









„Aufs Schärfste“ verurteilt Hamburgs Erzbischof Heße nicht nur antisemitschen, sondern auch antimuslimischen Rassismus. Anlass ist der Fastenmonat Ramadan, der an diesem Montag begonnen hat.
Zu Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan hat der Hamburger katholische Erzbischof Stefan Heße antimuslimischen Rassismus beklagt. Seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober und brutalen Angriffe der israelischen Armee auf den Gazastreifen hätten nicht nur antisemitische Vorfälle, sondern auch der antimuslimische Rassismus in Deutschland drastisch zugenommen, erklärte Heße in einer am Montag veröffentlichten Grußbotschaft zum Ramadan. „Sowohl das eine wie das andere verurteilen wir aufs Schärfste.“
Heße ruft die Religionsgemeinschaften auf, sich für ein respektvolles Miteinander und Frieden einsetzen. „Mir scheint es in dieser Zeit umso wichtiger, dass wir nicht allein an unserer Religion Freude haben, sondern dafür Sorge tragen, dass diese nicht dazu genutzt wird, Menschen gegeneinander aufzustacheln, sondern zusammenzuführen.“
Altbundespräsident Christian Wulff wünscht sich mehr Toleranz in der Bevölkerung im Umgang mit Muslimen. Aufeinander zuzugehen sei ein wichtiges Signal in einer Zeit, in der viele Muslime in Deutschland lebten, sagte Wulff dem Nachrichtensender Welt TV (Montag) . Er kritisierte die bundesweite Diskussion über den in der Frankfurter Innenstadt und in Köln installierten Ramadan-Schmuck.
„Wenn Städte bestimmte Signale geben an ihre christlichen, an ihre jüdischen Gemeinden, an ihre muslimischen Gemeinden, dann sollte man das vor Ort auch entscheiden“, sagte Wulff. Statt darüber bundesweit zu debattieren, sollte man sich den wirklich wichtigen Themen zuwenden.
Die Kritik an der Beleuchtung komme vor allem von Menschen, die grundsätzlich gegen Religionen seien. „Wenn ich so religionsfeindlich bin wie manche, dann muss ich mich auch nicht wundern, dass das Christentum zurückgedrängt wird“, so Wulff. Wenn Weihachten überall in Deutschland gefeiert werden solle, „kann man auch zulassen, dass auch derer gedacht wird, die jetzt den Ramadan feiern“. (KNA/iQ)