Nordrhein-Westfalen

Schüler haben mehr interesse am islamischen Religionsunterricht

Immer weniger Schüler in Nordrhein-Westfalen nehmen am christlichen Religionsunterricht teil – dafür steigt das Interesse am islamischen Religionsunterricht.

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2022
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Symbolbild: Religionsunterricht, Islamunterricht, Wahlpflichtfach, IRU
Symbolbild: Islamunterricht, Wahlpflichtfach, IRU

Immer weniger Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen nehmen am christlichen Religionsunterricht teil. Laut Schulministerin Dorothee Feller (CDU) ging die Zahl der teilnehmenden Schüler von 2012 bis 2021 im katholischen und evangelischen Religionsunterricht um insgesamt rund 379 000 zurück. Das teilte Feller am Montag bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf mit.

Seit 2012/13 islamischen Religionsunterricht

Gleichzeitig stieg laut Schulministerium die Zahl der Schülerinnen und Schüler in der islamischen Religionslehre von rund 2000 Teilnehmenden im Jahr 2012 auf rund 24 000 im Jahr 2021. Seit dem Schuljahr 2012/13 bietet das Land NRW islamischen Religionsunterricht an und baut dieses Angebot kontinuierlich aus.

Schon seit 2018 können evangelische und katholische Kinder an Grundschulen und in der Sekundarstufe I in NRW aber auch gemeinsam unterrichtet werden. Hier stieg die Zahl seit 2018 von gut 40 000 auf mehr als 108 500 Teilnehmer. Am sogenannten konfessionell-kooperativen Religionsunterricht nahmen zu Beginn des Schuljahres 2021/22 insgesamt 275 Grundschulen (knapp 10 Prozent) und 261 Schulen der Sekundarstufe I (11,5 Prozent) teil.

Das größte Erzbistum Deutschlands in Köln hatte sich bislang nicht beteiligt. Nun soll es aber auch dort ab dem Schuljahr 2023/2024 gemeinsamen Religionsunterricht geben.

„Es gibt ganz wenig kritische Stimmen“

„Dieses Modell ist gerade unsere Antwort darauf, dass wir eine religiös plurale Gesellschaft haben“, sagte ein Sprecher des Katholischen Büros NRW. Ihm sei klar, „dass wir natürlich auch zunehmend eine Minderheit werden und dementsprechend in dieser Frage auch kooperieren müssen, um eben den Religionsunterricht auch zu gewährleisten.“

Der Erfolg des Unterrichtsmodells wurde nun in einer Studie der beiden Professuren für Religionspädagogik der Universität Siegen gemessen. „Eigentlich alle Akteure in diesem Spiel sind mit dem konfessionell-kooperativen Religionsunterricht weitgehend zufrieden. Es gibt ganz wenig kritische Stimmen“, sagte Theologe Ulrich Riegel. Auch Schulministerin Feller bewertete die Ergebnisse positiv und würdigte den kooperativen Unterricht als „gelebte Ökumene“. (dpa/iQ)