Die Freitagspredigt der Muslime behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.
In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um die Botschaft von Îsâ (a). Der Koran beschreibe Îsâ (a) als geehrt im Diesseits und Jenseits und als nahestehend zu Allah. Seine außergewöhnliche Geburt ohne Vater werde hervorgehoben. Îsâs (a) Botschaft richte sich an die gesamte Menschheit und lade zum Glauben an den einen Gott (Tawhîd) sowie zu Gerechtigkeit ein.
Er habe die Menschen dazu aufgerufen, Allah allein zu dienen, Unrecht zu meiden und Gottes Gebote einzuhalten. Der Koran berichte, dass Îsâ (a) die Tora bestätigt und einige Verbote gelockert habe. Seine Lehren würden betonen, dass Gerechtigkeit ein göttliches Gebot sei und die wahre Heimat des Menschen im Jenseits liege. Er habe Bescheidenheit als höchste Form der Ibâda gelehrt. Seine Botschaft bleibe zeitlos und könne Frieden sowie Nähe zu Allah schenken.
Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) behandelt die Aufrichtigkeit. Aufrichtigkeit bedeute, Handlungen ohne Vortäuschung oder Verstellung auszuführen, mit innerer und äußerer Übereinstimmung. Fehle diese, entstünden Heuchelei und Doppelgesichtigkeit.
Aufrichtigkeit gegenüber Allah erfordere, Gottesdienste ausschließlich Ihm zu widmen. Nur Handlungen aus reinem Herzen und um Allahs Willen würden akzeptiert. Auch Bittgebete und Vergebungsbitten seien nur dann wertvoll, wenn sie aufrichtig seien. Aufrichtigkeit gegenüber dem Koran umfasse, ihn zu lesen, seine Botschaften zu verinnerlichen und als Lebenswegweiser zu nutzen. Aufrichtige Diener würden durch ihre Ernsthaftigkeit vom Jenseitsleid bewahrt und seien vor satanischen Irreführungen geschützt.
Gegenüber dem Propheten zeige sich Aufrichtigkeit in der Akzeptanz seiner Botschaften und Nachfolge seines Beispiels. Sie bedeute gegenüber der Obrigkeit gesetzestreues Verhalten und gegenüber den Menschen, Gutes zu tun, ohne zu diskriminieren.
In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird der Nafs und Teufel thematisiert. Diese seien zwei geistige Feinde, deren Gefährlichkeit man sich bewusst machen und sich vor ihnen hüten muss. Die größte Weisheit bei der Erschaffung dieser Feinde bestehe darin, dass die Menschen mit ihnen auf die Probe gestellt werden. Die ewige Errettung hänge davon ab, dass man die Nafs erkennt und sich von ihren Tricks und Fallen befreit. Der Iman und das ewige Leben seien wertvoller als das Eigentum und das irdische Leben. Daher solle man gegen geistigen Feinde ebenso Maßnahmen ergreifen wie gegen Feinde von materiellen Dingen. Unwissenheit und Unachtsamkeit seien Feinde, die nicht als Freunde betrachtet werden sollten.
Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.