Freitagspredigten, 02.06.2023

Umwelt, Ego, Familie des Propheten (s)

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

Die Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) behandelt die Umwelt. Alle Welt diskutiere über das Thema Umwelt und Klimaschutz, denn das ökologische Gleichgewicht der Erde sei in Gefahr. Das verantwortungslose Verhalten der Menschen gegenüber der Natur habe einen unumkehrbaren Schaden verursacht. Umweltverschmutzungen treiben die globale Erderwärmung und den Klimawandel an.

Inzwischen gehöre diese erschreckende Entwicklung zu den größten Bedrohungen für die Erde und für die Menschheit. Sie beeinträchtigt die Qualität der Nahrungsmittel, verursache Krankheiten und Umweltkatastrophen.

Der Prophet Muhammad (s) lege den Muslimen nahe verantwortungsbewusst mit der Umwelt umzugehen, sie zu achten und zu schützen. Hierfür sollten die Menschen weniger Plastik nutzen, kein Essen wegwerfen, nicht verschwenderisch zu sein und auch nicht im Übermaß einzukaufen und zu konsumieren. Wenn der Mensch jedoch dem Gleichgewicht der Erde zuwiderhandle, schade er der Natur und damit auch sich selbst.

Kampf mit dem Ego

Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) widmet sich in ihrer Freitagspredigt dem Ego. Gemäß seiner natürlichen Veranlagung habe der Mensch die Neigung, sich dem Guten und Rechten hinzuwenden und diese anzunehmen. Eine der Gründe, warum der Mensch seinem Ego erliege, liege darin, dass die Sünde auf die leichte Schulter genommen werde.

Jede Sünde rufe einen Riss in der spirituellen Welt des Menschen hervor. Wenn dieser Riss nicht behoben werde, beginne die Sünde nunmehr als normal und einfach zu erscheinen. Muslime können nicht zulassen, dass die Sünde in dem Herzen Wurzeln schlagen. Folglich dürfe man keine einzige Sünde als einfach ansehen, sondern sollte unmittelbar reumütig um Vergebung bitten. Ein Weg, sein Ego beherrschen zu können, sei auch, Einsamkeit zu vermeiden und zu versuchen, sich mit guten, sowie nützlichen Dingen zu beschäftigen. Muslime sollten nicht vergessen, dass die meisten Sünden in Einsamkeit begangen werden.

Liebe zur Familie des Propheten (s)

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Liebe zur Familie des Propheten (Ahl al-Bayt). Die Liebe zur Familie des Propheten (s) gehöre zu den besonderen Merkmalen eines Muslims. Es bestehe keine Zweifel darüber, dass jemand, der Allah liebe und seinen Prophet liebe, auch die Familienangehörigen des Propheten liebe. Wie auch bei allen Dingen sei auch bei der Liebe das Maß wichtig. Die Frauen des Propheten (s) und seine Gefährten aus (falsch verstandener) Liebe zur Ahl Bayt zu verschmähen, sei bestenfalls ein Missbrauch der Liebe.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

Leserkommentare

Marco Polo sagt:
Hier ist von der Liebe zur Familie des Propheten die Rede. Und diese Liebe gehöre zu den besonderen Merkmalen eines Muslims. Es bestehen keine Zweifel darüber, dass jemand, der Allah liebe und seinen Prophet liebe, auch die Familienangehörigen des Propheten liebe. Die Frauen des Propheten jedoch zu verschmähen, das verbietet sich dabei ganz von selbst. Wer sind nun diese Frauen? Die genaue Anzahl von Mohammeds Ehefrauen ist nicht überliefert, sie überschritt jedoch die im Koran für die anderen Gläubigen erlaubte Anzahl von vier gleichzeitigen Ehefrauen. Der Korangründer hatte mindestens neun (nach anderen Angaben 12 oder 14) Frauen, sowie Sklavinnen und Konkubinen noch dazu. Als seine Lieblingsfrau gilt Aischa, die womöglich schon im Alter von sechs Jahren den Propheten heiratete, wobei die Ehe dann in ihrem Alter von neun Jahren vollzogen wurde, d.h. da fand der erste Geschlechtsverkehr statt. Die Frauen werden von der Mehrheit der Muslime die "Mütter der Gläubigen" genannt. Und das ist alles schon recht interessant und aufschlußreich.
04.06.23
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