Völkermord in Gaza

Muslime fordern Ende der humanitären Katastrophe in Gaza

Die dramatische Lage im Gazastreifen rufen Muslime zu einem Schulterschluss der Religionsgemeinschaften auf. Es gehe um eine ethische Pflicht – und um die Wahrung der Menschenwürde.

24
07
2025
Gaza
© shutterstock / Anadolu Ajans, bearbeitet by iQ.

Vor dem Hintergrund der humanitären Katastrophe im Gazastreifen fordern islamische Religionsgemeinschaften in Deutschland ein entschiedeneres Engagement der Religionsgemeinschaften. Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) und der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) appellierten am Mittwoch an Politik, Zivilgesellschaft und insbesondere an Vertreter anderer Religionen, sich für ein Ende des Leids in Gaza einzusetzen.

„In Gaza erlebt die Menschheit eine der schlimmsten menschengemachten humanitären Krisen der Gegenwart“, erklärte die IGMG. Der Hunger werde gezielt als Waffe eingesetzt, in einem Krieg, „der sich schon längst zu einem Genozid entwickelt hat“. Hunderte von Menschen würden „vor den Augen der Weltöffentlichkeit“ verhungern – obwohl Lebensmittel vorhanden seien. Die Organisation sprach von einer „Schande der Menschheit“ und rief zu einem „menschenwürdigen Umgang“ mit den Betroffenen auf.

„Schlimmste Tragödie unserer Zeit“

Der Vorsitzende des ZMD, Abdassamad El Yazidi, unterstrich ebenfalls die Dringlichkeit humanitärer Hilfe und warb für eine interreligiöse Initiative in Deutschland. Der Hungertod in Gaza sei eine der „schlimmsten humanitären Tragödien unserer Zeit“, so El Yazidi. Laut palästinensischer Gesundheitsbehörde seien seit Beginn des Krieges am 7. Oktober 2023 rund 59.000 Menschen ums Leben gekommen. Auch das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen warne vor einer dramatischen Versorgungslage.

El Yazidi wandte sich ausdrücklich an die katholische Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in Deutschland sowie den Zentralrat der Juden. „Es ist unsere ethische und religiöse Pflicht, uns über alle konfessionellen Grenzen hinweg für das Leben und die Menschenwürde einzusetzen“, sagte er.

Beide Organisationen betonten, dass ihr Appell nicht allein politischer Natur sei, sondern Ausdruck einer spirituellen Verantwortung. Ihr Beistand gelte allen Kräften, die sich ernsthaft für ein Ende des Leidens in Gaza engagierten.

Leserkommentare

grege sagt:
Die arabischen Staaten fordern ein Ende der Hamasherrschaft, ein Schritt der in die richtige Richtung geht. Auch das sollten die besagten Muslime fordern.
31.07.25
8:47