Freitagspredigten 14.02.2014

Verschwendung, Scheidung, Mode und Dialog

Unterschiedliche Themen werden diese Woche in den Freitagspredigten der islamischen Religionsgemeinschaften behandelt. Es geht um Verschwendung und Scheidung. Die Medien stellen eine Modedesignerin vor und geben Raum für das Thema interreligiöser Dialog.

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Weniger Verschwendung und ein bewusster Umgang mit Ressourcen sind heute ebenso wie die Ehe und Scheidung ein Thema in den Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften. Das Forum am Freitag stellt eine Modedesignerin vor, während bei Islam in Deutschland über den interreligiösen Dialog gesprochen wird.

Verschwendung von Ressourcen und Zeit

Zu einem bewussteren Umgang mit den endlichen Ressourcen auf der Welt ruft die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) in ihrer heutigen Freitagspredigt (Hutba) auf. Gläubige dürften weder verschwenderisch noch geizig sein, erklärt die Religionsgemeinschaft und benennt den Koranvers „Wenn sie ausgeben sind sie weder verschwenderisch noch geizig. Sie schlagen einen Weg in der Mitte ein.“ (Sure Furqan, Vers 67) als Beweis. Die goldene Mitte müsse der Weg der Muslime sein.

Der moderne Mensch habe sich abgekapselt und sei egoistisch geworden. „Mitleid, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft sind gewichen. Sie haben Platz gemacht einer unkontrollierten Verschwendungswut“, kritisiert die DITIB. Besonders sei man zu verschwenderisch, wenn es um die eigene Gesundheit oder die Freizeit gehe. „Wie viele Minuten am Tag verbrauchen wir dafür, um etwas für unsere Religion oder etwas Nützliches für die Welt zu tun?“, fragt die DITIB und erklärt abschließend, dass Verschwendung eine Sünde sei. Muslime sollten ihre Ressourcen und ihre Zeit sinnvoll nutzen.

Scheidung: Erlaubt und doch verhasst

Ein ganz anderes Thema behandelt die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) in ihrer heutigen Hutba. So betont die IGMG, dass Allah Mann und Frau erschuf, damit sie heiraten und eine Familie gründen. Muslime heirateten, um Werte und Tugenden wie Liebe, Zuneigung und Ehre zu bewahren und Nachkommen zu zeugen. „Solange diese Punkte beachtet werden, kann das Zuhause eine Quelle des Glücks werden. Eine harmonische Ehe und ein glückliches Zuhause werden zurecht mit dem Paradies auf Erden verglichen“, erklärt die IGMG.

Jedoch laufe das Eheleben nicht immer wie gewünscht. „Wenn es keine Liebe und Barmherzigkeit mehr zwischen den Ehepaaren gibt, können sie sich als letzten Ausweg scheiden lassen, um größere Zwietracht und Unheil zu vermeiden. Die Scheidung ist von Allah jedoch nicht erwünscht“, klärt die IGMG auf und verweist auf einen Ausspruch des Propheten Muhammad (s): „Von den erlaubten Dingen mag Allah die Scheidung am wenigsten.“ (Abû Dâwûd, Ibni Mâdscha)

Die Scheidung sollte laut IGMG der letzte Ausweg aus einer nicht mehr funktionierenden Ehe sein. Die Beteiligten müssten jedoch versuchen, die Liebe und Barmherzigkeit wiederzubeleben. „Familienmitglieder oder Freunde und Bekannte sollten eingreifen und versuchen, die Ehe zu retten“, so die IGMG abschließend.

Neslihan Kapucu – Mode, Style, Religiösität

Moderatorin Nazan Gökdemir trifft beim Forum am Freitag (ZDFInfo) auf die junge muslimische Modedesignerin Neslihan Kapucu. Mit ihr spricht sie über Modetrends, das Kopftuch und „Mipsterz“.

Interreligiöser Dialog: Von Polemik und Apologetik

Emina-Corbo Mesic trägt in der SWRInfo Sendung „Islam in Deutschland“ ihren Frust über Polemik im interreligiösen Dialog vor. Hörenswert.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland, gibt einen Überblick und notiert erwähnenswerte Berichte aus den Redaktionen der Medien zum Thema Freitag und Muslime.