Moscheeanschlagsserie

Religionsvertreter verurteilen Moscheeangriffe

Religionsvertreter der Christen und Muslime haben die Übergriffe auf Moscheen in Deutschland auf das Schärfste verurteilt. Zuletzt wurde die DITIB-Zentralmoschee in Köln angegriffen.

08
02
2018
Zentralmoschee DITIB
Zentralmoschee DITIB

Religionsvertreter haben sich entsetzt und besorgt über die Übergriffe auf Moscheen in Deutschland gezeigt und fordern die Sicherheitsbehörden auf, den Schutz von Moscheen und Muslime zu gewährleisten. Binnen drei Wochen wurden auf über 13 Moscheen politisch und islamfeindlich motivierete Anschläge verübt. Die Schändung der DITIB-Zentralmoschee in Köln nimmt darin einen neuen Höhepunkt ein.

„Übergriffe auf Moscheen haben in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen. Muslime sind verunsichert – auch, weil die feigen Angriffe öffentlich nicht verurteilt werden. Wir fordern Politik und Zivilgesellschaft auf, sich klar und deutlich mit den Muslimen zu solidarisieren und die Angriffe zu verurteilen“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind zunehmende Übergriffe auf Moscheen, zuletzt in Aachen, Viersen und im französischen Bordeaux, von mutmaßlichen Anhängern der Terrororganisation PKK.

„Die Sicherheitsbehörden und die Politik geben nicht das Gefühl, als würden sie diese Übergriffe ernst nehmen. Stattdessen müssen wir mit ansehen, wie Tarnorganisationen der PKK in Deutschland weitestgehend ungestört demonstrieren und für den Terror werben dürfen.“, so Altaş weiter.

Quo Vadis Innere Sicherheit?

„Die aktuellen Kämpfe in der syrischen Region Afrin werden zum Anlass genommen, die DITIB-Moscheen in sozialen Netzen oder medialen Debatten ausdrücklich als Zielobjekt zu markieren. Die Täter brüsten sich öffentlich mit den Taten, werden nicht ermittelt oder gefasst. Die Taten werden nicht geahndet. Politik und Medien schweigen oder reagieren nur lokal“, erklärt die DITIB in ihrer Pressemitteilung.

Sicherheitskräfte seien angesichts der aktuellen Entwicklungen verstärkt in der Verantwortung, alle Menschen vor Übergriffen dieser Art, insbesondere aus dem politisch-extremen Spektrum, zu schützen. „Unsere Mitglieder werden sich nicht einschüchtern lassen und weiterhin für den Frieden beten. In unseren Predigten werden wir weiter jede Art von Zwietracht und Ungerechtigkeit, jede Art von Terror, Gewalt und Aufruf zu Gewalt verurteilen. Wir werden weiter zur Mäßigung und Gewaltlosigkeit aufrufen – in der Sprache und im Handeln, heute und immer wieder“ so die DITIB weiter.

Sicherheit der Gotteshäuser gewährleisten

Auch der Koordinationsrat der Muslime (KRM) verurteilt die Serie von Angriffen auf türkischstämmige Moscheegemeinden in einer Pressemitteilung aufs Schärfste. „Die Kämpfe im Norden Syriens werden zum Anlass genommen, um vermehrt gegen türkische Einrichtungen und insbesondere Moscheen zu hetzen und den Terror nach Deutschland hinein zu tragen“, heißt es in der Pressemitteilung.

Gotteshäuser seien „Zufluchtsorte für Spiritualität und inneren Frieden in der Gesellschaft und genießen besonderen Respekt und Schutz“. „Die Sicherheitsbehörden sind aufgefordert, die Sicherheit der Gotteshäuser und ihrer Besucher zu gewährleisten“, fordert der KRM.

„Moscheen besser schützen“

Nach Schüssen auf das Islamische Kulturzentrum in Halle-Neustadt hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) an die Landesregierung appelliert. Sachsen-Anhalt müsse ausreichend für die Sicherheit der Moscheegemeinde in Halle und andernorts im Land sorgen, hieß es in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung. Die Gemeinde in Halle sei bereits öfter zur Zielscheibe von islamfeindlichen Angriffen geworden.

«Nichts mehr als das Menschenrecht der Freiheit der Religionsausübung steht auf dem Spiel und alle demokratischen Kräfte müssen sich zusammentun, um diesen Angriffen auf unsere Gesellschaft entschlossen entgegenzutreten», erklärte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek.

Katholische Kirche verurteilt Angriffe auf Moscheen

Die katholischen Bischöfe in Deutschland verurteilen den jüngsten Anschlag auf muslimische Gläubige vor einer Moschee in Halle (Sachsen-Anhalt) und weitere Angriffe auf Muslime. „Es besorgt mich zutiefst, dass in jüngster Zeit wiederholt Angriffe auf Moscheen verübt wurden. Solche Taten sind schändlich und dürfen in keiner Weise verharmlost werden“, sagte der Vorsitzende der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, am Mittwochabend.

Kirchen, Synagogen und Moscheen seien Orte des Gottesdienstes und der Zusammenkunft von Gläubigen, betonte Bätzing weiter. Sie brächten die religiöse Identität von Menschen, also deren Innerstes, zum Ausdruck: „Nur wenn die religiösen Orte respektiert werden, kann das friedliche Zusammenleben von Gläubigen und Nicht-Gläubigen und von Menschen verschiedener Religionszugehörigkeit in unserem Land gelingen. Als Christen sind wir mit allen solidarisch, die Opfer antireligiöser Gewalt werden.“ (KNA, dpa, iQ)

Leserkommentare

Leser sagt:
Meiner Meinung nach ist es an der Zeit in Deutschland die Gruppen von einander zu trennen. Dass heisst: Ausländer mit muslimischen Hintergrund in die Länder ihrer Väter zurück bringen, gerne auch Bargeld in die Hand geben damit sie dort was aufbauen können. Ein Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen ist in Deutschland auf friedliche Art und Weise scheinbar nicht möglich. Die einzige Möglichkeit wäre, dass Muslime zum christlichen Glauben konvertieren und damit friedliche Mitbüger werden. Das wollen sie aber nicht. Wir sollten aufhören Multikulti zu träumen. Aus meiner sicht verarschen uns die Muslime hier nach Strich und Faden. Jetzt muss endlich mal Schluss damit sein! Deswegen eine Bitte an die Muslime in diesem Land: Beweisen Sie, dass sie Menschen des Friedens sind und kehren sie in ihre Väterländer zurück. Hier gibt es keine gemeisame Zukunft.
08.02.18
17:13
Dilaver Çelik sagt:
Es ist der Gipfel der Heuchelei und Dummheit, die Friedennstaube mit den Farben einer Terrororganisation auf der Fassade der DITIB-Zentralmoschee Köln abzulichten. Typisch: Kein Laut von den Politikern. Man stelle sich den öffentlichen Aufschrei vor, wenn die Friedenstaube mit der HAMAS-Fahne im Hintergrund auf der Fassade der Synagoge Köln abgelichtet wird.
08.02.18
18:57
Leser sagt:
Ich wollte mich bei entschuldigen, dass ich aufgrund innerer Erregung solche Gedanken niedergeschrieben habe. Man sollte in der Tat lieber einen Spaziergang an der frischen Luft machen bevor man seinen Frust niederschreibt. Wenn sie wollen, können sie meinen obrigen Kommentar ruhig löschen.
09.02.18
0:08
grege sagt:
Gesetzesverstöße jeglicher Art müssen geahndet werden. Allerdings erntet Ditib genau das, was es vorher durch die Sympathiebekundungen für Antisemiten und IS Anhänger geerntet hat.
10.02.18
11:28
Johannes Disch sagt:
@Leser (08.02.18, 17:13) Die meisten Menschen muslimischen Glaubens, die bei uns und mit uns in Deutschland leben, verhalten sich absolut korrekt und sind ein Teil dieses Landes und empfinden sich auch als Teil dieses Landes.
11.02.18
2:28
Dilaver Çelik sagt:
@grege Nicht nur, dass Sie ein notorisch verblendeter Islamhasser sind. Sie schrecken ja nicht einmal vor Verleumdungen gegen DITIB zurück. Damit offenbaren Sie Ihr wahres Gesicht und wie tief Sie schon abgesunken sind. Sie offenbaren damit nur Ihre eigene Abscheulichkeit und was für eine niederträchtige und bösartige Kreatur Sie sind. Ich sage ganz bewusst Kreatur. Denn ein Mensch sind Sie in meinen Augen schon lange nicht mehr. Bei Ihnen sind Hopfen und Malz verloren. Sie sind ein durch und durch gestörtes Wesen. Gehen Sie zum Psychiater und lassen Sie sich behandeln.
11.02.18
16:00
Ute Fabel sagt:
@Dilaver Celik: Bestrahlen von Gebäuden mit Flaggenfarben ist ein harmloser politischer Aktionismus. Einen unabhängigen Staat für die Palästinenser zu fordern ist ein legitimes Anliegen. Ich würde nichts Negatives darin sehen, wenn eine palästinensische Flagge auf ein Synagoge projetziert würde. Einen unabhängigen katalonischen Staat zu fordern ist ebenfalls ein legitimes Anliegen. Ich würde nichts Negatives darin sehen, wenn eine katalonische Flagge auf die Sagrada-Familia-Kirche gestrahlt würde. Einen kurdischen Staat zu fordern ist ein genauso legitimes Anliegen. Was ist dagegen einzuwenden, wenn die kurdische Flagge auf eine Moschee gebeamt wird? Die meisten Kurden sind Muslime. Kritikwürdig ist, dass DITIB als Moscheebetreiber sich voll und ganz der konservativ-nationalistischen Erdogan-Politik verschreibt, anstatt sich aus der Politik herauszuhalten und sich um die religiösen Belange aller Muslime zu kümmern.
12.02.18
10:09