Die spanische Kleinstadt Jumilla untersagt muslimische Feste in städtischen Sporthallen. Die Regierung sieht darin Diskriminierung und fordert die Aufhebung des Verbots.

Die konservative Stadtverwaltung von Jumilla in der Region Murcia hat vergangene Woche beschlossen, die Nutzung öffentlicher Sportanlagen für „fremde kulturelle, soziale oder religiöse Aktivitäten“ zu untersagen. Betroffen ist vor allem die muslimische Gemeinde, die die Hallen seit Jahren für das Ramadanfest (Eid al-Fitr) und das Opferfest (Eid al-Adha) nutzt.
Der Antrag war von der rechtsextremen Vox-Partei eingebracht und von der Volkspartei (PP), der Bürgermeister Seve González angehört, abgeändert und verabschiedet worden.
Die spanische Regierung kritisierte das Verbot scharf und sprach von einem Angriff auf die Religionsfreiheit. Migrationsministerin Elma Saiz nannte den Beschluss „beschämend“ und forderte eine Entschuldigung. Der Minister für Territorialpolitik, Ángel Victor Torres, erklärte, Madrid habe Jumilla angewiesen, die Maßnahme zurückzunehmen. „Es darf keine halben Sachen geben, wenn es um Intoleranz geht“, sagte er. „Religionsfreiheit ist ein verfassungsmäßiges Recht.“
Die Stadtführung verteidigte den Beschluss mit dem Hinweis, keine Gruppe werde gezielt ausgeschlossen. Vox feierte die Regelung als Schutz der „christlichen Wurzeln“ Spaniens. Parteichef Santiago Abascal sagte: „Spanien ist nicht Al Andalus.“
Muslimische Organisationen bezeichneten die Entscheidung als „institutionalisierte Islamophobie“. Auch der UN-Sonderbeauftragte Miguel Moratinos zeigte sich besorgt über die Zunahme islamfeindlicher Rhetorik in Teilen Spaniens.