Universität Duisburg-Essen

Muslimische Studenten kritisieren das Schweigen der Universität

Vergangene Woche wurde der Campus der Universität Duisburg-Essen mit islamfeindlichen Graffitis beschmiert. Nun äußern sich die muslimischen Studenten.

03
11
2023
Vandalismus an der Universität Duisburg-Essen © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Am Wochenende haben Unbekannte zwei Stellen im Campus der Universität Duisburg-Essen mit islamfeindlichen Schriftzügen beschmiert. An einer eine Mauer und einem Baustellenschild war den Schriftzug „Scheiß Islam“ zu sehen. IslamiQ berichtete als erstes. Der Vorfall war weder der Polizei noch der Universitätsleitung bekannt.

Auf eine Anfrage von IslamiQ antwortete die Universität am Donnerstag, dass „die Universität umgehend auf diese Hinweise reagieren, Anzeige erstatten und die Schriftzüge entfernen lassen“ werde. Eine erneute Anfrage an die Polizei, ob der Vorfall nun angezeigt wurde, blieb zunächst unbeantwortet.

Eine öffentliche Stellungnahme fehlt weiterhin

In einer aktuellen Mitteilung, kritisieren die islamischen Studierendenvereine in Duisburg und Essen, das Schweigen der Universität. „Mit großem Entsetzen mussten wir, wie viele andere Studierende, feststellen, dass es zu islamfeindlichen Beschmierungen am Campus Essen der Universität Duisburg-Essen gekommen ist. Eine Anzeige wurde laut der Polizei Essen von Seiten der Universität bisher nicht gestellt. Auch eine öffentliche Stellungnahme zu diesem Vorfall fehlt. Weder auf den offiziellen Homepages, noch auf einem der öffentlichen Instagram-Profilen wurde dieser Vorfall erwähnt“, heißt es in der Mitteilung.

Des Weiteren bemängelt die muslimischen Studenten den Kontakt mit der Universitätsleitung. „Als muslimische Hochschulgruppen sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und dienen auch in solchen Situationen als Ansprechpartner“, so der ISV in Duisburg und Essen. Jedoch falle es unter die grundsätzlichen Aufgaben der Universität, bei Straftaten eilends zu reagieren und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

„Der Handlungsbedarf ist akut“

„Dass Rassismus und Menschenfeindlichkeit an den Wänden unserer Universität Platz gefunden haben, erschüttert uns.“ Insbesondere, dass die Universität bisher mit keiner der
zuständigen Instanzen ihrer Pflicht nachgekommen sei, wie man sie „bei anderen volksverhetzenden Parolen gewohnt“ seien.

Als Angehörige der Universität fühlen sich die muslimischen Studenten in der aktuellen Situation „entfremdet und im Stich gelassen“. Die Universität sollte als Schutzraum sowie akademischer Lernort für jeden Studierenden erhalten bleiben. Aus diesem Grund habe die Studenten das Rektorat und weitere Instanzen kontaktiert, damit gemeinsam ein Zeichen gegen antimuslimischen Rassismus gesetzt werden könne. „Der Handlungsbedarf ist akut. Antimuslimischer Rassismus darf keine Randbemerkung bleiben“, heißt es in der Mitteilung abschließend.

Update

Am Freitagnachmittag, knapp eine Woche nach den islamfeindlichen Graffitis veröffentlicht die Universität eine Mitteilung, in der es heißt: „An der UDE haben Studierende und Mitarbeiter:innen aller Religionen einen gleichwertigen Platz, hier arbeiten und studieren Menschen aus vielen Nationen und Religionen. Wir dulden weder antisemitische noch islamfeindliche noch andere diskriminierende Äußerungen oder Schmierereien.
Wir haben die Graffiti entfernt und Anzeige erstattet“.

Leserkommentare

Minimalist sagt:
Muslimische Studenten der Universität Duisburg-Essen kritisieren ein anfängliches Schweigen der Universität zu einem kleineren Text-Graffiti im Campus-Bereich und auf einem Baustellenschild. Man kann da einen deftigen Kraftausdruck lesen, wie er täglich überall auf der Welt vielfach verwendet wird. Mittlerweile sogar alltagstauglich auch in Talkshows. Wenn im vorliegenden Fall der Islam auch mit einem despektierlichen Wort bedacht wird, so wundert mich dennoch die eifrige Aufgeregtheit islamischer Studierendenvereine. Werden diese muslimischen Studenten auch die schrecklichen Ereignisse in der Essener Innenstadt von Freitagabend (03.11.2023) kritisieren? Wie äußern sich denn dazu die muslimischen Studenten und muslimischen Hochschulgruppen? Die Bild-Redaktion meldet: "Juden-Hasser marschieren mit Islamisten-Flaggen auf. Unfassbare Bilder mitten in Deutschland. Teilnehmer wollen ein Kalifat errichten - wie der islamische Staat." Bei diesem martialischen Islamisten-Aufmarsch in Essen ist z.B. eine Schrifttafel mit folgender Schrift zu sehen: "EINE UMMAH. EINE EINHEIT. EINE LÖSUNG. KHILAFAH." Als Lösung wird tatsächlich ein streng religiöses Kalifat, das auch Deutschland umfasst, gefordert. Es ist unglaublich! Zu dieser Anti-Israel-Demonstration der Organisation "Generation Islam" kamen radikale Salafisten aus ganz Nordrhein-Westfalen. Rund 3000 Demonstranten zogen mit lautem "Allahu Akbar"-Geschrei durch die Stadt. Nach Bild-Informationen waren auch Islamisten der verbotenen "Hizb ut-Tahrir"-Partei mit dabei; diese wollen die Errichtung eines globalen Kalifat-Staates. Die Gruppe "Generation Islam" gehört laut Verfassungsschutz auch zum Umfeld der verbotenen Islamisten. Im aktuellen Verfassungsschutzbericht heißt es zu "Hizb ut-Tahrir": "Sie lehnt die demokratische Demokratie ab, strebt nach Anwendung der Scharia und Einführung einer weltweiten Kalifats-Herrschaft sowie nach der Vernichtung des Staates Israel mittels des militanten Jihad." Bild schreibt: "Besonders verstörend: Auf der Demo wurden schwarze und weiße Fahnen mit arabischen Schriftzeichen gezeigt, die sehr an die Taliban und die Terrororganisation ISIS erinnern." Aufschlußreich ist auch, daß bei diesem aggressiven Islamisten-Aufmarsch die Frauen getrennt von den Männern mitgehen mußten. Und das mitten in Deutschland 2023. Sie liefen mit einem Abstand von ein paar Metern hinter den Männern her. Viele Frauen waren dabei voll verschleiert, was bei Demos in Deutschland nicht erlaubt ist. Manche junge Frauen zeigen teilweise lächelnd den "ISIS-Finger", was den strikten Ein-Gott-Glauben symbolisiert und vielfach schon von Attentätern der Terror-Miliz gezeigt wurde. Sollen derartige Auswüchse mit islamischen Herrschaftsanspruchs-Bekundungen kein Nachspiel haben? Wittern manche Islam-Hardliner mittlerweile Morgenluft bei ihren unfriedlichen & exzessiven Rundumschlägen, die sich Deutschland und die Welt wohl gefallen lassen sollen?
04.11.23
2:42
Maximale Ausbeute sagt:
Der Minimalist lässt seinen gesamten Hass Anonym bei Islamiq raus... Jedoch widerspricht er sich selber und gibt unreflektiert "seriöse" Stammtischparolen der Bild wieder. Kurz und knapp: 1. Juden Hasser --> Woran macht man das fest? Nur weil man nicht Pro- Israel ist? 2. EINE UMMAH. EINE EINHEIT. EINE LÖSUNG. KHILAFAH." Als Lösung wird tatsächlich ein streng religiöses Kalifat, das auch Deutschland umfasst, gefordert. --> Wo steht etwas auf dem Plakat von Deutschland???? Das Kalifat, als politische Lösung zu sehen mit einem Kalif als Oberhaupt der Muslime, der sich für die Belange der Muslime weltweit einsetzt ist, doch nicht Abwegig? An wenn sollen sich denn die Muslime mit Ihren Anliegen wenden? 3. Nach Bild-Informationen waren auch Islamisten der verbotenen "Hizb ut-Tahrir"-Partei mit dabei" -->Eine Behauptung, die einen unbewiesen nur eine Behauptung darstellt. Die Bild als Zitat ist kein Beweis. 4.Auf der Demo wurden schwarze und weiße Fahnen mit arabischen Schriftzeichen gezeigt, die sehr an die Taliban und die Terrororganisation ISIS erinnern. --> Ein wenig googln und schon sieht man das die Flagge das Glaubensbekenntnis des Islam beinhaltet und demnach nicht zu beanstanden ist. 5.Frauen getrennt von den Männern mitgehen mußten --> Naund die Frauen waren nicht dazu gezwungen. Also wo ist das Problem? Oder gehen Sie zusammen auf die Toilette oder Umkleidekabine. Moralisch ist diese Trennung nichts neues und auch nicht verwerfliches, nach wie vor gibt es in Deutschland reine Mädchenschulen. 6.ISIS-Finger --> Wieder unsaubere Propaganda. Der Finger ist das SChahada Symbol, demnach von der muslimischen Welt schon vor dem IS benutzt wurde. Ich wünsche einen AUFRICHTIGEN und Lehrreichen Abend.
05.11.23
0:59
Minimalist sagt:
Kommentierer "Maximale Ausbeute" hat offensichtlich meine Einlassung falsch aufgefasst. Denn ich habe lediglich die 'Bild'-Berichterstattung erwähnt und nichts weiter. Wenn ihm die Darstellung der 'Bild'-Redaktion nicht passt, dann muß er sich an dieses Presseorgan wenden. Für den zitierten Bericht kann ich selber überhaupt nichts und bin für ihn natürlich auch nicht verantwortlich oder gar rechenschaftspflichtig. Zudem finde ich schon die Ansichten der muslimischen Hochschulgruppen in Essen interessant und aufschlußreich angesichts der ''Bild'-Schlagzeilen "Islamisten-Aufmärsche in Deutschland. Die große Radikalisierung" mit der Forderung "Errichtung eines Kalifats" bei den "Islamisten in Essen". Zumal sich diese muslimischen Essener Studierendenvereine gleichzeitig über einen angemalten Schriftzug im Campusbereich dermaßen aufregen. Mittlerweile warnt sogar der Chef der Jungen Union Johannes Winkel (CDU) vor dem "ungebremsten Judenhass auf unseren Strassen" und vor "gesellschaftlichen Kipp-Punkten." Er sagt zudem: "Für Juden ist der Alltag in Israel trotz Raketenhagels der Hamas sicherer als in den Großstädten Deutschlands, Frankreichs und Englands." Winkel spricht ganz offen von "Zehntausenden Islamisten in Deutschland" und auch davon, dass deren "Machtdemonstrationen Kampfansagen sind. Nicht nur gegen Juden, sondern gegen Demokratie und Freiheit insgesamt." Und er fragt auch: "Wo sind Politiker, die die Power haben, den Kampf gegen diese Verfassungsfeinde nicht nur in Sonntagsreden, sondern auf den Straßen zu führen? Die den Mut haben zu sagen: Wir lösen Parallelgesellschaften in unseren Städten mit aller Härte konsequent auf - so wie es Dänemark erfolgreich tut?" Sicherlich ist die 'Bild'-Zeitung nicht das Maß aller Dinge. Und die Hamas-Terrororganisation, welche einen islamistischen Gottesstaat duch Massaker & Barbarei herbeibomben will, ist das sowieso und absolut erst recht nicht. In einem aufrichtigen und lehrreichen 'Bild'-Bericht heißt es: "Sie jammern von Elend und schwelgen im Luxus. Die Protz-Welt der Hamas-Millionäre". Und weitere Details: "Die Reichsten dieser Hamas-Millionäre sind längst außer Landes, genießen dort den Luxus, den sie ihren Landsleuten abgepresst und aus Hamas-Terrorkassen abgezweigt haben. Ismail Haniyeh (61), oberster Hamas-Führer und Vater von 13 Kindern...im Privatjet düst er zwischen Teheran, Istanbul, Moskau und Kairo hin und her...Geschätztes Vermögen der Haniyeh-Familie: 2,5 Milliarden Dollar." "Corriere della Sera", "NZZ" und "Frankfurter Rundschau" berichten noch von weiteren Hamas-Milliardären und ihren feinsten, teuren Luxus-Villen, "während Gaza weiter destabilisiert wird in bitterem Elend und wirtschaftlichem Ruin", wie es zudem die US-Vize-Finanzministerin bilanzierte. Alles Märchen...oder was? Das manipulierte Fußvolk kann das böse, mörderische Ränke- und Intrigenspiel nur schwer durchschauen.
06.11.23
18:23
Koranus sagt:
1. Man kann natürlich jede behauptund, die einem nicht passt, als Propaganda abtun. 2. Muslimische Studenten haben auch geschwiegen, als die Hamas vorwiegend wehrlose Zivilisten abgeschlachtet hat. 3. Symbole können im Laufe der Zeit Ihre Bedeutung ändern. Vor Machtergreifung der Nazis war das Hakenkreuz (Swasistika) kein problematisches Symbol und wurde / wird vielfach von Hindus verwendet. 4. Was ist denn Verbreiung von Hass? Offensichtlich setzt hier jemand Hass mit legaler und legitimier Kritik gleich.
07.11.23
8:29