Rechtsextremismus

Bundeswehr zählt 280 rechtsextremistische Vorfälle

Hitlergrüße, rassistische Parolen, antisemitische Sprüche – bei der Bundeswehr wurden im vergangenen Jahr deutlich mehr rechtsextremistische Vorfälle als im Vorjahr registriert.

26
08
2025
Bundeswehr
Symbolbild: Bundeswehr © Shutterstock, bearbeitet by iQ.

Die Bundeswehr hat im vergangenen Jahr 90 Soldaten wegen rechtsextremistischer Vorfälle entlassen und bei weiteren sechs ein entsprechendes Verfahren eingeleitet, beantragt oder ein Verbot zur Ausübung des Dienstes ausgesprochen. Das geht aus einer Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor. Der WDR hatte zuerst darüber berichtet.

Insgesamt wurden demnach im vergangenen Jahr 280 rechtsextremistische Vorfälle in der Bundeswehr gemeldet, deutlich mehr als im Jahr davor (205). Wie aus Einzelfallauflistungen des Ministeriums für beide Jahre hervorgeht, wurden Soldaten unter anderem für das Zeigen des Hitlergrußes, das „Singen rassistischer Parolen“ oder antisemitische und „nationalsozialistische Äußerungen“ entlassen. 2023 mussten der Antwort zufolge 72 Soldaten wegen rechtsextremistischer Vorfälle die Bundeswehr verlassen.

Die Linken-Abgeordnete Zada Salihovic nannte die gestiegenen Zahlen alarmierend. Das Ministerium schrieb in seiner Antwort, es handele sich gemessen an der Gesamtzahl der Beschäftigten bei der Bundeswehr nur um ganz wenige Fälle. Jeder Fall von Extremismus sei aber einer zu viel und dürfe nicht toleriert werden. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Timotheus sagt:
Hat die Bundeswehr auch schon islamextremistische Vorfälle gezählt und registriert? Zumal man ja dem Thema Islamextremismus gar nicht mehr entkommen kann. Gerade Linken-Abgeordnete haben bei diesem Thema zudem einen echt großen Nachholbedarf. Die Bundeswehr musste auch schon Entlassungen wegen Islamismus vornehmen, da extremistisch geprägte Islamisten in der Truppe identifiziert werden konnten. Das gefährliche islamistisch-terroristische Personenpotenzial umfasst lt. Regierungsangaben mehrere tausend Personen.
27.08.25
23:24