Wissenschaft

„European Islamophobia Report“ zum zweiten Mal erschienen

Der zweite „European Islamophobia Report“ wurde kürzlich veröffentlicht. Darin wird die Lage und Entwicklung von Islamfeindlichkeit in Europa dargestellt.

23
03
2017
Wird Europa islamischer? © Chad Miller auf flickr (CC 2.0)

Der „European Islamophobia Report“ für das Jahr 2016 wurde veröffentlicht. Herausgegeben wird der Report von den Rassismus Forschern Enes Bayrakli und Farid Hafez. Das erste Mal erschien der Bericht für das Jahr 2015. Neben allgemeinen Ergebnissen zur Lage und Entwicklung von Islamophobie in Europa, enthält der Report 27 Länderberichte, die von verschiedenen Wissenschaftlern zusammengetragen und verfasst wurden.

Seit der Veröffentlichung des ersten „European Islamophobia Report“ sei im Wesentlichen keine Verbesserung zu verzeichnen. Stattdessen ließe sich sogar ein Anstieg von Islamophobie in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, wie beispielsweise dem Bildungssystem, dem Arbeitsmarkt, in den Medien, der Politik oder sogar dem Rechtssystem beobachten. Rassismus, Hass und Diskriminierung gehörten inzwischen zur alltäglichen politischen und gesellschaftlichen Realität von Muslimen in Europa, heißt es in dem Bericht.

Dieser Trend wirke sich in zunehmendem Maße auch auf die Demokratien in Europa aus. Dies zeige sich insbesondere an dem Aufstieg und den wahlpolitischen Erfolgen von rechtspopulistischen bis hin zu rechtsextremistischen Parteien in einer Vielzahl von europäischen Ländern

Der erhöhte Flüchtlingszustrom in Europa, primär aus muslimisch geprägten Ländern, löse bei vielen Europäern Umfragen zur Folge die Sorge aus, dass die europäische Bevölkerung in ein paar Jahren mehrheitlich muslimisch sein werde. Diese Ängste werden von einigen Politikern gezielt genutzt, um Islamophobie zu schüren. Die Forderung von einigen populistischen Politikern, die Einwanderung von muslimischen Flüchtlingen nicht mehr zuzulassen, wird in acht europäischen Ländern, von der Mehrheit der Bevölkerung befürwortet. Konkret unterstützten 71% der Befragten in Polen, 65% in Österreich, 53% in Deutschland, 51% in Italien, 47% in Großbritannien und 41% in Spanien diese Meinung. An diesem Beispiel wird das Ausmaß islamophober Einstellungen in dem Report illustriert.

Für die Bekämpfung von Islamophobie sei insbesondere die Erkenntnis darüber, dass es sich hierbei um strukturellen und institutionellen Rassismus handele, notwendig. Europäische Organisationen, wie die OSCE sollten sich diesem Problem annehmen und Diskriminierung, Hass und Hetzte gegenüber Muslimen kontrollieren, erfassen und schließlich bekämpfen, fordern die Herausgeber des Berichts. Um zuverlässige Daten zur Islamophobie in Europa erheben zu können, müsse eine seperate Erfassung islamfeindlicher Straftaten auf europäischer Ebene erfolgen.

Leserkommentare

Manuel sagt:
Islamkritik ein Teil der Meinungsfreiheit, wenn die Moslems hier unter uns leben wollen, dann haben Sie auch dies zu akzeptieren und zu tolerieren. Nicht jeder findet die mittelalterlichen islamischen Dogmen so unglaublich toll.
23.03.17
21:04
grege sagt:
Komisch, über Islamfeindlichkeit wird auf dieser Seite am laufenden Band berichtet. Über den schrecklichen Terroranschlag durch einen islamischen Terrroristen wurde bisher auf dieser Seite kein Sterbenswörtchen verloren.
24.03.17
21:45
Timo sagt:
Untersucht auch jemand die Europafeindlichkeit der türkischen Moslems, die gon Erdoğan und seiner AKP noch angeheizt wird? Immerhin hat Erdoğan die Europäer an Leib und Leben bedroht, wenn sue nicht kuschen. Mir ist kein europäischer Regierungspolitiker bekannt, der Muslime in ähnlicher Weise bedroht hätte.
25.03.17
10:41
Holger Berger sagt:
Bitte, bitte veröffentlichen Sie unbedingt auch einen detaillierten und aufklärerischen "EUROPEAN ISLAM-TERROR REPORT".
27.03.17
2:52