bereits im Alter von 4-5 Jahren vollzogen. Der kleine Prinz Heinrich Plantagenet zum Beispiel, der ältere Bruder von Richard Löwenherz, wurde als Fünfjähriger mit der zweijährigen Margarete, einer Tochter des französischen Königs Ludwig VII., vermählt. Kaiser Heinrich IV. wurde als Vierjähriger mit Berta von Turin verlobt, die er sein Leben lang abgrundtief hassen sollte. Die adligen, bürgerlichen und bäuerlichen Kinder hatten sich bei der Wahl des Ehepartners dem Willen der Eltern widerstandslos zu fügen. So waren Liebe und Zuneigung nicht wie heute die Leitbegriffe einer Ehe. Der Altersunterschied zwischen den Heiratskandidaten konnte zudem mehrere Jahrzehnte betragen. Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich an dieser Stelle auch verdeutlichen, dass es damals auf der Arabischen Halbinsel Sitte war, dass sowohl Mädchen als auch Jungen bereits in jungen Jahren heirateten. Im heiligen Koran aus der Sure An-Nisa (Die Frauen) geht folgendes hervor: “Und prüft die Waisen, bis sie die Ehereife erreicht haben; und wenn ihr in ihnen Vernunft wahrnehmt, so händigt ihnen ihr Gut aus. Und zehrt nicht auf verschwenderisch und in Eile (in der Erwartung), dass sie nicht großjährig würden.“ (4:6) In diesem Vers wird es unmissverständlich dargelegt, dass eine Ehefähigkeit und Reife einsetzt, wenn die Vernunft festgestellt wird. Bestimmend für die Heiratsfähigkeit eines Mädchens war das Erreichen der Pubertät. An dieser Stelle reicht ein kurzer Blick in die Gegenwart und den Verhaltensweisen der Teenager, unter denen sich wiederum einige befinden, die relativ früh und unter anderem durch die Medien angetriebene sexualisierten Verhaltensweisen an den Tag legen und dementsprechend bereits mit 12 Jahren erste sexuelle Erfahrungen sammeln, sowie weitere Indizien für die individuelle sexuelle Begabung einzelner Individuen. Diese alltäglichen Beobachtungen können sicherlich einige Mitleser*innen mit mir teilen, was sicherlich auch als Zeichen gesellschaftlicher und kultureller Missstände sowie fehlgeleitetem Verständnis von liberaler und pädagogischer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gedeutet werden. Im Falle Mohammeds und Aishas sollte, trotz aller Ablehnung aus der heutigen Sicht, an das eheliche Gelöbnis der beiden erinnert sein, um einer Gleichstellung der Sachlage mit dem von Hatern und anderen Unwissenden propagierten Tatbestands des Kindesmissbrauchs entgegenzuwirken. Diese Thematik wiederum scheint leider immer noch aktuell zu sein, wenn man sich die immer wieder kehrenden Fälle von Kindesmissbrauch innerhalb und unter dem Deckmantel der katholischen Kirche anschaut oder Kinderehen innerhalb bestimmter Gesellschaften, welche allerdings einer kulturellen Kodierung unterliegen und von der Mehrheit der muslimischen Gesellschaft ebenfalls vehement abgelehnt und verurteilt werden. Zuletzt sollte ein weiteres Faktum nicht unerwähnt bleiben, welches sowohl im europäischen Mittelalter als auch auf der arabischen Halbinsel vor über 1400 Jahren für den Vollzug einer Ehe in einem für das damals übliche geschlechtsreife Alter zwischen 8-12 Jahren spricht und zwar die Tatsache der geringen Lebenserwartung der Menschen, die ein durchschnittliches Alter von 35 Jahren markierte und somit mit den heutigen Verhältnissen nicht vergleichbar ist. Zuletzt richte sich der Fokus auf das letzte und allesentscheidende Facktum an alle Pseudodemokraten und die anderen Hater, nämlich dass die gesamte islamische Welt als homogene Masse weder jemals existiert hat noch jemals existieren wird. Salamaleikum
10.11.18
21:56
Andreas sagt:
Was ist denn das wenn z.B. ein 56zig jähriger Priester mit einem 9 Jahre alten Jungen "was hat" ??
11.11.18
16:53
Charley sagt:
@Ute Fabel: "Markus 16:16" Lesen Sie doch einfach einmal im Zusammenhang. Es handelt sich um eine Aussage über das Ende der Entwicklung, welche einfach besagt, dass derjenige, der sich nicht mit der neuen Weltenkraft identifziert und in die Gemeinschaft dieser sich-damit-Identifzierenden eintritt (das nennt man "Taufe", der Eintritt in eine Gemeinschaft), der wird entsprechend von den wirkenden Weltgesetzen in eine degenerative Entwicklung geschickt, weil diese Weltenkraft selbst keine Beliebigkeit, sondern auch das Wesen des Menschen selbst ist (nennt man "Liebe", diese Weltenkraft, dieses Wesen des Menschen). In Ihrer "Interpretation" klingt es so, als ob es irgendjemandes persönliche Missgunst oder gar Beleidigtheit sei, jemanden (mittels welcher Macht denn überhaupt) "zu verdammen". Es ist schlichtweg eine quasi "naturgesetzliche" Konsequenz: Wenn ich mich nicht mit Liebe und Güte einer ebensolchen Gemeinschaft angliedere, so bin ich eben jemand, der daran nicht Anteil haben wird. Wo ist da das Problem? Das lässt sich doch jederzeit im Alltag, in der Ehe usw. beobachten. Man muss dasselbe nur groß denken können. Die in orientalischer Bildhaftigkeit ausgeschmückten wollüstigen Vorstellungen von Folter und Qual des Islam kenne ich nicht und kann nicht mal deren evtl. Verwandtschaft mit obiger Aussage beurteilen.
12.11.18
23:46
Tarik sagt:
Das ist übrigens ein sehr häufiges Phänomen. Dass einem Durchschnittsmenschen mit muslimischem Background "der Islam" in seinen dunkelsten und brutalsten Farben und Formen erstmal von einem Islamhasser erklärt werden muss. Dabei wird für gewöhnlich von islamfeindlicher Seite aus zugegeben, dass "die Mehrheit der Muslime friedlich sei", allerdings wegen, sondern trotz des Islams. Nach dem Motto: Er ist ruhig, bis er den "wahren Islam" entdeckt und sozusagen automatisch zu einem diesseitsverneinenden Frömmler mit Hang zu Gewalttaten wird. Eine tickende Zeitbombe. Deshalb, so unsere islamhassenden "Aufklärer" müsse man "den Muslimen" den Spiegel des wahren Islams vorhalten, damit sie sich davon abwenden, bevor sie zu Suizid-Zombies werden. So weit, so schlecht. Unsere abendländischen, den Islam zwar hassenden, doch uns Muslimen ja im Zuge feister Selbstgefälligkeit durchaus wohlgesinnten Freunde übersehen dabei, dass sie in in fast allen möglichen Punkten sehr viel mehr mit radikalen Salafisten gemein haben: Sowohl was das (Un)Wissen über den traditionellen Islam angeht, als auch in ihrer Oberflächlichkeit der Analyse. Schon mal darüber nachgedacht, wieso radikale Islamisten einen Hass auf Sufis haben? Weil alles was mit Spiritualität und Mystik zu tun hat, ihnen ein Greuel ist. Salafismus ist kein Übermaß, sondern ein Mangel an Frömmigkeit. Es ist kein Wunder, dass, wie T. Bauer feststellt, "45% der Islamisten Ingenieure sind". Sie verachten die traditionelle Mehrdeutigkeiten des Islams, und sehen alles Schwarz-Weiß. Schon mal aufgefallen, dass die sogenannten "islamischen Staaten" schlicht postkoloniale schlechte Kopien von westlichen zentralistisch geführten einstigen Diktaturen sind? Die Vorbilder der Islamisten waren die Faschisten und die kommunistischen Ideologen. Lesen sie Maududi, dem pakistanischen Vordenker eines modernen islamistischen Staates, und sie lesen 1:1 Trotzki. Beispiel gefällig?: Zitat: "Muslime sind eine internationale revolutionäre Partei; die sich unter dem Banner der islamischen Ideologie organisiert haben, um ihr revolutionäres Programm zu implementieren. Dschihad ist der Begriff, welcher den größtmöglicher revolutionären Kampf der islamischen Erneuerungspartei beschreibt, um die islamische Revolution voranzutreiben." Das hat mit Islam nichts zu tun, außer dass bestimmte islamische Begriffe umgedeutet werden. Für solche Vordenker war der pragmatische, vernünftige Mainstream-Islam schlicht zu lasch. Sie wollten eine Befreiungstheologie. Und Sayyid Qutb, Ägypter, ging sogar noch weiter. Er träumte von einer kämpfenden Vorhut, einer Avantgarde, die den Weg bereiten für seine Vorstellungen eines "islamischen Staates". Die heutigen Islamisten sind sehr viel näher dran an den Anarchisten des 19./20. Jahrhunderts als an irgendeiner traditionellen islamischen Vorstellung von Gerechtigkeit. Gerechtigkeit kann man nicht herbeibomben. Das weiß jeder Otto-Normal, oder Ali-Normal-Muslim. Darüber braucht ihn kein unwissender Islamhasser, der seine eigenen anerzogenen und angelernten Vorurteile nicht ablegen kann. Auch andere typische Merkmaler von Islamisten (Wut und Hass als Reaktion contra traditioneller islamischer Werte, wonach man Hass beherrschen muss und emotionsgetriebene Handlungen als vorislamisches Relikt der Beduinen verachtet wird ....oder der Hang zu Verschwörungstheorien. Für einen traditionellen Muslim gibt es keine "geheimen Mächte, die die Welt kontrollieren", denn dies ist ein Zeichen von mangelndem Unglauben).. Diese und andere Kennzeichen von modernen Islamisten zeigen uns, wie sehr verwestlicht sie tatsächlich in ihrem Denken und Wirken sind. Sie sind von ihrer eigenen Tradition abgeschnitten.
13.11.18
14:23
grege sagt:
@ Andreas lesen Sie dazu mal die Artikel der TAZ. Hier wurde die Kirche zu Recht harsch kritisiert. Dieselbe Art von Kritik würde ein Daniel Bax aber umgehend als islamfeindlich brandmarken.
13.11.18
21:11
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