München

München will Straße zum Ramadan beleuchten

Nach Frankfurt will auch die Stadt München städtische Fassaden zum Ramadan beleuchten – ein Schritt, der interreligiöses Miteinander fördern soll. Doch die Initiative trifft nicht überall auf Zustimmung.

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2024
Symbolbild: Ramadan-Beleuchtung in London © shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Ramadan-Beleuchtung in London © shutterstock, bearbeitet by iQ

Inspiriert von Frankfurt, das im März mit „Happy Ramadan“-Schriftzügen in der Fußgängerzone für Schlagzeilen sorgte, plant nun auch München eine ähnliche Initiative. Der Verwaltungs- und Personalausschuss des Stadtrats beschloss am Mittwoch mit einer Mehrheit aus Grünen/Rosa Liste, SPD/Volt und Linken, muslimisches Leben sichtbarer zu machen und ein Zeichen für interreligiöses Miteinander zu setzen.

Die geplante Beleuchtung städtischer Fassaden an muslimischen Feiertagen stößt jedoch auf Widerstand von CSU und Bayernpartei. Leo Agerer (CSU) argumentierte, dass dadurch auch andere Religionsgemeinschaften ähnliche Forderungen stellen könnten. Zudem verwies er auf statistische Unterschiede bei Diskriminierungsfällen, was SPD-Stadtrat Marian Offman entschieden zurückwies: „Ich hätte mir gewünscht, dass der Stadtrat geschlossen hinter den muslimischen Münchnern steht.“

Neben der Fassadenbeleuchtung beschloss der Ausschuss auch, das Handeln der Stadt künftig an der Definition von antimuslimischem Rassismus des Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit (UEM) der Bundesregierung auszurichten. Diese beschreibt antimuslimischen Rassismus als Zuschreibung „rückständiger und bedrohlicher Eigenschaften“, die bis hin zu Gewalt reichen kann. Miriam Heigl, Leiterin der Fachstelle für Demokratie, betonte die Bedeutung dieser Definition, die unter Beteiligung Betroffener entwickelt wurde.

Obwohl es bei der Beleuchtungsfrage Differenzen gibt, stellt der Beschluss einen wichtigen Schritt dar, um Diskriminierung aktiv zu bekämpfen. Wie und wann die Ramadan-Lichter umgesetzt werden, bleibt jedoch offen.

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Islamische Ramadan-Strassenbeleuchtungen in deutschen Städten nehmen offenbar zu und werden zudem behördlich begrüßt und abgesegnet. Was kommt als nächstes auf die deutsche Gesellschaft zu? Will sich dabei der Polit-Islam integrieren oder soll eher die Gesellschaft in das islamische Machtsystem immer mehr integriert werden? Ich plädiere für Strassenbeleuchtungen aller Art: CSD-Laternen in bunten, queeren Farben, Lichterfeste vor Kitas zu Ehren christlicher Heiliger, das Hindu-Lichterfest Dilawi mit Holi-Farbenfest, das Vesakh-Fest im Buddhismus mit Strassenprozession, das jüdische Chanukka-Lichterfest mit Lichtwunder zur Freude aller und vieles andere mehr.
12.12.24
22:01
Meister des Sarkasmus, der Wahrheit verpflichtet sagt:
Oh, was für eine brillante Idee! Warum sich mit der bloßen, harmlosen Ramadan-Beleuchtung begnügen, wenn wir doch so viele festliche Gelegenheiten haben, die deutsche Straßen in ein wahres Lichtermeer zu tauchen? Ich meine, was wäre Deutschland ohne eine wahre „Lichter- und Feierstimmung“, die alle Religionen und Kulturen gleichermaßen repräsentiert – natürlich, völlig ohne Hintergedanken, das ist ja wohl klar! Die Vorstellung, dass die Straßenbeleuchtung tatsächlich ein „Einfallstor“ für den „Polit-Islam“ ist, ist natürlich vollkommen logisch. Ich meine, was könnte gefährlicher sein, als dass wir durch ein bisschen festliche Beleuchtung die Atmosphäre eines religiösen Festes feiern? Da muss man ja gleich die ganze Gesellschaft warnen, dass wir uns in einem inoffiziellen „islamischen Machtsystem“ wiederfinden könnten – was für ein gruseliges Szenario! Vielleicht sollten wir auch gleich sämtliche Straßenlaternen abschaffen, bevor der „Polit-Islam“ wirklich die Oberhand gewinnt. Aber warum stoppen? Wenn wir schon bei der Ramadan-Beleuchtung sind, wie wäre es mit den alljährlichen CSD-Laternen in Regenbogenfarben, die zu einer „queeren Übernahme“ führen könnten? Oder die alljährlichen christlichen Feste, die uns ohne Zweifel in eine „katholische Diktatur“ führen? Vielleicht sollten wir auch gleich den Buddhismus, Hinduismus und Judentum mit in den Lichter-Mix aufnehmen – man weiß ja nie, welche „subversiven“ Agenden all diese Religionen heimlich verfolgen, während wir uns an bunten Lichtern erfreuen. Und warum sich mit kleinen Lichterfesten begnügen, wenn wir doch das ganze Land in ein unaufhörliches Fest verwandeln können? Denn ganz ehrlich, wer will schon eine Gesellschaft, in der jeder seine eigene Kultur und Religion mit Respekt feiern darf, ohne gleich einen Staatsstreich zu riskieren? Viel besser, wir halten uns an die alte Tradition – die pure Langeweile der einheitlichen Straßenbeleuchtung, die niemandem gefällt und niemandem wehtut. Kurzum: Es ist natürlich völlig klar, dass das bloße Feiern und Sichtbarmachen von Traditionen eine ernsthafte Gefahr für die Gesellschaft darstellt. Denn was könnte schlimmer sein, als eine bunte, kulturell diverse Gesellschaft, die sich gegenseitig respektiert und feiert? Das geht natürlich gar nicht – lasst uns also lieber aufpassen, dass wir nicht zu viele Lichter in der Stadt haben, sonst verlieren wir irgendwann den Überblick über die ganze „Machtübernahme“.
16.12.24
17:33