FREITAGSPREDIGTEN, 30.12.2016

Muslimisches Leben, Rückblick, Nafs-i Emmâre

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Islamic Arts - Freitagspredigt © facebook, bearbeitet IslamiQ

Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) thematisiert diese Woche das muslimische Leben im Westen. Dabei zitiert die IGMG eine Überlieferung des Propheten Muhammad (s), in der der Prophet die Eigenschaften eines Muslims darstellt. „Der Muslim ist derjenige, vor dessen Hand und Zunge alle Menschen sicher sind. Und der Gläubige ist derjenige, vor dem Leben und Besitz aller Menschen in Sicherheit sind.“

In der heutigen Zeit werde die Wahrnehmung des Islams von Tag zu Tag negativer, sodass Muslime ausgegrenzt werden. Deshalb müssen sich Muslime fragen, was sie falsch gemacht haben. Muslime seien dazu verpflichtet, überall, wo sie mit anderen in Kontakt treten, ein moralisches Vorbild zu sein. Ein solches Verhalten sei übrigens die beste Antwort auf Islamfeindlichkeit.

Muslime dürfen nicht vergessen, dass sie mit ihrem Handeln und ihren Worten den Islam vertreten. Sie haben es in der Hand, die Wahrnehmung bezüglich des Islams in der Gesellschaft zu verändern.

Rückblick auf das vergangene Jahr

In der Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) geht es um das zur Rechenschaft ziehen am Ende des Jahres. Jeder Muslim habe dich Aufgabe, sich selbst für das ‎vergangene Jahr zur Rechenschaft zu ‎ziehen und seine Zukunft im Hinblick seiner Gottesdienste und seines Verhaltens zu planen. Er müsse sich fragen, ob er seine Gottesdienste und den Koran in angemessener Weise durchgeführt und gelesen habe, das Verhalten des Propheten sich als Vorbild genommen habe und die barmherzige Botschaft des Islams in seinem eigene Leben umgesetzt habe.

Der Muslim solle den ‎Wert seines Lebens bewusst werden‏ ‏solange ‎noch Gelegenheit dazu sei. Mit seinem tugendhaften Charakter und seinen ‎Wohltaten müsse er versuchen, die Welt und sein ‎Jenseits zu errichten.‎

Nafs-i Emmâre

Die Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) thematisiert diese Woche die Nafs-i Emmâre. Die Nafs-i Emmâre, sei die Triebseele, die in ihrer Boshaftigkeit und in ihrem Egoismus derart aus den Fugen geraten, dass sie ständig danach dürstet, dass alle Menschen an sie gebunden und von ihr abhängig seien, dass alle und jeder sie zu lieben habe und sie selbst nichts und niemanden bedürfe.

Der Nefs und der Teufel seien jene zwei großen Feinde, die unentwegt und ständig darauf hinarbeiten den Menschen von dem Wohlwollen zu entfernen, um damit sein ewiges Leben im Jenseits zu ruinieren.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.