Myanmar

Zehntausende Rohingya auf der Flucht

Geschätzte zehntausende Rohingya befinden sich auf der Flucht aus Myanmar, aufgrund gewaltsamer Ausschreitungen. Die muslimische Minderheit wird ausgegrenzt und verfolgt.

30
08
2017
Rohingya © United to End Genocide
Rohingya © United to End Genocide

Die jüngste Gewalt in der Unruheregion Rakhine in Myanmar hat womöglich Zehntausende Menschen in die Flucht getrieben. Rund 18 000 muslimische Rohingya seien nach Schätzungen bereits über die Grenze nach Bangladesch gekommen, sagte eine Mitarbeitern der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka am Mittwoch. Tags zuvor hatte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) von 5200 Flüchtlingen gesprochen.

Die neuen Zahlen aus Bangladesch seien bislang nicht belegt, betonte ein IOM-Sprecher in Thailand. Die Ankömmlinge würden nicht formell registriert, es handele sich um Schätzungen verschiedener Hilfsorganisationen. Im Grenzgebiet sollen weitere Zehntausende Menschen nach Fluchtmöglichkeiten suchen. Bangladesch beherbergt nach eigenen Angaben bereits 400 000 Rohingya, die in den vergangenen Jahren über die Grenze kamen.

Die islamische Religionsgemeinschaft DITIB verurteilt die Ausschreitungen in Myanmar aufs Schärfste und solidarisiert sich mit den verfolgten Rohingya-Muslimen. „Wir fordern die Verantwortlichen dieser humanitären Tragödie auf, die Menschenrechte der Rohingya zu achten. Ebenso fordern wir die Verfolgung der Rohingya sofort zu beenden und die aus ihrer Verfolgung resultierenden Verbrechen gegen die Menschlichkeit unverzüglich zu stoppen. Wir appellieren zudem an die Weltgemeinschaft, die Herbeiführung der friedlichen Koexistenz und in dieser ethnisch polarisierten Region mit allen Kräften gemeinsam zu unterstützen sowie die politische Anerkennung und soziale Gleichstellung der Rohingya zu erwirken“, heißt es in einer Stellungnahme der Religionsgemeinschaft.

Die muslimische Minderheit wird im buddhistischen Myanmar verfolgt und ausgegrenzt. Rund eine Million der 52 Millionen Einwohner des Vielvölkerstaats sind Rohingya. Vergangene Woche überfielen militante Rohingyas Polizei- und Militärposten. Dabei und beim Gegenschlag der Sicherheitskräfte kamen nach Schätzungen rund 100 Menschen ums Leben, die meisten von ihnen Rohingyas. Myanmar erkennt die teils seit Generationen im Land lebenden Menschen nicht als Staatsbürger an. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Torben sagt:
Die muslimische Minderheit wird nicht ausgegrenzt und verfolgt, sondern hat sich einfach illegal dort breitgemacht. Dass das bei den Einheimischen nicht gut ankommt, ist doch normal. Vor allem, wenn man bedenkt, was Moslems den Buddhisten in der Vergangenheit angetan haben.
30.08.17
16:52
Manuel sagt:
Wieso gibt es keine Artikel über Christen und Juden, die in islamischen Ländern diskriminiert oder in manchen Fällen sogar verfolgt werden?????
30.08.17
18:44
Johannes Disch sagt:
@Torben Aha, die Muslime sind mal wieder an allem selbst schuld....
31.08.17
11:22
Jan sagt:
Die die solche Kommentare hier rein schreiben sind solche heuchler überall gibt es Gewalt aber wird ein Europäer verletzt wie in Frankreich zeigt die ganze Welt Mitgefühl ... da sterben täglich Kinder die eure sein könnten oder eure Geschwister sein könnten arme kleine unschuldige wehrlose Kinder die der brutalen Gewalt ausgeliefert sind unschuldige Seelen und so auch in syrien ... aber ihr Heuchler redet von muslime seien schuld wofür wegen ein paar verrückten die es auch im chistentum gibt alleine Hitler ihr Heuchler oder der Kranke Brelwig oder wie der hieß der 70 Menschen erschossen hat ... nein Mann darf keine Bevölkerung verantwortlich machen für ein paar verrückte dann hätte man bei uns anfangen müssen für hitler ... es ist Unmenschlich und die Welt schaut zu ... die Menschen werden nach Klassen eingestuft die nicht Muslime (sehr wichtig ganze Welt ist immer im aktuellen Stand und trauert oh Gott die wertvollen) die muslime ( ach haben sie verdient wegen den paar verrückten) ihr seit keine gestandenen Männer ihr seit Heuchler ein Ehrenmann würde den Wunsch haben den Kindern und Menschen dort zu helfen egal welche abstammung
01.09.17
0:09
Suleiman sagt:
Nicht zum ersten Mal stelle ich in Kommentarbereich von islamiq fest, dass insbesondere physische Gewalt an Muslimen marginalisiert oder sogar gerechtfertigt wird. Dabei sind es immer die gleichen menschenverachtenden Kommentatoren, die in diese Kerbe schlagen. Dass auch ein Genozid, Mord an Kindern, Vergewaltigungen, Folter, tausendfach allein in den letzten Tagen für antiislamische Hetze missbraucht wird, schockiert zutiefst und widert mich in einem unbeschreiblichen Maße an. So demaskieren sich die Hasser Schritt für Schritt und entblößen ihr wahres, böses Gesicht.
01.09.17
5:37
Torben sagt:
@Johannes Disch: In diesem Fall? Klar!
01.09.17
18:11
Johannes Disch sagt:
@Torben Dass sich die Rohingya in Birma illegal breitgemacht haben, ist falsch. Sie sollten sich schon ein wenig mit der Geschichte der Rohingyas und der Geschichte Birmas beschäftigen, und nicht alles auf die einfache Formel bringen: "Die Muslime sind selbst schuld." Die Rohingyas sind recht-und staatenlos, und die UN bezeichnet sie als die größte verfolgte Minderheit der Welt. Bereits seit 1948 führt Birma immer wieder Militäraktionen gegen die Rohingya durch. Und die militanten buddhistischen Mönche Myanmars widerlegen auch das Märchen vom angeblich ach so gewaltfreien und friedlichen Buddhismus.
02.09.17
17:33
Joachim sagt:
Das mit den rohinhya stimmt leider. Ich War vor 3 Jahren dort, in bangladesh an der grenze zu Burma oder wie auch immer das Land diese Woche heißt .schon damals sah man am Straßenrand die zelte der vertriebenen. Jetzt hat es sich Dramatisch zugespitzt. Und das arme bangladesh nimmt 400000 auf. Aber klar. , man könnte auch mal über verfolgte Christen reden. Ob im nahen Osten oder in dt. Flüchtlingsheimen. Oder über iraner, die dort schon heimlich Christen waren und hier übertreten. Aber es sich dann in ne sprachlos voller muslime nicht zu sagen trauen...
04.09.17
0:34
Manuel sagt:
@Suleiman: Wieso gibt es hier keine Artikel über die verfolgten und diskriminierten Juden und Christen in islamischen Ländern, erklären Sie mir das mal?
05.09.17
19:16