
Erst geht es um einen Sitzplatz, dann wird eine Frau mit Kopftuch geschlagen und rassistisch beleidigt. Eine Münchnerin geht dazwischen.

Im ersten Halbjahr des aktuellen Jahres wurden in Deutschland 376 islamfeindliche Straftaten registriert – darunter knapp die Hälfte im Internet. Mehr als 300 Angriffe werden dem rechten Spektrum zugeordnet.

Am Amberger Bahnhof wurde eine 13-jährige Muslimin am Freitag Opfer eines mutmaßlich islamfeindlichen Angriffs. Ein Unbekannter versuchte, ihr das Kopftuch vom Kopf zu ziehen und beschimpfte sie.

Der aktuelle Jahresbericht der Stellen „Entknoten“, Antidiskriminierungsberatung Anhalt, OFEK und der Antidiskriminierungsstelle Sachsen-Anhalt zeigt: 2024 wurden 269 Diskriminierungsfälle gemeldet – viele davon richteten sich gegen Muslime.

Israels Genozid in Gaza nach dem 7. Oktober hat nicht nur tausende Zivilisten das Leben gekostet – auch in Deutschland nehmen antimuslimische Übergriffe drastisch zu.

Diskriminierungen, Beleidigungen, struktureller Ausschluss: In Berlin wurden 2024 deutlich mehr antimuslimische Übergriffe gemeldet als im Vorjahr. Besonders betroffen sind Frauen.

In Ingolstadt haben Unbekannte mehrere muslimfeindliche Schmierereien an Gebäuden hinterlassen – die Kriminalpolizei ermittelt wegen des „politischen Hintergrunds“.

Mehr als ein Drittel der Schweizer haben negative Vorurteile gegenüber Muslimen. Eine neue Studie zeigt, wie tief diese Einstellungen in Gesellschaft, Politik und Medien verwurzelt sind.

Nach langer Vorbereitungszeit nimmt im Jahr 2025 in NRW die Meldestelle gegen antimuslimischen Rassismus ihre Arbeit auf. Ziel ist es, Diskriminierung sichtbar zu machen.

Im Jahr 2024 blieb islamfeindliche Gewalt ein drängendes Problem, begleitet von wachsender Brutalität der Angriffe. Der andauernde Gaza-Krieg trug maßgeblich zur Zuspitzung bei. In unserem Jahresrückblick haben wir die Angriffe zusammengefasst.