Nach Frankfurt will auch die Stadt München städtische Fassaden zum Ramadan beleuchten – ein Schritt, der interreligiöses Miteinander fördern soll. Doch die Initiative trifft nicht überall auf Zustimmung.
Inspiriert von Frankfurt, das im März mit „Happy Ramadan“-Schriftzügen in der Fußgängerzone für Schlagzeilen sorgte, plant nun auch München eine ähnliche Initiative. Der Verwaltungs- und Personalausschuss des Stadtrats beschloss am Mittwoch mit einer Mehrheit aus Grünen/Rosa Liste, SPD/Volt und Linken, muslimisches Leben sichtbarer zu machen und ein Zeichen für interreligiöses Miteinander zu setzen.
Die geplante Beleuchtung städtischer Fassaden an muslimischen Feiertagen stößt jedoch auf Widerstand von CSU und Bayernpartei. Leo Agerer (CSU) argumentierte, dass dadurch auch andere Religionsgemeinschaften ähnliche Forderungen stellen könnten. Zudem verwies er auf statistische Unterschiede bei Diskriminierungsfällen, was SPD-Stadtrat Marian Offman entschieden zurückwies: „Ich hätte mir gewünscht, dass der Stadtrat geschlossen hinter den muslimischen Münchnern steht.“
Neben der Fassadenbeleuchtung beschloss der Ausschuss auch, das Handeln der Stadt künftig an der Definition von antimuslimischem Rassismus des Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit (UEM) der Bundesregierung auszurichten. Diese beschreibt antimuslimischen Rassismus als Zuschreibung „rückständiger und bedrohlicher Eigenschaften“, die bis hin zu Gewalt reichen kann. Miriam Heigl, Leiterin der Fachstelle für Demokratie, betonte die Bedeutung dieser Definition, die unter Beteiligung Betroffener entwickelt wurde.
Obwohl es bei der Beleuchtungsfrage Differenzen gibt, stellt der Beschluss einen wichtigen Schritt dar, um Diskriminierung aktiv zu bekämpfen. Wie und wann die Ramadan-Lichter umgesetzt werden, bleibt jedoch offen.