Nordrhein-Westfalen

Starker Anstieg rechtsextremer Taten an Schulen und Unis

Die Zahl rechtsextremer Taten an Schulen und Hochschulen in NRW ist deutlich gestiegen. Was das Schulministerium und die SPD dazu sagen.

17
09
2025
Rechtsextremismus, Feindeslisten, Neonazi, Verfassungsschutz
Symbolbild: Rechtextremismus © by Matthias Liffers auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

An Schulen und Hochschulen in NRW hat es im vergangenen Jahr einen starken Anstieg an rechtsextremen Taten gegeben. Wie das Schulministerium mit Bezug auf die Kriminalstatistik ausführt, waren es im vergangenen Jahr 452 Vorfälle – 2023 noch 277.

Die Zahlen stammen aus der noch nicht veröffentlichten Antwort des Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag. Das Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor. Die SPD wollte eigentlich die Zahl der rechtsextremen Taten nur an Schulen wissen, die Statistik wird aber gemeinsam für alle Bildungseinrichtungen geführt.

In der Antwort des Schulministeriums heißt es ergänzend zu der Kriminalstatistik der Polizei: “Darüber hinaus verzeichnet auch die Recherche- und Informationsstelle Nordrhein-Westfalen (RIAS NRW) für das Jahr 2024 vermehrt antisemitische Vorfälle an Schulen, die einen rechtsextremen Hintergrund aufweisen.”

Feller: Extremismus hat keinen Platz an Schulen

Schulministerin Dorothee Feller (CDU) betont in dem Papier: “Rechtsextremismus und andere Formen des Extremismus haben keinen Platz an den Schulen. Diese sind Orte, an denen sich alle am Schulleben Beteiligte sicher und gut aufgehoben fühlen müssen.” Klar sei aber auch: “Rechtsextremismus ist nicht nur ein schulisches, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem, dem gemeinsam entgegengetreten werden muss.”

Die schulpolitische Sprecherin der SPD im Landtag, Dilek Engin, sagte der dpa: “Lehrkräfte brauchen schlicht und ergreifend mehr Zeit, sich mit den Jugendlichen zu beschäftigten, sie für politische Bildung zu sensibilisieren und ihnen die Dimensionen und Konsequenzen ihres Verhaltens aufzuzeigen. Es geht dabei ein Stück weit auch immer noch um Herzensbildung, und die kommt im schulischen Alltagsstress heutzutage einfach zu kurz.”

Leserkommentare

Timotheus sagt:
Wie viele antisemitische Vorfälle, die einem islamextremen Hintergrund aufweisen, gab es an Schulen? Hat darauf das Schulministerium auch eine Antwort parat? Die Schulministerin Dorothee Feller hätte besser formulieren sollen: "Rechtsextremismus und Islamextremismus haben keinen Platz an den Schulen." Warum hat die SPD-Fraktion nicht gleichzeitig auch nach der Zahl der islamextremen Taten an allen Bildungseinrichtungen gefragt? Hat sie das vielleicht vergessen? Islamisch motivierte Taten extremistischer Art an Schulen und Unis - nicht nur in NRW - stören die öffentliche Ordnung und eine friedliche Gesellschaftsentwicklung. Daher ist der Staat igefordert, die entsprechenden Gefahren mit aller Entschiedenheit abzuwenden.
17.09.25
23:46