München

Muslime beten wegen Platzmangels in Münchner Theater

Da in München keine Gebetsräume für das Verrichten des Freitagsgebets zur Verfügung stehen, weichen Muslime jede Woche auf alternative Gebetsmöglichkeiten aus. Dieses mal haben sie zum zweiten Mal in Folge im Münchener Theater gebetet.

03
06
2017
München Marienplatz ©flickr / CC 2.0 by zen-foto, bearbeitet islamiQ

Als Reaktion auf fehlende Gebetsräume in der Münchner Innenstadt haben Muslime ihr Freitagsgebet zum zweiten Mal in Folge in den Münchner Kammerspielen verrichtet. Eine Gruppe von etwa 40 Gläubigen fand sich Freitagmittag in einem Saal des Theaters ein, teilte eine Sprecherin der Kammerspiele mit. Gemeinsam mit einer Initiative junger Muslime und dem Stadtrat Marian Offman (CSU) hatte sich Erkan Inan vom Münchner Migrationsbeirat auf die Suche nach Gebetsräumen für den Fastenmonat Ramadan vom 26. Mai bis zum 24. Juni gemacht. Bisher hätten sie keine dauerhafte Bleibe gefunden.

Schon in der Woche zuvor war eine Gruppe von rund 40 Muslimen auf einen Saal der Kammerspiele ausgewichen. Das sei aus der Not entstanden und keine Dauerlösung, sagte Inan. Dass es in der Münchner Innenstadt keine Gebetsräume für Muslime gebe, sei ein grundsätzliches Problem.

Der Muslimrat München hatte in Vergangenheit schon eine Pressemitteilung zu der Moschee-Schließung in München veröffentlicht. Da die Münchener Moscheen zu den Freitagsgebeten überfüllt seien, wurden die Gebetsräume der Moscheen nach und nach geschlossen, da parallel aber die Anzahl der Muslime in München steige, seien Probleme vorprogrammiert. „Auf Dauer wird sich diese Tatsache negativ auf die muslimische Gemeinschaft in München auswirken“, so der Muslimrat München. 

In der vergangenen Zeit mussten nach Angaben des Münchner Forums für Islam (MFI) auch die letzten Moscheen in der Münchner Innenstadt schließen. Sie seien völlig überfüllt gewesen und konnten deswegen die Sicherheitsregeln nicht mehr erfüllen, sagte Imam Benjamin Idriz, Vorsitzender des Münchner Forums für Islam (MFI). Auch der Imam des Münchener Forums für Islam (MFI), Benjamin Idriz, sprach sein Unmut mehrmals über die aktuelle Situation in München aus. Seine Gemeinde musste vor kurzem das Freitagsgebet einstellen. „Die Leute rufen mich an und fragen, wo sie in der Innenstadt beten können“, sagte er. „Ich habe leider keine Antwort.“ (dpa, iQ)

 

Leserkommentare

Bina Khan sagt:
Wegen Überfüllung geschlossen! Ist sowas jemals in einem anderen Gotteshaus (Kirche, Synagoge oder Tempel) vorgekommen? ... Darüber sollten wir mal nachdenken!...
04.06.17
15:48
Enail sagt:
Und man sollte mal auch darüber nachdenken, was da gepredigt wird, wenn immer Menschen durch Anschläge zu Tode kommen. Habe heute einen Artikel gelesen, warum gerade im Ramadan viele Anschläge stattfinden. Dschihadisten versprechen Tätern "große Belohnung" im Paradies Rukmini Callimachi, Al-Kaida- und IS-Expertin der „New York Times“, veröffentlichte auf Twitter Ausschnitte aus internen Kommunikationskanälen der Islamisten. Dort werde explizit mit Propagandabildern zu Anschlägen mit Lkws und Waffen aufgefordert, um „vom Ramadan zu profitieren“. Im Paradies winke den Dschihadisten gerade jetzt eine große Belohnung. Islamische Extremisten gehen aufgrund der Überlieferungen aus dem Leben des Propheten davon aus, dass ein Märtyrertod im Ramadan den Kämpfern die höchsten und besten Plätze im Paradies beschert. Vielleicht wäre es mal wichtig, den Gläubigen in den Moscheen mitzuteilen, dass man nicht alles glauben und ausführen muss, was im Koran steht.
05.06.17
1:14
Enail sagt:
Und noch ein Gedanke ist mir gekommen. Kann es sein, dass der Großteil der Flüchtlinge Muslime sind, die unbedingt nach Deutschland wollen, obwohl es auch viele islamische Länder gibt, darunter auch reiche, wie Katar, Saudi Arabien, die Arabischen Emirate oder Kuwait. Aber die wollen ihre Glaubensbrüder nicht aufnehmen. Eine kostenlose Versorgung gibt es da auch nicht. Dieser Woche habe ich bei Report eine Sendung über Flüchtlinge in Griechenland gesehen. Wieder die meisten Muslime und alle wollen sie laut Befragung ausnahmslos nach Deutschland.
05.06.17
1:18