Ramadan 2023

Was ist die Fitra und wie hoch ist sie?

Der Ramadan steht vor der Tür. Bis zum Ramadanfest am Ende des Fastenmonats entrichten Muslime die „Fitra“. Was ist das genau, wer zahlt sie und weshalb gibt es unterschiedliche Beträge? Ein kurzer Überblick.

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Symbolbild: Fitra-Abgabe im Ramadan
Symbolbild: Fitra-Abgabe im Ramadan © shutterstock, bearbeitet by iQ

Die Fitra ist eine für Muslime verpflichtende Abgabe. Sie ist eine Spende, die nur im  Ramadan an bedürftige Menschen gezahlt wird. So klein der Betrag der Fitra auch sein mag, seine gesellschaftliche Funktion ist sehr groß. Denn sie bietet die Gelegenheit, die Festtage auch für die ärmeren Menschen der Gemeinschaft zu Tagen der Freude zu verwandeln. Neben der Fitra wird im Ramadan traditionell auch die Zakat sowie andere Spenden entrichtet.

Üblicherweise wird die Fitra in den ersten Wochen des Monats Ramadan gespendet. Sie sollte jedoch bis zum Ramadanfest abgegeben werden, da sie danach nur noch als eine einfache Spende gilt. Sinn und Zweck der Fitra ist es, den Lebensmittelbedarf eines bedürftigen Menschen für einen Tag zu decken und dadurch zu seiner Freude am Ramadanfest beizutragen.

Wer spendet ?

Der Prophet Muhammad (s) sagte, dass jeder Muslim, ob groß oder klein, Mann oder Frau, die Fitra zahlen soll. Daher zahlen Muslim diese Abgabe für sich selbst und ihre Familienmitglieder. Reiche Personen sowie die eigenen Familienangehörigen (Mutter, Vater, Großeltern, Kinder und Ehepartner) können keine Fitra erhalten.

Die Höhe der Fitra-Abgabe wird aus mehreren Hadithen abgeleitet. Äußere Faktoren wie etwa die steigende Inflation machen es nötig, den Mindestbetrag dieser Abgabe von Zeit zu Zeit neu festzulegen, damit eine Person mit ihr zwei Mahlzeiten pro Tag erwerben kann. Die Fitra kann auch an mehrere Personen verteilt werden, jedoch sollte der Betrag, der einer Person gegeben wird, nicht weniger als eine Fitra sein.

Wie hoch ist die Fitra in Deutschland?

In Deutschland kann man seine Fitra, Zakat oder anderen Spenden einer der  islamischen Religionsgemeinschaften geben, die diese zweckgebunden und entsprechend den religiösen Kriterien einsetzen. Etabliert haben sich dabei z. B. die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) mit der Hilfsorganisation HASENE International, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), sowie der Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) und der Zentralrat der Muslime (ZMD) in Deutschland. Daneben gibt es weitere Organisationen und eine Reihe kleinerer humanitäre Hilfsorganisationen.

Für die Fitra entfällt je nach Ort ein bestimmter Betrag. In Deutschland liegt dieser derzeit bei etwa 6-13 €. Die IGMG und der Islamrat haben die Fitra im Vergleich zum letzten Jahr um 3 Euro auf 13 € erhöht, die DITIB bleibt trotz gestiegener Lebenshaltungskosten bei 10 Euro und der ZMD mit 6 Euro den niedrigsten Betrag.